16.06.2022, 14:20
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Neuer Petitionstext:
Die Gewerkschaft Erziehung und Wissenschaft, Landesverband Saarland (GEW), fordert die Landesregierung dazu auf, einen konkreten Plan zur sogenannten „Stärkung der Gemeinschaftsschulen“Gemeinschaftsschule“ im Zuge der Umsetzung des neunjährigen Gymnasiums vorzulegen. Bereits in ihrer Antrittsrede als Ministerpräsidentin hatte Anke Rehlinger (SPD) von einer "Stärkung der Gemeinschaftsschule" gesprochen.
Die GEW hat dafür einen Katalog aus 13 Forderungen erarbeitet.
Eine Mitgliederumfrage an Gemeinschaftsschulen hat folgende Priorisierung der Kolleg:innen ergeben:
- 1. (77,6%) die Reduzierung des Klassenteilers auf maximal 23 Schüler:innen mit dem Ziel einer besseren individuellen Förderung aller Schüler:innen
- 2. (54,1%) zusätzliche Lehrerstellen (Planstellen), die sowohl den gesamten Fächerkanon abdecken, als auch um Doppelbesetzungen in den Kernfächern zu etablieren
- 3. (51,6%) die Umwidmung von zwei Stunden Unterrichtsverpflichtung in eine zweistündige Systemzeit für jede Lehrkraft (u.a. für die Zusammenarbeit in multiprofessionellen Teams, u.a. um der Dokumentationspflicht und dem Beratungsbedarf von Schüler:innen und ihren Eltern gerecht werden zu können
- 4. (32,1%) die Reduzierung der verpflichtenden Unterrichtsstunden von Lehrkräften von 27 auf 26 Stunden (Anpassung an die Gymnasien)
- 5. (24,6%) den weiteren Ausbau der multiprofessionellen Teams (zusätzliche Förderlehrer:innen, Schulsozialarbeiter:innen, Integrationshelfer:innen, Erzieher:innen u.a.) an allen Standorten
- 6. (15,5%) die Beseitigung der Raumproblematik an vielen Schulen im Hinblick auf notwendige Differenzierungsmöglichkeiten, Größe, Klima und Lärm sowie die umgehende Beseitigung bestehender Baumängel und daraus resultierender gesundheitlicher Gefährdungen
- 7. (15,2%) eine langfristige Aufstockung der Lehrerreserve, damit die Schulen verlässlich Vertretungen organisieren und Unterrichtsausfälle vermeiden können
- 8. (13,0%) A13/E13 Besoldung für Grund- und Hauptschullehrkräfte an Gemeinschaftsschulen
- 9. (9,8%) die Schaffung ausreichender Fachräume mit entsprechender Ausstattung sowie Rückzugsmöglichkeiten (z.B. Ruheräume o.ä.) für Schüler:innen und Lehrer:innen
- 10. (9,4%) eine standortspezifische Ressourcenzuweisung
- 11. (9,3%) die Umsetzung der vorhandenen Regelung, dass im Gebundenen Ganztag mindestens eine feste pädagogische Unterstützungskraft in jeder Klasse eingesetzt wird (siehe §5 (2) Gebundene Ganztagsschulverordnung) und deren Anwendung auf alle anderen Gemeinschaftsschulen
- 12. (8,3%) eine rasche Umsetzung der neuen Funktionsstellenstruktur „en bloc“ in Anlehnung an die der Gymnasien
- 13. (7,6%) die Abschaffung der zentralen Prüfungen HSA und MBA
Dafür müssen in einem ersten Schritt Haushaltsmittel in Höhe von mindestens 200 Vollzeitäquivalenten zur Verfügung gestellt werden. Diese sind notwendig, um eine angestrebte Gleichwertigkeit der beiden Schulformen GemeinschaftsschulenGemeinschaftsschule und GymnasienGymnasium zu gewährleisten.
Wir sind uns bewusst, dass dies ein finanzieller Kraftakt ist. Aber im Zuge der Transformation muss das Saarland der Bildung oberste Priorität einräumen. Das von der Landesregierung angekündigte Sondervermögen für Bildungsinvestitionen könnte den finanziellen Spielraum dafür schaffen.
Herzlichen Dank für Ihre Unterstützung!
#wirsindgemeinschaftsschule
Neue Begründung:
Die Gemeinschaftsschulen haben seit ihrer Gründung vor 10 Jahren zahlreiche zusätzliche Aufgaben, wie beispielsweise die Umsetzung der Inklusion, die Integration Geflüchteter, die Digitalisierung und eine immer heterogener werdende Schülerschaft zu bewältigen. Außerdem werden an Gemeinschaftsschulen alle Abschlüsse angeboten, vom Hauptschulabschluss bis zum Abitur. „UmUm jedem Kind durch individuelle Förderung einen bestmöglichen Abschluss zu ermöglichen, brauchen wir mehr Zeit, kleinere Lerngruppen und zusätzliche multiprofessionelle Unterstützung an allen Standorten. Insbesondere die außerunterrichtlichen Aufgaben der Lehrkräfte haben in den letzten Jahren stark zugenommen. Daher ist ein neues Arbeitszeitmodell dringend erforderlich.
Die Gemeinschaftsschulen müssen jetzt unterstützt und mit den dringend notwendigen Ressourcen ausgestattet werden.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 7 (6 in Saarland)