28.01.2018, 22:05
Sehr geehrter Herr Dr. Mentrup,
sehr geehrte Damen und Herren des Gemeinderates,
Beteff: Bebauungsplan „Wohnen am Fasanengarten westlich der Parkstraße“, Oststadt
Vielen Dank für Ihre Antworten auf meinen Brief vom 29.10.2017.
Diese werfen für uns noch wichtige Fragen auf.
In welcher Weise steht das Bauvorhaben im Einklang mit den Zielen des "Integrierten Stadtentwicklungskonzept Karlsruhe 2020", welches ich bei Ihnen doch als bekannt voraussetzten darf?
Wie stehen Sie zu den nachfolgenden Zielen, die in diesem Konzept ausgewiesen sind?
- Schutz der Bevölkerung
- Wohnqualität soll erhöht werden
- Schutz von ruhigen Gebieten
- Erhalt der Vielfalt der Arten und Lebensräume
- Sicherung der biologischen Vielfalt
Warum, unter anderem, die Auffassung vertreten wird, die Gärten seien als Denkmal nicht schützenswertt, obwohl das gesamte Bauensemble inklusive der Gärten als denkmalgeschützt auf der Homepage der Stadt Karlsruhe ausgewiesen wird, können wir nicht nachvollziehen.
Außerdem fehlt uns eine eindeutige Stellungnahme, wie die Vernichtung von Grünflächen mit dem „Luftreinhalteaktionsplan“ zu vereinbaren ist, in dem allerdings nicht einmal der PM2,5-Wert erfasst wird.
Bei den "Ideen und Anregungen" Karlsruher Bürger mit der dazugehörigen Stellungnahme wird bei Pkt. 4 die Anregung über die Verlagerung der Militärstandorte erwähnt.
Die Mackensen-Kaserne, die unweit von hier liegt, wäre ja eine Alternative über die es sich nachzudenken lohnt. So wie damals auf dem ehemaligen französischen Kasernengelände zwischen Grenadierstraße und Knielinger Allee.
Das Ziel, einer Baugenossenschaft wie der Hardtwaldsiedlung e.G., die noch ungenutzten Gebäude zum Kauf oder zur Erbpacht anzubieten, ist, schon wenn man die Lage bedenkt, ideal.
Auch würde, an Stelle der "Volkswohnung", einmal eine andere Genossenschaft zum Zuge kommen.
Damit wäre auch dafür gesorgt, bezahlbaren Wohnraum in größerem Maße zu schaffen, als es hier der Fall wäre.
Und das womöglich noch mit kleinen Läden und einem Konzept für Senioren, davon würden alle profitieren.
Überlegen Sie bitte im Interesse der Bewohnerinnen und Bewohner unseres Stadtviertels diesen Aspekt noch einmal vor Ihrer endgültigen Entscheidung.
Denn alle Konzepte, wie auch der "Freiraumentwicklungsplan Karlsruhe 2017", klingen für uns als Betroffene wie Hohn.
Denn gerade Tiere die auf der FFH Anhang-IV- Liste stehen, lassen sich nur, wenn überhaupt, begrenzte Zeit "einfangen und umsiedeln". Dafür ist die Liste nicht gedacht.
Wo sollen die „Offenen Pforten 20xx“ denn stattfinden?
Was wollen Sie Ihren Kindern und Enkeln erklären, wenn die jetzt noch lebenden, geschützten Arten nur noch ausgestopft im Vivarium aber nicht mehr in freien Lebensräumen beobachtet werden können? - „Ich hatte andere Prioritäten“ ?
Ich wünsche Ihnen ein schönes Weihnachtsfest
Mit freundlichen Grüßen
Andrea König