25.02.2019, 08:56
Korrektur
Neue Begründung: Zitat aus der WAZ vom 20.09.18 zum Bürgerforum Forum mit über 150 Anwesenden: BürgerInnen:
„Die Rüttenscheider sind es leid, etwas von Politik und Stadtverwaltung vorgesetzt zu bekommen. Das Großprojekt der Hopf-Gruppe auf dem Messeparkplatz vor dem Girardethaus ist ein Baustein des Unmutes.“
Begründung:
1. Maximalverdichtung - Acht Wohnbauprojekte von Großinvestoren mit insgesamt ca. 1.200 neu zu erwartenden Wohnungen werden bereits jetzt in dem Stadtteil Rüttenscheid realisiert/stehen kurz vor der Realisierung. In Punkto „Verdichtung“ ist der Stadtteil damit bereits am Rande seiner Belastungsgrenze. Gerade im Bezug auf die klimatischen Herausforderungen der Zukunft sind Freiluftschneisen, wie hier das Gelände des Messeparkplatzes, daher zu erhalten. (s. Ergebnisse der Ruhrkonferenz vom 14.01.2019)
2. Infrastruktur - Es wäre unverantwortlich bereits jetzt, die letzten freien Flächen des Stadtteils weiter mit Wohnbebauung zu verplanen, solange nicht geklärt ist, ob die infrastrukturelle Situation in dem Stadtteil den Bedarfen der EinwohnerInnen deckt, wie z.B. ob u.a. ein neues Schulgebäudes in dem Stadtteil notwendig ist. (s. Feuerwachen-Umzug liegt auf Eis. In: WAZ vom 11.01.2019) Sind alle Flächen verkauft/verplant, werden die für die EinwohnerInnen im Stadtteil notwendigen, infrastrukturellen Bedarfe nicht mehr zu decken sein. Mit verheerenden Folgen für die dort lebenden Menschen.
3. Klimatische/gesundheitliche Folgen - Wie unter Seite 12, Punkt 8 im Bebauungsplan 7/17 „Rüttenscheider Str./ Wittekindstr.“ (ris.essen.de/sdnetrim/UGhVM0hpd2NXNFdFcExjZZQkeaht2kbi5xPs6nUip35033bYX68cqkrkH85EjjwA/Anlage1-_Begruendung.pdf) vermerkt, verursachen dichte Bebauung und starke Versiegelung ausgeprägte Wärmeinseln mit eingeschränkten Luftaustauschbedingungen und erhöhte bioklimatische Belastungen. Die Bäume sowie die Freiluftschneise an dem Standort sind daher ausnahmslos zu erhalten Das Bauvorhaben steht damit auch im eindeutigen Widerspruch zum eigenen Bebauungsplan.
4. Bäume - Laut Bebauungsplan müsste für das Bauvorhaben eine große Zahl von alten Bäumen gefällt werden, die wichtige auch klimatische Funktionen haben. Ein bloßer Flächenausgleich durch Grünflächen und Dachbegrünungen, wie im Bebauungsplan geplant, wird dem nicht gerecht.
5. Fahrradweg - Die Beschneidung und Minimalverkleinerung der viel befahrenen Fahrrad-Trasse in dem Bereich des Bauvorhabens hin zu einem notdürftigen Fahrradweg ist nicht akzeptabel! Laut einer Studie des Bundesumweltministeriums haben 90 Prozent der Deutschen eine Sehnsucht nach einem Leben, in dem man nicht so stark auf das Auto angewiesen ist. (s. Holch, Christine: Bitte wenden! In: Chrismon 01.2019) Die geplante Verkleinerung und damit Beschneidung des Fahrradweges ist nicht mehr zeitgemäß.
6. Verkehr - Durch die geplante Bebauung an diesem Standort wäre eine weitere Zunahme des Autoverkehrs in dem ohnehin bereits durch Autos überlasteten Stadtteil zu erwarten. Ein (zukunftsorientiertes und -fähiges) Verkehrskonzept fehlt gänzlich. Nach dem Modell der 25% Ziele der Stadt Essen zur Grünen Hauptstadt Europas ist ein komplett neues Verkehrskonzept notwendig. Die betroffene Fahrradtrasse ist dabei ein wichtiger Baustein.
7. Wegebeziehungen - Das Gelände des ehemaligen Güterbahnhofes ist eine wichtige Verbindungsachse zwischen Rüttenscheid-Nord und -Süd. Wichtige Wegebeziehungen würden durch das dortige Bauvorhaben abgeschnitten. (s. Masterplan für P2-Flächen gefordert. In: WAZ, 10.01.2019)
8. Parken - Trotz der im Bauvorhaben geplanten Parkplätze entstünde in dem bereits jetzt dicht zugeparkten Stadtteil ein zusätzlicher Parkplatzbedarf, z. B. durch zu erwartende BesucherInnen, der die Straßen und Parkplatzsituation für die dort lebende Bevölkerung weiter belastet würde.
9. Verlust an Attraktivität über die Stadtteilgrenzen hinaus - Auf dem Gelände des Messeparkplatzes finden alljährlich Veranstaltungen für die dort lebende Bevölkerung und über die Grenzen des Stadtteils hinaus, u.a. für alle EssenerInnen statt, wie z.B. das Sommerfest der Gruga. Durch eine Bebauung in Mitten des Parkplatzgeländes wären solche, für die BürgerInnen dieser Stadt bereichernde Festivitäten nicht mehr möglich. Der Stadtteil würde an Attraktivität verlieren.
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 74 (72 in Essen)