29.04.2020, 18:28
Hallo zusammen,
heute kam eine Antwort von Kultusminister Grant Hendrik Tonne (siehe unten).
Die Antwort ist leider sehr allgemein gehalten und es werden keine konkreten Lösungen genannt.
Da das Thema der Kitaschließungen bereits von vielen Medien aufgegriffen wurde, hoffe ich, dass der zunehmende Druck dazu führt, dass auch für die Kindergarten- und Krippenkinder schnell Lösungen erarbeitet und vor allem auch umgesetzt werden.
Auch der NDR hat am Dienstag um 17 Uhr einen Bericht über die Petition bei NDR 1 Radio Niedersachen ausgestrahlt.
www.ndr.de/ndr1niedersachsen/Nachrichten-aus-dem-Studio-Hannover,audio673824.html
Sollte der Beitrag vom 28.04.2020 nicht mehr abrufbar sein, kann ich ihn bei Interesse gerne direkt per E-Mail zur Verfügung stellen.
Ich wünsche allen Eltern und Kindern alles Gute und viel Kraft in dieser herausfordernden Zeit!
Mit freundlichen Grüßen
Tobias Glück
Sehr geehrter Herr Glück,
haben Sie vielen Dank für ihre Mail! Die derzeitige Situation ist für alle eine Herausforderung und sorgt vielfach für Angst und Verunsicherung, teilweise auch für Ärger und Unverständnis. Das ist nachvollziehbar und verständlich. Entscheidungen, für die es keine Blaupause gibt, müssen getroffen und vor dem Hintergrund einer dynamischen Entwicklung immer wieder überdacht und angepasst werden. Auf Bundes- und Länderebene ringen wir weiterhin um verantwortbare Wege, diskutieren kritisch und kontrovers und machen uns ganz sicher keine Entscheidung leicht. Dabei ist uns durchaus bewusst, welche hohen Belastungen psychischer, aber auch wirtschaftlicher Art sich aus den verordneten Kontakt- und Reisebeschränkungen, den Kita- und Schulschließungen für große Teile der Bevölkerung ergeben. Ich gebe hier aber zu bedenken, dass all diese Entscheidungen nicht gefallen sind, um Menschen das Leben schwer zu machen, sondern einzig und allein aus Gründen des Gesundheits- und Infektionsschutzes.
Es ist unser erklärtes Ziel, auch den jüngeren Kindern so schnell, wie es das Infektionsgeschehen und die entsprechenden virologischen Empfehlungen zulassen, wieder die Möglichkeit zum Besuch der Kita zu geben. Wann das genau der Fall sein wird, ist derzeit nicht absehbar, wir überprüfen etwa im Zwei-Wochen-Rhythmus, erarbeiten eine entsprechende Exit-Strategie und orientieren uns dabei an den Abstimmungen zwischen Bund und Ländern. Aber auch hier gilt: Die notwendigen Entscheidungen werden auf der Grundlage des Infektions- und Gesundheitsschutzes getroffen und nicht, um Eltern und Kinder zu ärgern!
Wir werden alle miteinander nicht darum herumkommen, auch weiterhin "auf Sicht zu fahren", das Infektionsgeschehen zu beobachten und daraus Ableitungen für weitere Maßnahmen zu treffen - so schwer das auch fällt und auch wenn es viel Geduld erfordert! Und unabhängig davon, ob wir diese Maßnahmen für übertrieben und die Entscheidungen für falsch halten, werden wir sie akzeptieren müssen. Sie sind das Ergebnis einer schwierigen Abwägung und können niemals allen Wünschen und persönlichen Bedarfen gerecht werden, doch genau diese Abwägungen und Abstimmungen sind eben auch wichtige Merkmale eines demokratischen Systems.
Ich wünsche Ihnen und Ihrer Familie, dass Sie gut durch diese herausfordernde Zeit kommen! Bleiben Sie gesund!
Mit freundlichen Grüßen
Grant Hendrik Tonne