Region: Hannover
Kultur

Lokale Buchhandelskultur erhalten! Umverteilungspläne der Stadtbibliothek Hannover stoppen

Petition richtet sich an
Rat der Stadt Hannover, Oberbürgermeister Belit Onay, Stadtverwaltung Hannover

4.889 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

4.889 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet März 2023
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

03.07.2023, 16:30

Liebe Lesenden,

am 17.7.2023 werden wir um 11.30 Uhr die Petition zum Erhalt der lokalen Buchhandlungskultur dem Oberbürgermeister der Stadt Hannover Belit Onay im Rathaus übergeben. Hierzu laden wir Dich herzlich ein.

Wir bedanken uns bei Dir für Deine Unterstützung!

Gemeinsam mit unseren Kolleg*innen der anderen Inahber*innegeführten Buchhandlungen in Hannover werden wir unseren Forderungen zum Erhalt der lokalen Buchhandlungskultur in Hannover noch einmal, vor der Kulisse des Rathauses Nachdruck verleihen.

Wir fordern weiterhin keine europaweite Ausschreibung des Beschaffungsbudgets der Stadtbibliothek Hannover, die geplante Umverteilung öffentlicher Gelder vom inhaber*innegeführten Buchhandel hin zu großen Ketten muß gestoppt werden und die Kopplung buchfremder Leistungen an den Bucheinkauf und die damit verbunden Untergrabung der Buchpreisbindung ist zu verhindern.

Unsere Petition hat in kurzer Zeit eine große Anzahl an Stimmen bekommen. In dem gemeinsamen, von den Grünen und der SPD am 28.04. im Kulturausschuß eingebrachten und einstimmig angenommen Antrag wurde eine Trennung von Bucheinkauf und Folierung gefordert.

Allerdings müssen wir nun leider feststellen, dass diese Trennung keinesfalls das gewünschte Ergebnis liefert. Denn in Leipzig, wo eine europaweite Ausschreibung umgesetzt wurde, ist jetzt klar, wer den Zuschlag für den Bibliotheksetat (3,1 Mio) Euro bekommen hat. Das gesamte Budget wurde auf
maximal 4 Jahre ausgeschrieben und auf 10 Lose aufgeteilt.
Obwohl Bucheinkauf und Folierung - wie auch in Hannover im Antrag der Grünen und SPD im Kulturausschuß gefordert und angenommen – bei 7 von 10 Losen getrennt ausgeschrieben wurden, haben lediglich eine inhaber*innengeführte Buchhandlung in Leipzig und ein Leipziger Musikalienhändler jeweils ein sog. Los "gezogen".

Die restlichen Lose gingen mit und ohne Folierung an Hugendubel, die ekz und die LSL Gmbh, die der Stein Unternehmensgruppe gehört. Damit ist klar, das auch eine Trennung von Folierung und Bucheinkauf nicht dazu führt, dass der städtische Inhaber*innegeführte Buchhandel von den öffentlichen Geldern profitiert.

Dies zeigt ganz deutlich, dass wir hier in Hannover durch unser Engagement zwar ein Bekenntnis der Kommunalpolitiker*innen zu dem lokalen Buchhandel erreichen konnten - die angestrebte Trennung von buchfremden Leistungen und Bucheinkauf aber nicht automatisch dazu führt, dass lokale Strukturen
unterstützt werden!

Solange weder die Förderung lokaler Strukturen, die Einhaltung der Klimaziele und Erhalt der lokalen Buchhandelskultur explizit ein Ausschreibungskriterium werden, nützt uns auch das Bekenntnis der Politik zum Erhalt der lokalen Buchhandlungen wenig. Leipzig hat nachgebessert und gezeigt, wie eine
öffentliche Institution gezielt die Großen der Branchen bevorteilt.

Das ist weder transparent, noch stellt es einen fairen Wettbewerb her, ABER es führt dazu, dass öffentliche Gelder in Millionenhöhe an große Unternehmen verteilt werden, die kein Interesse am Erhalt lokaler Infrastruktur und Stadtkultur haben.


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