15.07.2020, 18:12
Die Änderung betrifft nur einen Schreibfehler.
Neue Begründung: 1. **Der Fachkräftemangel ist seit Jahren bekannt und trifft alle Krankenhäuser.** Es braucht ein gutes Umfeld, Image und eine gute Geschäftsführung, die dieses Problem bewältigt. Wer sich dem einfach so ergibt, wird nicht überleben. Das kann also kein Argument sein.
2. **Eine Geburtenstation ist kein Renditeobjekt!** Unabhängig davon schaffen es die drei benachbarten Krankenhäuser in Köthen (416), Eilenburg (316) und Torgau (400) mit noch weniger Geburten in 2019 eine entsprechende Station zu betreiben, ohne diese aus Kostengründen zu schließen! Auch in Dessau (793) werden 1000 Geburten nicht erreicht. Vielmehr ist die Frage zu stellen, warum in 2019 von 1200 Geburten im Landkreis ABI nur 421 in Bitterfeld stattfanden, während im Altkreis BTF mehr als 50% der Einwohner des Landkreises wohnen. Des Weiteren ist nicht berücksichtigt, dass Gemeinden wie Muldestausee und Sandersdorf-Brehna wachsen! Auch in Bitterfeld-Wolfen werden zahlreiche neue Baugebiete (inklusive neuer Stadtteil „Bitterfeld Süd“ mit über 2.000 neuen Einwohnern) ausgewiesen und geplant, um junge Familien in die Region zu holen. Die Schließung der Geburtenstation wäre hier ein völlig falsches Signal.
3. **Eine Schließung der Frauenklinik würde sich auch negativ auf andere Fachbereiche auswirken.** Dies war in anderen Krankenhäusern des Landes zu sehen. Ganz zu schweigen vom negativen Image des Hauses, das bei einer solchen Entscheidung entsteht, welches sich ebenfalls auf ALLE Zahlen der anderen Stationen auswirken würde und damit das gesamte Haus negativ beeinflussen würde.
4. **Die Befürchtung, dass erst eine Station geschlossen wird und in Folge dessen dann das gesamte Krankenhaus nicht mehr wirtschaftlich ist, wurde an vielen anderen Standorten des Landes Sachsen-Anhalt zur Realität.** Große Konzerne wittern ihre Chance, sich weitere Standorte einzuverleiben, um ihre Marktmacht auszubauen. Der Kreistag sollte dieser Entwicklung frühzeitig mit einem deutlichen Signal entgegenwirken.
5. **Die Gesundheitszentrum Bitterfeld/Wolfen gGmbH ist für den Landkreis ein Standortvorteil.** Eine Beschneidung des Angebots senkt die Wohn- und Versorgungsqualität in den boomenden Kommunen im Umkreis. Das Angebot der Frauenheilkunde und der Geburtsklinik muss vor Ort wieder aufgebaut werden, damit das Gesundheitszentrum weiterhin Leitungsfähig, leistungsfähig, attraktiv und kommunal bleibt.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 150 (105 in Landkreis Anhalt-Bitterfeld)