06.01.2023, 16:20
Verändert wurde die Grußformel am Ende aufgrund interner Abstimmungen.
Neue Begründung:
Kosten der Krise für Studierendenwerke kompensieren:
Wie zahlreiche andere Einrichtungen leiden die Studierendenwerke unter den gestiegenen Energie- und Lebensmittelpreisen. Durch mangelnde finanzielle Unterstützung durch die Landesregierung, sehen sich die Studierendenwerke gezwungen, diese Kosten an die Studierenden weiterzugeben. Höhere Semesterbeiträge, Mieten und Mensapreise wurden bereits an allen Standorten in M-V angekündigt und umgesetzt. Das ist untragbar und verschärft die Situation der Studierenden, weshalb wir eine vollständige Kompensation der gestiegenen Bewirtschaftungs- und Produktionskosten durch die Landesregierung fordern.
Keine Kürzungen in Forschung und Lehre:
Die Hochschulen in M-V waren nie ausreichend finanziert. Doch jetzt plant das Wissenschaftsministerium Kürzungen in Höhe von 18,3 Mio. Euro, die in Zeiten der Krise auf die Hochschulen umgelegt werden sollen. Angesichts der Preissteigerungen durch die Krise, verschärfen die angekündigten Kürzungen die Situation der Hochschulen. Schon jetzt wird über Stellenkürzungen verhandelt, die insbesondere auf den akademischen Mittelbau zurückfallen und die Qualität der Lehre verschlechtern würden. Nachdem die Bundesregierung die Hochschulen durch Gas- und Strompreisbremse zumindest teilweise entlastet, zieht das Ministerium die Zahlungen prompt wieder ein. Für uns ist klar, dass an unserer Zukunft nicht gespart werden darf. Wir fordern das Wissenschaftsministerium auf, von den Kürzungen in Forschung und Lehre abzusehen.
Energetische Modernisierung der Hochschulgebäude:
Eine Mischung aus historischer und moderner Gebäude prägt den Bestand der Hochschulen und Universitäten. Der Wille Energie einzusparen, ist auch vor dem Hintergrund der Klimakrise da. Es braucht aber Investitionen in die Gebäudesubstanz der Hochschulen, um effektiv Energie einzusparen. Das können die Hochschulen nicht alleine tragen – schon gar nicht mit den angekündigten Kürzungen. Wir fordern das Land auf, umfangreich in die Gebäudestruktur der Hochschulen zu investieren, um der Energie- und Klimakreise gleichzeitig zu begegnen.
BAföG-Reform statt Mini-Reförmchen:
Ein drittel aller Studierenden in Deutschland leben unterhalb der Armutsgrenze. Dabei erhalten nur rund 10% der Studierenden in Deutschland eine finanzielle Unterstützung durch das Bundesausbildungsförderungsgesetz (BAföG). Während auf Bundesebene lediglich kleine Reförmchen beschlossen werden, verschärft sich die finanzielle Notlage vieler Studierenden weiter drastisch. Wir fordern eine tiefgreifende Reform des BAföG. Zur tatsächlichen Bildungsförderung im Jahr 2022 benötigen Studierende ein elternunabhängiges BAföG, dass endlich allen Studierenden die Unabhängigkeit von Geldbeutel der Eltern ermöglicht.
Prekäre Beschäftigungsverhältnisse beenden:
Beschäftigungen in der Bibliothek, dem Rechenzentrum und dem Studierendensekretariat – überall übernehmen studentische Hilfskräfte Verwaltungsaufgaben für die Universitäten. Eine entsprechende Bezahlung bleibt aus. Gleichzeitig kämpft der Mittelbau mit befristeten Stellen und unfairen Arbeitszeiten. Wir fordern einen studentischen Tarifvertrag, den auch die Landesregierung im Koalitionsvertrag beschlossen hat. Zusätzlich muss das Wissenschaftszeitvertragsgesetz reformiert werden, damit die prekären Beschäftigungsverhältnisse an Hochschulen endlich beendet werden.
Den Wert der Hochschulen anerkennen:
Die aktuelle Politik zeigt, dass es sowohl im Land als auch im Bund an Anerkennung für die Hochschulen mangelt. Die Studierenden von heute sind die Lehrer*innen, Ärtz*innen und Jurist*innen von morgen. Mangelnde Investitionen in unsere Ausbildung sind mangelnde Investitionen in die Zukunft des Landes. Wir fordern, dass der Wert der Hochschulen, deren Mitarbeitenden und Studierenden endlich anerkannt wird und wir nicht länger Sorge um unsere Zukunft haben müssen.
Vielen Dank für Ihre Unterstützung,
Allgemeiner Studierendenausschuss der Universität Greifswald aus
Greifswald mit der Unterstützung von den Studierendenschaften der
Universität Rostock, der Hochschule Wismar, der Hochschule für Musik und
Theater, der Hochschule Stralsund und der Hochschule Neubrandenburg.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 1.081 (883 in Mecklenburg-Vorpommern)