Region: Rosenheim
Verwaltung

Mehr P+R-Parkplätze am Bahnhof Rosenheim!

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Dezernat Wirtschaftsförderung

461 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

461 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

11.03.2016, 15:21

Sehr geehrte Petitenten,

uns hat nun endlich die im Rahmen der Petitionsübergabe in Aussicht gestellte Stellungnahme der Stadt Rosenheim zur Parksituation am Rosenheimer Bahnhof erreicht. Diese wollen wir nachfolgend wie angekündigt mit Ihnen teilen:

Stellungnahme der Stadt Rosenheim zur P+R Situation am Bahnhof Rosenheim

Im Mittelpunkt aller städtischen Planungen rund um das Bahnhofsareal steht die Zielsetzung, den Bahnhof samt Vorplatz in seiner Funktion als wichtigste Verkehrs-drehscheibe des ÖPNV in Südostoberbayern zu stärken und damit die Attraktivität des öffentlichen Personennahverkehrs erheblich zu erhöhen.
Neben den Bahnlinien kommen auf den beiden Seiten des Bahnareals folgende Verkehrsarten zusammen, bei denen das Umsteigen leistungsfähig gestaltet werden soll:
• Fußgängerverkehr aus den Stadtquartieren um den Bahnhof,
• Stadtbuslinien des Stadtverkehrs Rosenheim,
• Regionalbuslinien, die von RVO und anderen Privatfirmen betrieben werden,
• Fahrradverkehr einschließlich Fahrradparken,
• Taxen,
• Fahrverkehr zu den öffentlichen, bahnhofsbezogenen Kurzzeitparkplätzen,
• Fahrverkehr zu den öffentlichen P+R Parkplätzen.

Die Stadt sieht ihre Aufgabe darin ein leistungsfähiges Angebot allen Verkehrsteilnehmern für alle genannten Verkehrsarten bereitzustellen.

Zur Situation der Bahnpendler im Einzelnen: Durch Verkehrserhebungen wissen wir, dass ca. 15% der Bahnkunden den PKW als Verkehrsmittel auf dem Weg zum Bahnhof wählen und hier einen Stellplatz suchen. Weitere ca. 13% lassen sich mit dem PKW bringen und holen. Alle anderen Bahnkunden kommen zu Fuß, per Fahrrad, mit Mofa/Moped/Motorrad, mit den Bussen oder mit der Bahn als Umsteiger im Bahnhof. Speziell für die Bahnpendler konnten in der Vergangenheit im Süden des Bahnhofs über insgesamt drei Entwicklungsschritte P+R Parkplätze geschaffen werden, die letzten beiden Bauabschnitte wurden in der Federführung der Stadt Rosenheim realisiert. Bei der letzten großen Erweiterung östlich des Zugangsbauwerkes an der Klepperstraße setzte die Regierung von Oberbayern als Förderbehörde die Forderung durch, das Stellplatzangebot ausschließlich ebenerdig zu realisieren, was zu der bestehenden Kapazitätsbegrenzung von insgesamt 395 Plätzen führte. Grundlage dieser Planungen war eine Bedarfsermittlung, vorgenommen durch MVV Consulting, die kurz- bis mittelfristig einen Bedarf zwischen 440 und 480 Stellplätzen prognostiziert hatte, langfristig (bis 2021) von einem Bedarf von bis 580 Stellplätzen ausgeht.

Künftige Entwicklung
Auf der einen Seite unternimmt die Stadt Rosenheim erhebliche Anstrengungen, die Verkehrssituation rund um den Bahnhof bestmöglich zu gestalten. Auf der anderen Seite muss jedoch klargestellt werden, dass es für keinen PKW-Nutzer einen Anspruch auf Bereitstellung eines öffentlichen Parkplatzes gibt. Der weitere mögliche Ausbau von Pendlerparkplätzen muss auch im Zusammenhang gesehen werden mit der notwendigen Förderung des öffentlichen Nahverkehrs. Wenn es gelingt, das Angebot im städtischen und regionalen Busverkehr zu optimieren, können hier leistungsfähige Alternativen zur individuellen Anfahrt zum Bahnhof geschaffen werden.

Die konkrete Prüfung von weiteren Optionen zur Schaffung zusätzlicher PKW-Stellplätze am Bahnhof hat bisher zu folgendem Ergebnis geführt:
• Die Kapazität der P+R Anlage östlich des Zugangsbauwerks an der Klepperstraße lässt sich auf Grund der bestehenden Grundstückszuschnitte und der Bindungen durch bestehende integrierte Nutzungen (ein Wohnhaus mit Dauerwohnrecht und damit erhöhtem Anspruch auf Lärmschutz sowie ein Tanklager) nicht sinnvoll durch die Erstellung eines Parkdecks erhöhen.
• Auf der Westseite des Zugangsbauwerkes kann der ältere Teil der Stellplatzanlage grundsätzlich durch ein Parkhaus überbaut und damit ein verbessertes Angebot geschaffen werden. Als Hindernis steht hier derzeit noch im Raum, dass bestehende Leitungen, die zugunsten der Bahn im Untergrund gesichert wurden, durch das Eisenbahnbundesamt freigegeben werden müssen. Die Tatsache, dass diese Flächen noch formell als Bahnflächen gewidmet sind, schränkt die Planungshoheit der Stadt an dieser Stelle entscheidend ein. Verhandlungen zur Klärung der planungsrechtlichen Situation werden mit der Bahn geführt. Sollte es hier durch ein Parkdeck zum erweiterten Stellplatzangebot kommen können, müssen sich die Parkgebühren an den Entstehungs-kosten orientieren und sind entsprechend anzuheben - im Gegensatz zu dem durch das Schnittstellenprogramm (1EUR pro Tag für Bahnpendler) geförderte Stellplatzangebot.
• Mit der DB Netz AG wurden zuletzt in der 8. KW Möglichkeiten erörtert, auf der Fläche des bestehenden Betriebshofes in der Gießereistraße im Osten des Bahnhofsgebäudes ein Parkdeck zu errichten. Die Zielvorstellung der Stadt war die Integration von Lager- und Betriebsflächen der Bahn und Pendlerparkplätzen unter einem Dach. Aus wirtschaftlichen und technischen Grün-den kann diese Möglichkeit jedoch nicht weiterverfolgt werden.
• An der Münchener Straße prüft die Stadt derzeit die Errichtung eines öffentlichen Parkhauses auf dem sog. Baufeld 3. Mit Ausführung dieser Baumaßnahme könnten zusätzliche Parkplätze auch für Pendler bereitgestellt werden, allerdings nicht zu den Konditionen, die im Süden des Bahnhofs bestehen. Die Parkgebühren werden sich hier an die in der Stadt üblichen Gebührensätzen in Parkhäusern orientieren.

Soweit die Stellungnahme der Stadt. Wir empfinden diese als insofern unbefriedigend, weil sie uns nicht das Gefühl gibt, daß die Stadt hier eine klare Vision für ihr weiteres Vorgehen hat, geschweige denn speziell das Problem der Pendler höher priorisiert. Wir werden darum zunächst versuchen erneut über die lokalen Medien weiter Druck auf die Stadt auszuüben.

Unabhängig davon versuchen wir herauszufinden, was genau es mit der neu entstandenen Schotterparkfläche westlich des Klepperstegs auf sich hat. Wir hatten schon auf eine schnelle Aktion der Stadt gehofft - dem scheint allerdings nicht so. Wir bleiben dran.

Beste Grüße
Wolfgang Müller & Semir Fersadi


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