Region: Berlin
Erfolg
Umwelt

Keine Rodung im Friedrich-Ludwig-Jahn-Sportpark

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Senatsverwaltung für Inneres und Sport & Petitionsausschuss

5.283 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

5.283 Unterschriften

Petition hat zum Erfolg beigetragen

  1. Gestartet 2020
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Erfolg

Die Petition war erfolgreich!

Neuigkeiten

19.03.2021, 17:23

Die Senatsverwaltung will die Frage des Stadion-Abrisses vor dem Werkstattverfahren und damit ohne fachkundige Prüfung eines Stadion-Umbaus zu entscheiden.

Das widerspricht jeder Vernunft und dem mühsam erreichten Koalitionskompromiss vom Oktober 2020!

Wir bitten Euch daher möglichst bald an die zuständigen Senatsvertreter*innen zu schreiben und gegen dieses rücksichtslose Vorgehen zu protestieren.

Die nachstehende Briefvorlage liefert Euch Argumente.

Ihr könnt die Argumente je nach Eurer Interessenslage alle oder teilweise verwenden, oder (noch besser) individuell formulieren, durch eigene Punkte ergänzen usw.
Adressat*innen

Senator Sebastian Scheel
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
senator@sensw.berlin.de

Senatsbaudirektorin / StSin Regula Lüscher
Senatsverwaltung für Stadtentwicklung und Wohnen
Fehrbelliner Platz 4
10707 Berlin
SBD@sensw.berlin.de

Briefe erhalten einen Eingangsstempel und werden aktenkundig, insofern ist ein echter Brief noch wirkungsvoller als eine Mail.

Bitte ergänzt das Datum und wählt die Rolle(n) aus, aus der Ihr schreibt.
Bei Rückfragen könnt Ihr Euch gerne an uns wenden unter initiative@jahnsportpark.de

Super wäre es, wenn Ihr uns eine Kopie Eures Schreibens zukommen lasst, damit wir einen Überblick haben.

Herzlichen Dank!

Eure
Bürgerinitiative Jahnsportpark – seit über einem Jahr aktiv für einen Jahnsportpark für alle!


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Betr: Jahnsportpark und Cantian-Stadion:
Vor Abriss-Entscheidung Umbau auf Grundlage von Entwürfen ergebnisoffen prüfen!

Berlin, xx.3.2021

Sehr geehrte/r Herr Senator Scheel / Frau Senatsbaudirektorin Lüscher

als Anwohner/in, Vereins- / Freizeitsporttreibende/r, Architekturinteressierte/r, … verfolge ich intensiv die Pläne des Senats zum inklusiven Umbau des Jahnsportparks.

Durch die Bürgerinitiative Jahnsportpark bin ich darauf aufmerksam geworden, dass der Abriss des großen Stadions, der Flutlichtmasten und der Abtrag des Schuttwalls von Anfang an und bis heute in der Machbarkeitsstudie als „gesetzt“ galten und die vielfältigen Möglichkeiten eines Umbaus noch nie geprüft wurden.

U.a. dank des von der BI initiierten Bürgerprotests ist es im vergangenen Herbst gelungen, dass die Koalitionäre sich auf ein vernünftiges und übliches Vorgehen geeinigt haben: Erst die Umbaumöglich¬keiten prüfen, und dann entscheiden, ob und ggf. in welchem Umfang ein Abriss tatsächlich erforderlich ist. Diese Entscheidung kann aber nur auf der Grundlage von Entwürfen erfolgen, denn Umbauen ist ein kreativer Prozess.

Dass jetzt dennoch eine Entscheidung über Abriss/Neubau ohne Beteiligung von Architekt:innen und Landschaftsarchitekt:innen und vor einer erstmaligen Gesamtbetrachtung von Stadion und Jahnsportpark getroffen werden soll, steht im Widerspruch zu der erzielten Einigung der Koalition und ist für mich inakzeptabel. Es stellt auch ein klares Versagen Ihrer Behörde dar, die nicht für die Durchsetzung von Interessen des Profi-Fussballs zuständig ist!

Das von der Senatsverwaltung aufgesetzte Beteiligungsverfahren hat außerdem die Leitlinien zur Bürgerbeteiligung des Landes Berlin in vielen Punkten klar verletzt. Das Verfahren war absolut einseitig und mit fragwürdigen Argumenten auf den angeblich alternativlosen Abriss ausgerichtet.

Es war mit nur zwölf Tagen viel zu kurz, wurde zu spät angekündigt und zu wenig bekanntgemacht.

Nicht diskutiert wurde in der „Dialogveranstaltung“ über die Abrissfrage. Gänzlich unangemessen war auch der Umgangston einiger Beteiligter gegenüber interessierten Bürger:innen.

Das Stadion und die Flutlichtmasten sind ein bauliches Zeugnis der späten Ostmoderne und ein eindrückliches geschichtliches Zeugnis der Teilung Berlins und Deutschlands. Es ist absurd auf der einen Seite ein historisches Fenster im Mauerpark anzulegen und auf der anderen Seite alles abzureißen und wegzu¬baggern. Das Vorhaben muss dringend im stadträumlichen Kontext betrachtet werden!

Der Klimawandel erfordert einen sorgsamen Umgang mit Bäumen und Büschen, mit unversiegelten Flächen und mit den materiellen und energetischen Ressourcen, die in einem Gebäude stecken. Berlin hat sich hierzu u.a. eine Zero-Waste-Strategie verordnet. Die derzeitigen Abrisspläne produzieren 8000 LKW-Ladungen Schutt! Da kann von Zero-Waste wohl kaum die Rede sein!

Ich erwarte von Ihnen und allen Mitgliedern der Regierungskoalition, dass Sie sich an die getroffenen Vereinbarungen halten. Ich fordere Sie auf dafür zu sorgen, dass die Entscheidung über den Umfang eines Rückbaus des Bestands auf der Grundlage qualifizierter Vorentwürfe von Landschaftsarchitekt:innen und Architekt:innen fällt.

Mit freundlichem Gruß


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