Erfolg
Bauen

Maininsel ohne Wohnturm: Kein Neubau an der Alten Brücke in Frankfurt

Petition richtet sich an
Oberbürgermeister Peter Feldmann, Magistrat und Stadtverordnetenversammlung
6.055 Unterstützende

Der Petition wurde entsprochen

6.055 Unterstützende

Der Petition wurde entsprochen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

09.09.2013, 17:28

Am Dienstag, den 10. September überreicht die Bürgerinitiative Maininsel ohne Wohnturm dem Frankfurter Oberbürgermeister Peter Feldmann eine Liste mit Unterschriften von mehr als 5.500 Unterstützerinnen und Unterstützern. Die Petition Maininsel ohne Wohnturm: kein Neubau an der Alten Brücke in Frankfurt wendet sich an die Spitze der Stadt Frankfurt am Main. Ziel ist, den naturnahen Charakter der Maininsel auch nach der derzeitigen Sanierung der Alten Brücke zu bewahren. Die Sprecherin der Initiative Cornelia Spohn sagte vor dem Treffen mit Feldmann: „Dass so viele Anwohner und Besucher des Mainufers die Petition für die Insel unterstützen, gibt uns Rückenwind. Wir sind daher zuversichtlich, dass Oberbürgermeister, Magistrat und Parlament unsere Argumente für die Insel bei ihrer Entscheidung zum Wohnturm berücksichtigen werden.“

Bei dem vereinbarten Termin mit dem Oberbürgermeister wird die Initiative die Gründe vorstellen, die für den Erhalt des schützenswerten Ortes inmitten der Stadt sprechen. Die Stadt Frankfurt hatte vor einem Jahrzehnt zwar beschlossen, für den geplanten Turm Land zu günstigsten Konditionen zu verpachten. Inzwischen hat sich der Charakter des Bauvorhabens aber grundlegend gewandelt, nicht nur äußerlich. Laut Angaben des Architekten von 2011 soll der Turm jetzt 4 Millionen Euro kosten. Der verbeliebende Gemeinnutzen des Baus auf städtischem Grund wäre laut Architekt, dass dort auch ein kleines Brückenmuseum entstehen solle, dem allerdings bis heute Ausstellungsstücke fehlen. Ein mehr als 30 Meter hoher Wohnturm mit vier Eigentumswohnungen, einer privaten Dachterrasse und einem Restaurant passt laut Bürgerinitiative aber nicht zur Maininsel. Die Wohnungen mit großen Fensterfronten würden in den oberen Stockwerken mehr als die Hälfte des Turms einnehmen. Das ist auch aus Gründen des Denkmalschutzes für die Alte Brücke abzulehnen. Der Turm ist außerdem verkehrstechnisch nicht gut zu erschließen, da er nur über die Brücke erreichbar wäre, auf der absolutes Halteverbot herrscht; wo die vorgeschriebene Stellplätze vorgehalten werden sollen, ist ebenfalls unklar.

Weiterhin ist die Begründung als „Brückenturm“ falsch, da der Wohnturm neben der Brücke errichtet werden soll und nicht an einer der beiden Auffahrten wie die historischen Brückentürme bis zum Achtzehnten Jahrhundert. Auch die vor hundert Jahren abgerissene letzte Brückenmühle taugt nicht zur Begründung, denn sie war viel niedriger, überragte die Brücke nur um zwei Stockwerke.

Laut Flächennutzungsplan ist die Insel eine Grünfläche also nicht zu bebauen. Der Wohnturm würde dort den Brutplatz zahlreicher Wasservögel und die jährliche Raststation Tausender Zugvögel zerstören. Das steht im Widerspruch dazu, dass sich die Stadt Frankfurt schon 1977 selbst verpflichtet hat, die Insel wie ein Naturschutzgebiet zu behandeln. Außerdem würde der Turm den Ruderverein von 1865 von seinem angestammten Bootsplatz verdrängen, ein neuer Bootsplatz würde auf die östliche Inselspitze verschoben und die Natur zusätzlich stören. Mindestens zehn Bäume müssten insgesamt gefällt werden. Ein Neubau auf der Insel sollte auch deshalb unzulässig sein, da diese im Hochwassergebiet liegt.

Cornelia Spohn ergänzte: „Wir werben deshalb weiter für Natur auf der Insel und freuen uns über Unterschriften auf openPetion.de oder bei unseren Sammelaktionen am Mainufer und in der Stadt. Auch den Bauausschuss des Stadtparlaments am 30. September werden wir besuchen und unsere Argumente vortragen.“


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