22.04.2016, 19:32
Andreas Mirschel war bis 2016 Solooboist am TheaterHagen. Er schickt uns am 22.04.2016 um 16:44 Uhr folgenden Kommentar, für den wir uns nur bedanken können.
"Am und im Theater Hagen wird mit großer Leidenschaft und großer Sorgfalt, mit Liebe zum Detail, ohne dabei weitsichtige Ziele und Planungen zu vernachlässigen, wird mit Enthusiasmus, der auch vor ideellem Einsatz ( z.B.Verzicht auf Honorar bei speziellen Kammermusikveranstaltungen) nicht zurückschreckt, gearbeitet - für das Publikum, aber - wie es seit Jahrzehnten den Anschein hat - "gegen" die politisch Verantwortlichen, die leider allergrößtenteils nicht zum Publikum gehören, deshalb auch nicht wirklich einschätzen können, ob am Theater und wie am Theater gearbeitet wird. Umso bedauerlicher - um nicht zu sagen ärgerlicher - ist es, wenn aus diesem Personenkreis heraus zweifelhafte Kürzungsentscheidungen gefällt werden, die jeden Respekt vor der seriösen Arbeit ihrer (ehemaligen) Mitarbeiter vermissen lassen. Es geht schließlich um die Arbeitsplätze vieler hoch spezialisierter, hoch engagierter und darüber hinaus Steuer zahlender Mitbürger in einem gut aufgestellten und gut funktionierendem "Betrieb". Das sagt einer, der wie?, wovon er spricht: Ich war von 1975 bis 2016 Solooboist im Philharmonischen Orchester und habe das jahrzehntelange Auf und Ab, das dem Theater immerwährend zugemutet wurde, "hautnah" miterleben dürfen. Vielleicht "gönnt" man den Mitarbeitern des Theaters endlich doch einmal den "Luxus", ihrer wertvollen Aufgabe ohne Existenzängste und andauernde Frustrationen nachgehen zu dürfen - zum Wohle der ganzen Stadt, einer Stadt, deren "Wohlfühlfaktor" in anderen Bereichen bereits bedenkliche Abwärtstendenzen zeigt."