06.02.2019, 15:23
Gestern waren die BürgerInnen aus Gerthe/Hiltrop von einer Bochumer Partei zu einem ersten Informationsabend mit Stadtbaurat Dr. Bradtke eingeladen. Dafür sei erst einmal alle Beteiligten herzlichst gedankt. Die Präsentation und auch die anschließende Diskussion haben aber gezeigt, wie weit die Vorstellungen der AnwohnerInnen wie auch der Stadt und tw. der einladenden Partei auseinanderliegen.
Es gab allein schon keinen Konsens, ob Bochum wächst (Empirica-Studie) oder schrumpft (Stat. Landesamt NRW, ruhrFIS-Studie, Wohnungsmarktbericht RVR). Auch hinsichtlich der Einschätzung der Belastbarkeit der vorhandenen Infrastrukturen (Verkehr, soziale Einrichtungen, Schulen, KITAs) lagen die Meinungen sehr weit auseinander. Was mit dem Sportplatz des BV Hiltrop passiert, wird im weiteren Planungsprozess entschieden. Der Umzug ist aber wohl zu befürchten.
Auch hinsichtlich der Einschätzung des Zustands des Wohnungsbestands mit Baujahr 1970 und älter, lagen die Sichtweisen weit auseinander. Die Stadt solle sich doch erst einmal um den Leerstand und einige Bauruinen kümmern. Hier stellen die Eigentumsrechte eine Herausforderung dar. Aspekte des Naturschutzes und des Klimaschutzes/Stadtklimas müssen aus Sicht der Stadt noch geprüft werden. Eine Aussage war, dass der "rote Bereich" nur den zu beplanenden Bereich darstellt.
Weiterhin entspannte sich eine Diskussion darum, ob die Stadt/der Stadtrat mit dem Grundsatzbeschluss zum Rahmenplan-Vorentwurf und zum weiteren Verfahren, mit der Unterzeichnung der Landesbürgschaft und auch der Beauftragung mit der NRW.Urban KE nicht längst Fakten geschaffen und eine klare Richtung vorgegeben hat. Eines wurde deutlich, dass die Stadt überhaupt noch keine Einschätzung der Machbarkeit vorgenommen hat, was die oben angesprochenen Aspekte betrifft. Hier verwies der Stadtbaurat Dr. Bradtke auf den weiteren Planungsprozess. Insgesamt zeigte sich, dass es noch sehr viel Diskussions- und Klärungsbedarf gibt. Es sei aber gewürdigt, dass sich nun erste Vertreter aus Stadtverwaltung und Politik den BürgerInnen und Ihren Fragen, Sorgen und Ängsten gestellt haben. Viele reden derzeit von einer "neuen, sehr offenen Form der Bürgerbeteiligung". Andere handeln - das war ein erster Schritt, wenn auch vieles sehr vage ist!