06.05.2020, 02:09
Hallo zusammen,
heute kam noch eine Antwort von Christin Fresen vom Landesjugendamt, die ich Euch/ Ihnen natürlich nicht vorenthalten möchte, auch wenn das meiste bereits bekannt sein dürfte.
Ich hoffe, dass möglichst viele vom erweiterten Betreuungsangebot Gebrauch machen können.
Viele Grüße
Tobias Glück
Sehr geehrter Herr Glück,
sehr geehrte Petentinnen und Petenten,
vielen Dank für Ihr Engagement und die Initiative zu der Petition, die mir zur Beantwortung übermittelt wurde.
Ihren Blick auf das Wohl der Kinder, die derzeit nicht in die Kindertageseinrichtung gehen und sich auch nicht mit Freunden treffen können, kann ich sehr gut nachvollziehen. Sicherlich ist es gerade eine sehr schwere Zeit für die Kinder, wenn noch nicht einmal zu Hause ein Garten vorhanden ist, in dem die Kinder toben und ihren Bewegungsdrang ausleben können. Zudem spitzt sich ggf. die häusliche Situation aufgrund von familiären Problemlagen zu.
Jedoch war und ist es das Ziel der Schließung der Kindertageseinrichtungen, den Gesundheitsschutz und die Begrenzung von Neuinfektionen mit der notwenigen Entlastung der Eltern in der derzeit außerordentlich belastenden Situation praxistauglich miteinander in Einklang zu bringen.
Seit dem 20.04.2020 werden die neuen Regelungen von den Trägern der Einrichtungen schrittweise umgesetzt. Bei der oft zitierten Formulierung des Schließungshorizontes `bis zu den Sommerferien´ handelt es sich um einen Planungszeitraum, der keineswegs in Stein gemeißelt ist: Die Entscheidung, wie es weitergeht bei den Kitas, wird etwa alle zwei Wochen in Anbetracht der Infektionslage neu bewertet. Der Infektions- und Gesundheitsschutz hat jedoch Vorrang. Das gilt in der Corona-Krise grundsätzlich, galt für die Schulen und soll auch für den frühkindlichen Bereich gelten. Dabei orientieren sich die Gespräche an dem Zweiwochen-Rhythmus der Gespräche zwischen Bund und Ländern.
Somit wird regelmäßig die aktuelle Situation besprochen, bewertet und es werden, wenn es erforderlich ist, Änderungen in der bisherigen Praxis vorgenommen. Somit kann es auch weitere Anpassungen im Notbetreuungsumfang geben, wenn die Infektionslage dies zulässt.
Gestern hat Herr Kultusminister Tonne einen „Phasenplan-Kita“ zur schrittweisen Erhöhung der Betreuungskapazitäten vorgestellt. Durch die Umsetzung des Plans sollen alle Kinder die Chance erhalten, ihre Erzieherinnen und Erzieher wiederzusehen und mit ihren Freundinnen und Freunden zu spielen. Mit dem Phasenplan sollen die Betreuung und der Gesundheitsschutz miteinander verbunden werden.
Phase 1: Ab kommenden Mittwoch, dem 6. Mai 2020, können private Betreuungsmöglichkeiten genutzt werden. Das bedeutet, gute Freunde, Bekannte oder Nachbarn können sich zusammentun und so organisieren, dass bis zu fünf Kinder (inkl. der eigenen Kinder) zu Hause betreut werden können. Zusätzlich zur privaten Betreuung werden die Einrichtungsträger dringend gebeten, die Notbetreuung auf 8 bis 10 Prozent landesweite Betreuungsquote hochzufahren. Eine große Erleichterung für viele Eltern dürfte zudem sein, dass ab Montag, dem 11. Mai, Tagesmütter und Tagesväter ihre Betreuungsangebote wiederaufnehmen können.
Phase 2: Ab dem 18. Mai soll die Notbetreuung deutlich ausgeweitet werden auf bis zu 40 Prozent landesweite Betreuungsquote. Im Schnitt können dann bis zu 10 Kinder pro Notgruppe betreut werden. Insbesondere Kinder, die besonderer Unterstützung bedürfen, sollen in dieser Phase zusätzlich aufgenommen werden.
Für die Kinder, die im Sommer 2020 eingeschult werden, sollen die Kindertageseinrichtungen an mindestens 1-2 Nachmittagen pro Woche abseits der Notbetreuung ein vorschulisches Angebot machen.
Phase 3: Ab dem 8. Juni wird der Kita-Betrieb weiter hochgefahren auf bis zu 50 Prozent. Zusätzlich zu den „halben Gruppen“ und den Angeboten für die Vorschulkinder sollen die Kindertageseinrichtungen am Nachmittag offene Spielgruppen anbieten können für die Kinder, die noch nicht wieder in ihre Kita können. Umfang und Dauer der Angebote hängen vom Infektionsgeschehen und den räumlichen wie personellen Ressourcen ab. Bei positiver Entwicklung können die Nachmittagsangebote Schritt für Schritt in die Notbetreuungsgruppen integriert werden. In dieser Phase ab Anfang Juni sollen sich die Träger und die Einrichtungen zudem auf den Regelbetrieb einstellen. Nach der Sommerpause im neuen Kita-Jahr soll der Regelbetrieb wieder losgehen.
Phase 4: Ab 1. August 2020 soll der Regelbetrieb wieder aufgenommen werden. Alle Eltern haben damit wieder einen Anspruch auf die Betreuung ihrer Kinder. Das bedeutet auch, dass die gesetzlichen und untergesetzlichen Regelungen für den Kita-Bereich wieder gelten, also die personellen und räumlichen Standards.
Den vollständigen Wortlaut der Pressemitteilung hierzu finden Sie in folgendem Artikel:
www.mk.niedersachsen.de/startseite/aktuelles/presseinformationen/phasenplan-kita-betreuungskapazitaten-werden-schrittweise-erhoht-188007.html
Mit freundlichen Grüßen