18.11.2020, 11:56
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- Schwandorf muss den Müll nicht annehmen. Es ist durchaus möglich abzulehnen, wie das zum Beispiel das Müllkraftwerk Schweinfurt getan hat.
- Das sogenannte 10μSv-Konzept der Bundesregierung bezeichnen daher zahlreiche Umweltverbände schon seit Jahren als Augenwischerei und unterstellen der Politik, so die Kosten des Atomausstieges von den Kernkraftwerksbetreibern auf die Steuerzahler umzuwälzen.
- „Grenzwerte sind politische Werte“ Deshalb kann es kein Freimessen geben. „Jegliches strahlendes Material aus Atomkraftwerken darf nicht aus der atomrechtlichen Verantwortung entlassen werden.“ Das sieht der Gesetzgeber anders und erklärte in der Strahlenschutzverordnung von 2001, dass freigegeben werde, was nicht „unzweifelhaft endgelagert werden muss“.
- Dennoch kritisieren auch der Umweltverband BUND und die Ärzteorganisation IPPNW das praktizierte Verfahren. Da es sich bei den Abrissabfällen um sehr große Mengen handle, könne es zu einer unkontrollierten Erhöhung der Strahlenbelastung kommen, so die Befürchtung. Wie die BüfA zudem in einer offiziellen Stellungnahme erklärt, sei es seit Jahren gängige Praxis, radioaktiv kontaminiertes Material wie Schutzanzüge in einer Tonne mit anderen nicht kontaminierten Abfällen so lange zu mischen, bis die gesetzlichen Grenzwerte unterschritten werden. „Somit dürfen diese Abfälle wie gewöhnlicher Gewerbemüll verbrannt werden. Dies reduziert aber die Radioaktivität nicht, sondern macht nur den Umfang geringer.“
- Der Deutsche Ärztetag bezeichnete 2017 in einem Beschluss den Grenzwert für freigemessenen Müll daher als „willkürlich festgelegt“ und forderte eine neue Begutachtung der Thematik. Der Deutsche Ärztetag sowie Umweltverbände wie der BUND sehen die bestehende Praxis ohnehin „eher als Finanzierungskonzept zur Reduzierung der Atommüllkosten“ und damit ebenfalls als politisch motiviert.