Gesundheit

Modellprojekt zum Anbau von Medizinalhanf und für die Abgabe an Patienten in Südbaden

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Stadt Emmendingen / Land Baden Württemberg
488 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

488 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

05.06.2019, 23:48

Bei Krebspatienten wird Cannabis bereits erfolgreich zur Behandlung von Übelkeit bei Chemotherapie und Appetitlosigkeit eingesetzt. Eine große Studie aus Israel hat sich nun angesehen, wie sich eine Cannabisbehandlung auf zahlreiche weitere typische Symptome einer Krebserkrankung auswirkt.

Studie mit 3.000 Krebs-Patienten:

Wissenschaftler aus Israel haben sich eine Gruppe von 2.970 Krebspatienten angesehen, die Cannabis verschrieben bekommen hatten, um die mit der Krebserkrankung verbundenen Symptome zu lindern.

Die Patienten litten im Schnitt an 11,1 (± 7,5) Symptomen (z.B. Schlafstörungen, Schmerzen mit einer hohen Intensität – 8 von 10, Schwäche und Fatigue, Depression, Übelkeit, Erbrechen, Appetitlosigkeit) und waren im Schnitt 59,5 (± 16,3) Jahre alt.

Aufgrund der bestehenden Krebserkrankung und der Symptome konnten sie als “schwer kranke” Menschen eingestuft werden.

Den Patienten wurde Cannabis verschrieben und sie wurden beraten, welche Sorte, Einnahmeart und Dosierung zu empfehlen wäre.

Symptome besserten sich. Cannabis wurde gut vertragen
Die Patienten wurden vor Beginn der Cannabistherapie, nach einem und nach sechs Monaten befragt.

Von den knapp 3.000 Patienten zu Beginn der Studie, waren nach sechs Monaten leider 902 der Krebserkrankung erlegen und 682 hatten aufgehört, Cannabis einzunehmen. Von den Patienten, die die zweite Befragung mitmachten, gaben 95,6 Prozent an, dass sich ihre Symptome verbessert hätten:

3,7 Prozent gaben keine Veränderungen zum Zustand vor der Cannabistherapie
0,3 Prozent berichteten von einer Verschlechterung

Die Ergebnisse deuten darauf hin, dass bei schwer kranken Patienten eine Cannabistherapie in den meisten Fällen gut vertragen wird, die Symptome lindern und die Lebensqualität verbessern kann.

Wie bei allen Medikamenten gibt es bei der Behandlung von Krebspatienten mit Cannabis eine kleine Gruppe von Personen, bei denen die Behandlung nicht die erhofften Erfolge bringt. Den Patienten wurden Cannabissorten aus vier verschiedenen Kategorien zur Verfügung gestellt.

Welche medizinische Cannabissorte (Strain) half am besten?

Kategorie: THC-reiche Indica-Sorten
12 unterschiedliche THC-reiche Sorten mit zwischen 22 und 28 Prozent THC und weniger als 0,5 Prozent CBD wurden angeboten.

Kategorie: THC-reiche Sativa-Sorten
3 unterschiedliche THC-reiche Sorten und mit weniger als 0,5 Prozent CBD wurden angeboten.

Kategorie: Gleiche Konzentrationen an THC und CBD
Eine Sorte mit etwa gleichen Konzentrationen an THC und CBD wurde angeboten.

Kategorie: CBD-reiche Sorten
Zwei Sorten mit etwa 20 Prozent CBD und weniger als 1 Prozent THC wurden angeboten.

Die meisten Patienten nutzten eine der THC-reichen Indica- oder Sativa-Sorten, gefolgt von CBD-reichen Sorten und der Sorte mit gleichen THC- und CBD-Anteilen. Die meisten Patienten nutzten allerdings auch mehr als eine Sorte bzw. unterschiedliche Einnahmearten. So kombinierte fast die Hälfte der Patienten Öle, Blüten, Kapseln oder Joints. Wie schon öfter gezeigt wurde bestätigt sich auch in dieser Studienpopulation, dass unterschiedliche Sorten unterschiedliche Wirkungen erzeugen und daher je nach Stärker der Symptome bei Bedarf eingesetzt werden. Folglich ist es nicht möglich zu beurteilen, welche Sorte nun bei Krebs am besten wirkt. Es hängt von der Kombination der Symptome und der Stärke der jeweiligen Sorte ab.

Die Bedeutung der Ergebnisse für Patienten:
www.leafly.de/krebs-studien-cannabis-therapie-symptome

Fazit
Ein Pluspunkt der Studie ist die große Zahl an Teilnehmern.

So zeigt sich, dass Cannabis bei Krebspatienten und deren Symptomen gut vertragen wird und sicher eingenommen werden kann. Zwar profitieren nicht alle Patienten, aber die meisten. Besonders in der Krebs- und Palliativmedizin scheint Cannabis also nachweislich eine gute Option zu sein.

Quellen:
Guzman M (2018) Cannabis for the management of cancer symptoms: THC version 2.0?, Cannabis and Cannabinoid Research 3:1, 117–119

Lihi Bar-Lev Schleider, Raphael Mechoulam, Violeta Lederman, Mario Hilou, Ori Lencovsky, Oded Betzalel, Liat Shbiro, Victor Novack. Prospective analysis of safety and efficacy of medical cannabis in large unselected population of patients with cancer

www.leafly.de/krebs-studien-cannabis-therapie-symptome


Helfen Sie mit, Bürgerbeteiligung zu stärken. Wir wollen Ihren Anliegen Gehör verschaffen und dabei weiterhin unabhängig bleiben.

Jetzt fördern