15.12.2019, 15:31
Liebe Unterstützerinnen und Unterstützer der Petition,
diejenigen, die die lokale Presse nicht verfolgen, kennen das Ergebnis der Gemeinderatssitzung am vergangenen Donnerstag Abend noch nicht - unten stehende Link führt zu Artikel mit offiziellem Entwurfsbild.
Die Würfel sind gefallen. Der Bebauungsplan 173 wird mit dem Satzungsbeschluß des Gemeinderates in Kraft gesetzt. Dies gegen die Stimmen der Unabhängigen und gegen den Willen der deutlich erkennbaren Mehrheit der Butjadinger Bürger.
Leider ist damit die Chance vertan worden, die Fehler aus der Planung 2014-2016 zu korrigieren. Schon damals hatte man zwar eine Bürgerbeteiligung im formalen Verfahren, jedoch keine Bürgerbefragung durchgeführt.
Dass gerade der Grüne Ratsherr Jürgen Sprickerhof in der Ratssitzung eine flammende Rede für das Projekt gehalten hat, hat überrascht. Ansonsten klangen die vorgetragenen Begründungen, warum man denn in diesen Fall nur für die Hochhäuser stimmen könne, in den Ohren vieler Zuhörer eher nach Ausreden als nach stichhaltigen Argumenten.
Wenn Ratsherr Johann Evers die Bebauungsgegner damit kritisiert,
dass es nicht zulässig sei, die zwei höheren Häuser aus dem Gesamtkonzept Ferienpark herauszureißen und einzeln verhindern zu wollen, dann halte ich ihm entgegen, dass es doch genau diese Gebäude sind, die aus dem bisherigen Gesamtkonzept "Ortschaft" und "grüne Küste" herausstechen und das Orts- und Landschaftsbild zum Negativen verändern.
Frau Korter lobt das Projekt, dass mit seiner Architektur und mit der Möglichkeit aus den oberen Stockwerken über den Deich blicken zu können für Burhave eine Alleinstellungsmerkmal böte.
Dass Bettenburgen kein Alleinstellungsmerkmal darstellen, weiß jeder, der schon mal in Schillig, Cuxhaven oder Sahlenburg war. Ein echtes Alleinstellungsmerkmal wäre es gewesen, in dieser exponierten Lage einen Ferienpark zu bauen, der den Ansprüchen an Umweltschutz, Klimaschutz, Nachhaltigkeit und Heimatschutz gerecht geworden wäre. Das hätte ein echtes Vorzeigeprojet mit Strahlkraft für alle Urlaubsregionen werden können. Chance vertan.
Es soll Anfeindungen gegen einige Ratsmitglieder in sozialen Netzwerken gegeben haben. Dies verurteile ich scharf. Wir streiten mit denen, die das Projekt befürworten hart in der Sache aber respektieren uns gegenseitig als Menschen und Mitbürger. Den jeweils anderen zu beleidigen oder zu diskreditieren ist nicht akzeptabel.
Für alle Beteiligten wünsche ich mir, dass wir in 5 Jahren auf die Bebauung gucken und feststellen, dass die 13 Ratsmitglieder, die für das Projekt gestimmt haben, richtig lagen. Dass die Bebauung den Charakter und die Ansicht des Ortes verbessert hat und dass ich mich zusammen mit den 2871 Unterstützer der Petition geirrt habe. Dann lade ich den Gemeinderat auf einen Longdrink in die gemütliche Bar auf der Dachterrasse des Hufeisens ein, wir sitzen auf Loungesesseln und gucken über den Deich, auf die Hochhäuser, die keine sind, und lassen die Sonne untergehen.
Gleichzeitig fürchte ich mich aber davor festzustellen, dass es anders sein wird.
Dass am Deich hässliche Klötze inmitten eines Parkplatzes stehen und die
Landschaft verschandeln und dass wir dann feststellen müssen, dass die Mehrheit
des Gemeinderates falsch lag und wir nicht genug getan haben, um das dann entstandene und nicht mehr rückgängig zu machende Unheil zu verhindern.
Allen Unterstützern an dieser Stelle nochmals vielen Dank.
2021 findet die nächste Wahl des Gemeinderats statt.
Wir wünschen allen schöne Feiertage und senden euch Grüsse von der stürmischen grünen Küste
www.nwzonline.de/wesermarsch/politik/burhave-fragestunde-zum-ferienpark-in-burhave-rat-gibt-gruenes-licht-fuer-nordseeresort_a_50,6,2604571249.html