Region: Wiesbaden
Kultur

HAUS DER STADTKULTUR: Stadtmuseum ins Alte Gericht! Keine Umnutzung für „hochwertiges Wohnen“

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident des Landes Hessen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Hessischen Landtages, sehr geehrte Damen und Herren Mitglieder des Magistrats uund der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden

6.568 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

6.568 Unterschriften

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

30.11.2015, 14:01

Das Alte Gericht wird zum „Wahlprüfstein“ für eine aufrichtige, verantwortungsvolle und
seriöse Kommunal- und Landespolitik, die baukulturelles Kamikaze nicht zulässt, die Integrität
des Denkmalschutzes wahrt und stadtkultureller Identität den notwendigen Raum gibt. Es wird
aber auch zur Herausforderung für einen außergewöhnlichen stadtbürgerlichen Widerstand,
ohne den sich die derzeit herrschende Ignoranz durchsetzen und – einmal mehr – unwiederbringliche Stadtentwicklungsperspektiven geopfert werden.

Liebe aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe ErstunterzeicherInnen unseres Aufrufs,
wir laden Sie heute zu unserem 11. Jour Fixe und auch den letzten in diesem Jahr an
gewohntem Ort recht herzlich ein.
Freitag, 4.12. , 18:00h*
Obermayr Business School
Frankfurter Straße 28
65189 Wiesbaden
*) Bitte notieren Sie sich schon jetzt den darauf folgenden Termin am 8. Januar 2016.

Land und Stadt halten unbeirrt an ihrem gemeinsam mit der Hochschule Fresenius vereinbarten Kurs fest, das Alte Gericht in Wohnungen zu zerlegen.
Die schwerwiegenden, öffentlich geäußerten, fachlichen wie
denkmalpflegerischen Einwände des Gestaltungsbeirats wie auch von Prof. Dr. Weiß,
Präsident des hessischen Landesamts für Denkmalschutz a.D. werden ignoriert, ebenso
die nahezu 6000 Unterschriften unserer Initiative.
Von einem erheblichen politischen Druck auf den Denkmalschutz ist nach unserer
Einschätzung auszugehen. Diesen wird man mit der behaupteten Alternativlosigkeit der
geplanten Umnutzung wie der auf Klarheit drängenden Hochschule Fresenius in die Enge
treiben. Ebenso sind Kompensationsangebote an den Denkmalschutz zu erwarten. Dass
aber zugleich das Aufzeigen und Überprüfen möglicher Nutzungsalternativen für das Alte
Gericht nie erfolgte, ja von den politisch Verantwortlichen systematisch umgangen bzw.
verhindert wurde, ist eine Wahrheit, die der Vollständigkeit halber dazu gehört.
Kultur- und Bildungsferne gehen in der hessischen Landeshauptstadt so einmal mehr eine
perspektivlose, ja eine „an(ti)ästhetische“ Partnerschaft ein. Denn alles weist darauf hin,
dass die Preisgabe und Schlachtung eines unwiederbringlichen Stücks Baukultur, das sich
für die weitere öffentliche Nutzung doch so dringend empfiehlt, bei den politischen
Entscheidern von Stadt und Land völlig schmerzfrei vollzogen und exekutiert werden wird.

Das Land betont allerdings, dass es sich gegenüber der Stadt Wiesbaden alternativen
Nutzungsvorstellungen für dieses Gebäude nie verschlossen hätte. Es seien aber von
dort nie irgendwelche Unterlagen, auch keine Planunterlagen angefordert worden, um
Alternativen auf ihre Machbarkeit hin zu prüfen. Die Standardformel der GroKo und leider
auch des OB demgegenüber: Man habe hier, da es sich ja um eine Landesimmobilie
handele, „leider“ keinerlei Zugriffsmöglichkeiten.
Das ist „leider“ – einmal mehr – die grobe Unwahrheit, oder – charmanter gesprochen – eine
Zwecklüge nach dem Motto „Was nicht sein darf, nicht sein kann“! Ebenso durchsichtig wie
es die in Abredestellung der statischen und räumlichen Eignung des Gebäudes oder
Fantasiekostengrößen (SPD 32 Millionen €, Bernhard Lorenz schwadroniert von wahnsinnigen
70 Millionen €) für seine alternative, öffentliche Nutzung – zum Beispiel als
Stadtmuseum war. Christoph Manjura räumt die fatalen politischen Fehlleistungen im
Umgang mit dem Komplex „Wilhelmstraße1“ & Stadtmuseum reumütig(?) ein; aber
Konsequenzen aus Fehlern zu ziehen, diese zu korrigieren und am Beispiel „Altes Gericht“
endlich Transparenz, Dialogfähigkeit, Bürgerbeteiligung, Respekt vor Expertisen
aufzubringen: Fehlanzeige!
Wenn, wie jüngst vom OB verkündet, Anfang März, nach vielen verbrannten Millionen das
Projekt Stadtmuseum im Marktkeller (+1weitere Million) de facto beerdigt und rechtzeitig zur
Kommunalwahl als Festakt zelebriert werden wird, hofft man endlich Ruhe zu haben zu
diesem Thema.
Warum mute ich Ihnen diese vielen, durchaus von Empörung getriebenen Sätze in dieser
ohnehin wenig beschaulich beginnenden Vorweihnachtszeit zu? Weil wir leider konstatieren
müssen, dass sich Land und Stadt in der konstruktiven Auflösung des Problems „Altes
Gericht“ in eine völlig hermetische, politische Paralyse hineinmanövriert haben. Es zeichnet
sich ab, dass Kulturwerte wie ebenso drängende, kulturelle, kreative und wirtschaftliche
Entwicklungsperspektiven nicht nur für dieses Stadtquartier, sondern für die Welt(?)kulturerbestadt Wiesbaden insgesamt ohne Sinn und Verstand geopfert werden.

Vor diesem Hintergrund wird das Alte Gericht zu einem Wahlprüfstein für eine seriöse,
verantwortungsbewusste und zukunftsfähige Kommunal- und Landespolitik im
Umgang mit unserem (bau)kulturellen Erbe. Es wird aber auch zur Herausforderung
für einen notwendigen, außergewöhnlichen stadtbürgerlichen Widerstand, ohne den
sich die derzeit herrschende Ignoranz durchsetzen und – einmal mehr – unwiederbringliche
Stadtentwicklungsperspektiven verloren gehen werden. Wir möchten Sie
deshalb bitten, für sich zu überprüfen, ob Sie si


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