30.11.2022, 14:23
Es konnten laut Gutachten/ Bericht keine generellen Überschreitungen der gesetzlich vorgeschriebenen Geruchs-Immissionswerte festgestellt werden. Dennoch weist die Gesamtbewertung eine erhebliche Geruchsbelästigung auf. Diese lasse sich ableiten aus der Häufigkeit der Beschwerden, der Art der Gerüche sowie aus dem Auftreten der Geruchsbelästigung vor allem in den Abend- und Nachtstunden, so die Bezirksregierung Köln.10% der Jahresstunden wären längst nicht erreicht. O-Ton: „Dann müssen sie damit leben“.
Kein Wort zum Zeitungsartikel, welcher Mitte diesen Monats „Sind giftige Abwässer Ursache für monatelangen Gestank in Brühl und Hürth?“ erschienen ist. Ebenso wurde das Thema „Altlasten“ abgesprochen. Es wurde darauf verwiesen, dass dies ein anderes Thema seie und nichts mit den Gerüchen zu tun habe.
Auf einige Fragen, welche am Ende des Vortrags von den Bürgerinnen und Bürgern gestellt werden konnten, gab es auf diverse Fragen keine befriedigende bzw. nur unzureichende Antworten. Auch hier keine wirkliche Transparenz. Anbei die wichtigsten Fragen kurz zusammengefasst:
Frage 1: Warum das Gutachten und die Kosten der Rasterbegehung von den möglichen Verursachern bezahlt würde, kam nur die lapidare Antwort, dass dies durchaus so üblich sei. Es erfolgten keine Erläuterungen wer genau (namentliche Nennung) das Gutachten in Auftrag gegeben hat.
Frage 2: Die Frage habe ich persönlich gestellt: Warum nachts, wenn es gehäuft anfing zu stinken, niemand erreichbar war um dem nächtlichen Gestank nachzugehen.
Diese Frage kommentierte Herr Dr. Both lachend mit den Worten, dass er so einen langen Anfahrtsweg von Essen aus hätte. Auch Mitarbeiter der Aneco müsste dann von Mönchengladbach aus losfahren. Diesen Kommentar lasse ich einfach mal so stehen.
Frage 3 (gestellt von der Bürgerinitiative „Uns stinkt´s): Warum es auf den Internetseiten der Behörden keine Ansprechpartner für die Geruchsbelästigungen gegeben hat?
Die Frage wurde zögerlich durch den Herrn der Bezirksregierung Arnsberg mit „Da besteht wohl Nachbesserungsbedarf“ beantwortet. Auch diese Aussage lasse ich einfach mal so stehen.
Ausblick der Veranstaltung:
Aus Sicht der betroffenen Bürgerinnen und Bürger, mit denen ich im Anschluß an die Veranstaltung noch intensiv gesprochen habe, ist allerdings nicht klar, ob die genannten Maßnahmen ausreichen werden um die Geruchsbelästigung in Zukunft auszuschließen. Leider hatte ich den Eindruck, dass die Herren vermitteln wollten, dass nun alles Menschenmögliche getan sei und die Beschwerdeführer endlich Ruhe geben sollten. Man hatte als Zuschauer den Eindruck, dass das Thema „Geruchsbelästigung“ langsam lästig wird, zu erkennen an den Gesichtern der Herren, die auf der Empore saßen. Teilweise mit verschränkten Armen und teilnahmslosem Gesichtsausdruck, was auf nicht allzu viel Kommunikationsbereitschaft hinweist.
Zwar sind die Geruchsbeschwerden in letzter Zeit zurückgegangen (weil Winter ist und die Fenster abends geschlossen sind) – viele Bürgerinnen und Bürger fürchten aber, dass der Gestank in den Sommermonaten 2023 wieder zunimmt.
Ein Remondis-Sprecher betonte im Laufe des Abends, dass man die Lektionen gelernt habe. Man wolle die Bürger entlasten und nicht belasten. ALLERDINGS hörten ich und 2 Zeugen (aus Hürth und Brühl) beim Herausgehen zweier Herren von 2 Industrieunternehmen aus dem Bürgerhaus lachend die Worte: „Das haben wir heute Abend wieder gut hinbekommen.“ Mir stellt sich die Frage, was genau hinbekommen?? Die Bürgerinnen und Bürger zu täuschen? Für mich, die vor cirka 1,5 Jahren eine Petition ins Leben gerufen hat um die Bürgerinnen und Bürger der Städte Hürth, Brühl und Erftstadt erstmalig zu mobilisieren, etwas gegen die Geruchsbelästigung zu tun, die bei uns im Rhein- Erft- Kreis schon jahrelang vorherrscht, ein Schlag ins Gesicht !
Während des gesamten Abends hatte ich den Eindruck, dass man versuchte darzustellen, dass nicht wir (die Bürgerinnen und Bürger) die Rasterbegehung und die Mobilisierung der Bezirksregierung Köln ins Leben gerufen haben, sondern die Industrieunternehmen. Das ist faktisch vollkommen falsch. Ganz im Gegenteil, sie sind in Zugzwang geraten, da sich immer mehr Bürgerinnen und Bürger mittels Petition mobilisierten und auch die Presse und das ARD und der WDR Beiträge ausstrahlten und über die Missstände hier bei uns berichteten. Ich erinnere mich noch an die FAKT Sendung: „Vergifteter Boden, verseuchtes Wasser. Wie Chemie- Altlasten Generationen belasten.“ Diese beiden Beiträge wurden vom Rhein Erft- Kreis als „verkürzter und skandalisierender Beitrag“ abgetan. Jedoch reichte es für einen Nachmittag im Umweltausschuß des Kreises.