22.12.2019, 22:02
Liebe Petitionszeichner,
die Vorkommnisse der letzten Wochen zeigen überdeutlich, dass unsere Befürchtungen und Sorgen um das Landschaftsschutzgebiet Ebersberger Forst mehr als berechtigt sind:
Das Planfeststellungsverfahren für die Umgehungsstraße durch einen besonders wertvollen Teil des Ebersberger Forst nimmt seit Herbst seinen unerbittlichen Lauf.
Die verantwortlichen Politiker lassen sich trotz unserer 9000 Petitionsstimmen weiterhin für die finanziellen Interessen von Wirtschaftsunternehmen einspannen und ignorieren sogar die Ergebnisse des von ihnen selbst in Auftrag gegebenen Artenschutzgutachten bezüglich der Zonierbarkeit des Landschaftsschutzgebiet – aktuell veröffentlicht: www.lra-ebe.de/landratsamt/unsere-fachbereiche/?faunistische-untersuchung-lsg-ebersberger-forst&orga=31339. Dieses Gutachten bestätigt: Die überall im Forst vorkommende Artenvielfalt, v.a. auch von streng geschützten Arten, erlaubt nirgends die Aufhebung des Landschaftschutzgebiets.
Weil deshalb die geplante Zonierung nicht möglich wäre, gehen manche Kreisräte jetzt sogar so weit, dass sie den Landschaftsschutzgebietsstatus komplett aufheben möchten. Anschließend wollen sie dann ungeniert Straßen, Windräder, Kiesgruben etc. in beliebiger Zahl und Größe im Forst bauen.
Eindeutige Aussagen anlässlich der Übergabe unserer Petition, gegebene Versprechen und Kreistagsbeschlüsse (buergerinfo.lra-ebe.de/si0057.asp?__ksinr=1023#, s. S. 8) werden einfach „vergessen“ und Arten-, Landschafts- und Klimaschutzfakten sollen nun solange hingebogen werden, bis es passt. Anstatt die Fakten des Artenschutzgutachten demütig hinzunehmen und stolz und dankbar zu sein, welch tolles ökologisches Herzstück dieser Landkreis hat, wird nun versucht, mit Hilfe eines „Runden Tisches“ dem Ebersberger Forst den Garaus zu machen. Und an dem Runden Tisch sollen mehrheitlich Vertreter von außerhalb des Landkreises (Umwelt-, Wirtschaftsministerium, Landesamt für Umwelt, Staatsforsten, Regierung von Oberbayern) und völlig unverständlich: DIE WINDRADBETREIBER (!). Hier soll also tatsächlich der Bock zum Gärtner gemacht werden.
Gleichzeitig ist als besonderer Affront die anerkannte Umweltvereinigung „Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst e.V.“, die sich seit mehr als 50 Jahren erfolgreich und engagiert für den ungeschmälerten Erhalt des Ebersberger Forstes einsetzt, von diesem „Runden Tisch“ ausgeschlossen. Die damit verbundene Absicht ist klar: Es soll dem Herzstück und ökologischen Juwel des Landkreises Ebersberg widerspruchsfrei an den Kragen gehen.
Wir bitten Sie daher dringlich, weiter für den kompletten Erhalt des Landschaftsschutzgebiets Ebersberger Forstes zu kämpfen:
Schreiben Sie an
- den Landrat Niedergesäß (robert.niedergesaess@lra-ebe.de) und
- den sich seit einiger Zeit so vehement für den Wald engagierenden Ministerpräsidenten Dr. Söder (markus.soeder@soeder.de).
Verschaffen Sie unseren Interessen am „Runden Tisch“ Gehör:
Fordern Sie, dass die Schutzgemeinschaft Ebersberger Forst e.V. mit am Runden Tisch sitzt.
Die Zeit drängt, bitte nutzen Sie die Weihnachtszeit - der „Runde Tisch“ soll bereits im Januar 2020 zusammentreten.
Mit den besten Wünschen für eine friedvolle und erholsame Weihnachtszeit und einen guten Start in ein gesundes und erfolgreiches Neues Jahr, verbleiben wir.