Region: Wiesbaden
Kultur

HAUS DER STADTKULTUR: Stadtmuseum ins Alte Gericht! Keine Umnutzung für „hochwertiges Wohnen“

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Sehr geehrter Herr Ministerpräsident des Landes Hessen, sehr geehrter Herr Oberbürgermeister der Landeshauptstadt Wiesbaden, sehr geehrte Damen und Herren Abgeordnete des Hessischen Landtages, sehr geehrte Damen und Herren Mitglieder des Magistrats uund der Stadtverordnetenversammlung der Landeshauptstadt Wiesbaden
6.568 Unterstützende 4.943 in Wiesbaden

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

6.568 Unterstützende 4.943 in Wiesbaden

Petent hat die Petition nicht eingereicht/übergeben.

  1. Gestartet 2015
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

06.11.2015, 11:43

Liebe aktive Mitstreiterinnen und Mitstreiter,
liebe ErstunterzeicherInnen unseres Aufrufs,

wiederum Dank für Ihr Interesse und Verständnis an unserer Post. Heute laden wir herzlich ein zu unserem nächsten Jour Fixe 09 an gewohntem Ort

Freitag, 6. November, 18:30h*
Obermayr
 Business School

Frankfurter Straße 28

65189 Wiesbaden

Die sich fortsetzende Skandalchronik um das Stadtmuseum, der sich dabei
abzeichnende höchst fragwürdige, auch schädliche Umgang mit dem „Kulturerbe
Wiesbaden“ und seiner Stadtgeschichte und nicht zuletzt: die sich in dieser Sache
inzwischen auf zweistellige Millionenbeträge kumulierende Schadensbilanz findet
erneut das Interesse der Tagespresse. Diese Chronik ist im Hinblick auf weitere
Fehlentwicklungen Wiesbadener Standentwicklungs- und Haushaltspolitik an
anderer Stelle grundsätzlicher zu bewerten.
Resignation könnte aufkommen angesichts der anhaltenden Verweigerung
herrschender Stadtpolitik – mit vorgeschobenen Argumenten nach dem Motto
„Was nicht sein darf, nicht sein kann!“ – der immer dringlicheren Entwicklungsaufgabe
„Städtische Identität, Stadtkultur & Stadtgeschichte“ Raum für öffentliche
Diskussionen, für kreative Impulse an einem dauerhaften Ort zu geben – und zwar
dort, wo die Entwicklungsbedarfe eines seit Jahren vernachlässigten Quartiers mit
Strahlkraft für die ganze Stadt mit den Händen zu greifen sind.
Bei den neuen Perspektiven, die sich schließlich im Alten Gericht – nach seiner
offenkundig gewordenen Nichteignung für Wohnumnutzung (Der Gestaltungsbeirat
spricht von einer „wahnsinnigen Idee“) – eröffnen, möchten wir weiterhin die
konstruktive Tat, also Aktion versus Resignation entgegen stellen. Ebensowenig
wollen wir die Hoffnung auf politische Einsicht in gebotene Politikkorrektur bei
unseren kommunalen Entscheidungsträgern nicht aufgeben. Und wir möchten Sie
einladen, sich in diesen Prozess des stadtbürgerschaftlichen Engagements für ein
Haus der Stadtkultur und Stadtgeschichte aktiv einzubringen.
Die gerne verbreitete, lähmende Formel, „Das Thema Stadtmuseum sei verbrannt“,
ist der Versuch, dieses Politversagen endlich aus der öffentlichen Debatte zu bekommen
und stattdessen seine mangelnde Akzeptanz bei der Bevölkerung zu unterstellen.
Richtig ist allerdings: Nicht die neuen Ideen für ein Stadtmuseum sind
verbrannt, sondern ein inkompetentes und auf allen relevanten Entscheidungsebenen
zu verantwortenden Politikmanagements hat zu Verbrennungen in erheblichem
Ausmaß geführt: nämlich von Steuergeldern in Millionenhöhe und zu einer
beispiellosen kulturpolitischen Brandspur in dieser Stadt; ein Missmanagement, das
sich nun mit einer weiteren Millionen für „Kulturversenkung“ im Marktkeller fortsetzt.
Richtig ist aber auch: Es ist heute dringender denn je, das Thema Stadtmuseum,
eingebettet in einer viel weiter gefasstes Projekt der Stadtkultur und Stadtgeschichte
neu zu denken und als offenes Format auf der Höhe der Zeit zu entwickeln. Und es
sollte tabu sein, die sich hiermit verbindende kulturelle Bildungsaufgabe gegen den
Sanierungsstau an unseren Schulen in Stellung zu bringen, den es vor einem Jahr
schließlich auch schon gab – zu einer Zeit, in der die Große Koalition das Stadtmuseum
noch ungebremst als völlig überteuertes Leasing-Projekt (Mehrkosten ca +
40 Mio € über 30 Jahre) durchdrücken wollte.
Die letzten Wochen und Monate haben uns aber so eindringlich wie selten zuvor vor
Augen geführt, wie wichtig es ist, die Identität und Zukunftsfähigkeit unserer Stadt,
die Selbstvergewisserung, die soziale, kulturelle und kreative Integration der
Wiesbadener Stadtgesellschaft als ein nachhaltiges Entwicklungsprojekt auf den
Weg zu bringen. In dieses Projekt eingeschlossen ist natürlich die uns über Jahre,
wohl Jahrzehnte begleitende Herausforderung, den aus existenzieller Not zu uns
gekommenen Fremden in unserer Stadt eine Heimat zu geben: eine zweite Heimat
in einer so anderen Kultur, die diese Menschen zu verstehen lernen und anerkennen
müssen, um sie schließlich auch annehmen zu wollen.
Mehr denn je sind wir gefordert, hierfür Milieus zu entfalten und attraktive zu Orte
schaffen, in denen Menschen ihre Hilfsbedürftigkeit hinter sich lassend und ihre
Potenziale ins Spiel bringen, um – in einer neuen Lebenswelt mitsamt ihrer historischen
Tiefe – zu selbstbewussten Wiesbadenern zu werden. Das Haus der Stadtkultur
und Haus der Stadtgeschichte im Alten Gericht ist ein hervorragender Ort,
wo aus der sozialen und (inter)kulturellen Mitte der Stadt heraus in diesem Sinne
wegweisende und ermutigende Zeichen zu setzen sind.
Wir freuen uns, wenn Sie mitmachen oder mithelfen, dieses Projekt voranzubringen.
Für Rückfragen und gerne auch persönliche Kontaktaufnahmen stehe ich Ihnen
gerne zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüssen
Ihr
Franz Kluge
Kontakt: Prof. Franz Kluge, Cheruskerweg 31, 65187 Wiesbaden, mail info@altesgericht.de, fon 0171 380 7233;
Spendenkonto: Christa Bisenius-Kluge, NASPA IBAN DE 44 5105 0015 0111 2735 12 BIC NASSDE55XX

Mit freundlichem Gruss
Franz


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