25.03.2015, 19:45
„Erzählt mir doch nich, dasset nicht jeht!“
(Zitat Regine Hildebrandt)1
Offener Brief der IG zum Erhalt der Kesternicher Grundschule
an
Herrn Bürgermeister Hermanns, die Ratsmitglieder der Gemeinde Simmerath und alle Bürger und Bürgerinnen der Gemeinde Simmerath:
Bevor die endgültige Entscheidung über die Zukunft der Schwalbenschule am 21.04.2015 im Rat getroffen wird, möchten wir erneut auf die enorme Tragweite des möglichen Beschlusses hinweisen und alle Bürger über den Sachstand und die Chancen informieren, die bislang keine öffentliche Erwähnung fanden.
Da die Kesternicher Grundschule in Zukunft als Teilstandort geführt werden muss, wurde von uns die Variante der Anbindung an die Steckenborner Grundschule intensiv mit dem Ergebnis geprüft, dass diese sehr wohl durchführbar ist, ohne die Steckenborner Grundschule (oder eine der beiden anderen) in ihrer Eigenständigkeit zu gefährden.
Diese Option wurde allerdings im Rahmen der Schulausschusssitzung nicht ausgeführt.
Der Ausschuss hat in seiner Sitzung vom 17.3.2015 beschlossen, den Wechsel aller Schüler der Schwalbenschule an die Steckenborner Grundschule zu empfehlen, um die Kesternicher Schule im Anschluss 2017 ganz zu schließen. Dies würde u.a. eine weitere Schülerbewegung von Dutzenden Kindern pro Tag in unserer Gemeinde bedeuten.
Unter Berücksichtigung der auf der Sitzung vorgestellten Schülerzahlen sowie des anzulegenden Lehrerstellenschlüssels ist klar, dass die Schwalbenschule als Teilstandort der Steckenborner Schule erhalten und auch langfristig als solcher geführt werden könnte.
Teilstandort bedeutet: Mindestklassengröße von 15 Schülern bei insgesamt mindestens 46 Schülern an dieser Schule (im Gegensatz zu mindestens 92 erforderlichen Schülern an einem eigenständigen Schulstandort).2 Das heißt im Klartext: Anstatt direkt eine ganze Schule unwiederbringlich zu schließen, würde es ausreichen, wenn maximal 5 Kinder ab der Einschulung aus dem bisherigen Einzugsgebiet der Steckenborner Schule in Kesternich beschult würden.
Das Argument, dass ein Schülertransfer erforderlich wird, ist für uns nicht nachvollziehbar, da bereits jetzt z.B. ein Schülertransfer zwischen Simmerath und Lammersdorf stattfindet, weil er notwendig wurde.
Die Schüler aller Orte ohne eigene Schule brauchen immer eine Busverbindung!
Für die meisten Eltern ist weniger der Schulstandort als die vorhandenen Busverbindungen entscheidend bei der Schulwahl. Für Kinder sind die Kriterien eher im persönlichen Umfeld zu sehen: „geht mein Bruder, meine Schwester, mein Freund auf diese Schule“ Diese Kriterien können von der Schulleitung bei der Platzvergabe natürlich berücksichtigt werden.
Eine „echte“ Wahlfreiheit der Eltern bzgl. einer Schule kann in erster Linie mit einer Busverbindung geschaffen werden.
Nicht zuletzt wegen des besonderen Betreuungsangebots „13+“ der Schwalbenschule bietet sich dabei eine besondere Attraktivität: Kinder können langfristig (Woche, Monat, nur an bestimmten Tagen etc.) oder kurzfristig angemeldet und flexibel zwischen 13 und 16 Uhr abgeholt werden. Abgerechnet wird pro in Anspruch genommenem Tag; entweder 2 € bei Betreuung bis 13 Uhr, oder 5 € bei Betreuung incl. Essen bis maximal 16 Uhr
(Rückfragen dazu unter: foerderverein-schwalbenschule@gmx.de).
Auch der Lehrerstellenschlüssel (Gesamtschülerzahl in der Gemeinde geteilt durch 22,44) widerspricht unserer Lösung nicht.
Es werden nach diesem Schlüssel immer genügend Lehrer für alle Eingangsklassen in der Gemeinde bleiben.
Eine weitere gute Begründung, dieses Modell anzustreben ist die Tatsache, dass bereits jetzt an der Schwalbenschule Kinder inklusiv beschult werden. Kleinere Klassen, die im Rahmen des gesetzlich Möglichen liegen (und zwar an allen Schulen), bieten bei dem heutigen Pensum ein optimales Lernklima für alle Kinder und insbesondere für die Kinder, die einen erhöhten Förderbedarf haben! Baugebiete für junge Familien werden in unserer Gemeinde attraktiv beworben, ein Zuzug ist prognostiziert und jede Familie verbessert die Situation weiter.
Also:
„Erzählt uns doch nich, dasset nich jeht!“
(frei nach Zitat Regine Hildebrandt)
Interessengemeinschaft zum Erhalt der Kesternicher Grundschule:
Nikola Kunat , Miriam Seibel, Silke Peeters, Simone Werker-Schwartz (V.i.S.d.P.)
1: „Erzählt mir doch nich, dasset nicht jeht“ von Kathrin Finke und Rainer Karchniwy, TV
2: s. 8. Schulrechtsänderungsgesetz des Landes NRW sowie VO zu §93 Abs. 2 SchulG, §6a und folgende