21.12.2023, 18:20
Vor knapp drei Jahren kam mir die Idee zur Kampagne "Genug Tränen!", vor gut zwei Jahren ging diese an den Start. Getragen von vielen fleißigen Händen, einer engagierten Agentur und mehreren Vereinen und Verbänden machten wir uns ans Werk, um Eltern-Kind-Entfremdung zu überwinden.
Erreicht haben wir dieses Ziel nicht, was aber auch von Anfang an klar war. Aber dank all der fleißigen Helfer und Unterstützer konnten wir bei ganz vielen Menschen ein Bewusstsein dafür schaffen, was Eltern-Kind-Entfremdung ist, was es bewirkt, dass es Missbrauch an unschuldigen Kinderseelen ist. Und vor allem, dass man etwas dagegen unternehmen muss, um diesem Missbrauch an Kindern zu beenden.
Bei der Politik konnten wir leider keine offenen Ohren erreichen. Zwar reden alle vom „Kindeswohl“, wenn es dann aber um echten Kinderschutz und Verhinderung von Eltern-Kind-Entfremdung geht, glänzen Politiker zu oft mit Unwissenheit oder Desinteresse. Hinzu kamen massive Bestrebungen einer kleinen, aber aggressiven Lobby, welche versucht zu leugnen, dass es Eltern-Kind-Entfremdung überhaupt geben würde. Meiner Meinung nach, sind es genau diejenigen Personen, welche Kinder aktiv entfremden und kein Interesse daran haben, dass ihre Taten offenbar werden.
Meinen besonderen Dank spreche ich all den ehrenamtlichen Unterstützern aus, die auf unzähligen Veranstaltungen vor Ort die Aufgabe übernommen haben, Menschen über Eltern-Kind-Entfremdung zu informieren. Danken möchte ich auch den Spendern, welche durch ihre finanzielle Unterstützung diese Kampagne überhaupt erst möglich gemacht haben. Wir alle gemeinsam haben die bisher größte Kampagne zu Eltern-Kind-Entfremdung im deutschsprachigen Raum auf die Beine gestellt, und darauf können wir alle miteinander stolz sein. Mittlerweile hat die Kampagne es sogar bis in die Schweiz geschafft.
Das Motto lautete von Beginn an „2023 ist Schluss“. Darum ist unser treues Kampagnenmobil vor einigen Tagen in den Ruhestand getreten. Darum wird die Sammlung von Unterschriften in ein paar Tagen enden. Aber der Kampf zur Überwindung von Eltern-Kind-Entfremdung wird weiter gehen, die Informationen stehen weiterhin zur Verfügung.
Lasst euch dabei nicht in ein „Mütter gegen Väter“ oder „Väter gegen Mütter“ drängen. Eltern-Kind-Entfremdung ist keine Frage des Geschlechts, sondern eine Frage missbräuchlichen Verhaltens gegen das Kind und den anderen Elternteil. Eines Verhaltens, welches wir weder tolerieren noch ignorieren dürfen.
In dem Sinne kann ich euch alle nur ermutigen, nicht nachzulassen, weiter zu informieren und aufzuklären und vor allem den Schutz unserer Kinder vor Missbrauch durch Eltern-Kind-Entfremdung weiterhin aktiv einzufordern.
Beim anderen Elternteil.
Bei Jugendämtern.
Bei Verfahrensbeiständen.
Bei Familiengerichten.
Und natürlich bei der Politik, die die Verantwortung dafür trägt, die notwendigen Rahmenbedingungen zu setzen. Einer Verantwortung, der sie bisher in keiner Weise gerecht geworden sind.
Im Gedanken bin ich mit allen entfremdeten Kindern, Eltern, Großeltern und weiteren Familienangehörigen. Auch ich gehöre zu dieser Gruppe und kann nur zu gut nachempfinden, wie es euch geht.
Und wenn die Kampagne „Genug Tränen!“ dazu beigetragen hat, auch nur einem Kind das Schicksal der Eltern-Kind-Entfremdung zu ersparen, dann war sie den Aufwand wert!