10.05.2015, 19:52
Liebe UnterzeichnerInnen,
nachdem wir am 21.04.2015 noch vor der entscheidenden Ratssitzung diese Petition dem Bürgermeister überreichten, hat die Mehrheitsfraktion in der Sitzung die Schließung der Kesternicher Grundschule bestimmt.
Wir waren bei der Sitzung anwesend und haben uns anschließend in einem Leserbrief zu den Geschehnissen geäußert, der am 06.05. in den Eifeler Nachrichten abgedruckt wurde, und den wir auch hier als Stellungnahme veröffentlichen wollen:
"Für wie dumm hält man uns Bürger in der Gemeinde Simmerath eigentlich?
1390 Unterschriften auf Papier, 964 Unterschriften online: Eine bislang beispiellose Meinungsbekundung der Bürger in der Gemeinde Simmerath, und zwar für den Erhalt der Grundschule Kesternich, wurde den gewählten Volksvertretern übergeben.
Im negativen Sinne beispiellos ist die Reaktion auf den politischen Willen der Bürger.
Es ist kaum zu glauben, was sich die beiden Parteien der Mehrheitsfraktionen im Gemeinderat Simmerath an hanebüchenen Argumenten an den Haaren herbeizogen, um die Schließung der Schwalbenschule durchzusetzen, obwohl die Alternative als machbar anerkannt wurde.
Argumente wie: „man habe gelesen, dass Mütter es zunehmend bedauern würden, Kinder bekommen zu haben, daher könne man nicht optimistisch in die Zukunft blicken…“ (auch nachzulesen bei den Stellungnahmen auf der Onlinepetitionsseite) sind ein Schlag ins Gesicht aller Mütter der verschiedenen Generationen, die mit ganzem Herzen hinter ihren Kindern und Enkeln stehen. Die Vertreter der CDU-Fraktion standen vom inhaltlichen Niveau her ihrem Koalitionskollegen kaum nach: Die alte Leier von der „Gefährdung“ der anderen Grundschulen durch „Verkannibalisierung der Schulen“, wenn Kesternich als Teilstandort erhalten bliebe, wird auch in der tausendsten Wiederholung nicht wahrer. Und das man einer Schulleitung nicht zumuten könne, die Kinder sinnvoll auf zwei Schulorte zu verteilen, hat schon fast ein humoristisches Element, wurde dies doch in der Vergangenheit in der Gemeinde ganz selbstverständlich praktiziert. Dass auch im kommenden Schuljahr wieder mehr Kinder in Kesternich angemeldet wurden, als erwartet, wird dabei genauso unter den Tisch gekehrt wie die Tatsache, dass es Empfehlungen gab, zunächst eine Schulwerkstatt einzurichten, bevor man eine Schule, die erstmals im 18. Jhdt. erwähnt wurde, für immer schließt.
Warum keine Schulwerkstatt eingerichtet wurde, die ja das Ziel hat, Schulträger in Prozessen der Schulentwicklung zu beraten, liegt wohl auf der Hand. Der laut Gesetz vorgeschriebene Schulentwicklungsplan - bei der Gemeinde Simmerath Fehlanzeige! Fatal wäre wohl gewesen, wenn auch die Schulentwicklungswerkstatt, besetzt mit Elternvertretern, Schulleitung, Bildungsbüro der Städteregion etc., zu dem gleichen Ergebnis gekommen wäre wie u.a. SPD, FDP und UWG: Nämlich, dass es Sinn macht, die Kesternicher Schule als Teilstandort einer anderen Schule zu erhalten, weil genau dafür das 8. Schulrechtsänderungsgesetz gemacht wurde.
Darum lieber nichts unternehmen, was am Ende zu diesem Ergebnis führen könnte.
Wir, die IG zum Erhalt der Kesternicher Grundschule, bedanken uns bis hierhin schon einmal bei allen Menschen, die uns in den letzten Wochen und Monaten unterstützt haben, bei allen Unterschriftensammlern und Unterzeichnern, dem Förderverein der Schwalbenschule und auch den Politikern, die sich aktiv für den Erhalt der Schule eingesetzt haben.
Was bleibt, ist die Frage nach dem Selbstverständnis der von uns gewählten Volks(ver)treter. Und die Frage, wie das Volk darauf reagieren wird.
IG zum Erhalt der Kesternicher Grundschule: Silke Peeters, Miriam Seibel, Nikola Kunat, Simone Werker-Schwartz"