Minderheitenschutz

Gebärdensprache umsetzen! Bilingual - bimodal - endlich normal!*

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Petitionsausschüsse der Landtage & des Bundestages

19.240 Unterschriften

Bearbeitungsfrist abgelaufen

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  1. Gestartet 2018
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

27.01.2020, 17:05

Aufreger der Woche bei RTL und ein Gerichtsbeschluss, der Mariella ins
Abseits schiebt

Halle oder Dresden, viele hörbehinderte Kinder sind betroffen von der
Bildungsverweigerung, die sie durch Förderschulen ohne volle
Gebärdensprachkompetenz hinnehmen und erleiden müssen.

RTL hat sich des Themas angenommen und fasst die Situation in 4 Minuten
zusammen. Der Beitrag ist mit Gebärdensprachdolmetscherübersetzung.
www.rtl.de/cms/schule-in-dresden-lehrer-unterrichten-gehoerlose-kinder-und-koennen-keine-gebaerdensprache-4469586.html

Gerichtsbeschluss des Dresdner Sozialgerichtes schiebt Mariella ins Abseits.
Das Drama geht weiter:

Dresden. Mariella ist gehörlos und besucht die dort einzige spezielle Schule für gehörlose Kinder, die Förderschule mit dem Schwerpunkt Hören.
Mariellas Familie begann schon im vergangenen Jahr, noch vor Mariellas Einschulung, für einen gleichwertigen Unterricht in Gebärdensprache zu kämpfen.

Zuerst ein Brief, der auf den Bedarf aufmerksam machte, dann Gespräche
mit Schule, Schulamt und Kultusministerium und schließlich der Klageweg und ein Antrag auf ein Eilverfahren. Inzwischen ist ein ganzes Jahr vergangen.

Nun die erschütternde Entscheidung des Richters im Eilverfahren: Für die gehörlose Mariella bestehe kein Anspruch auf Gebärdensprachdolmetscher!

Zwei andere gehörlose Kinder in der Klasse hätten schon (in einem anderen Eilverfahren nach einem Vergleich) für 12 Unterrichtsstunden Dolmetscher bekommen. Weiterer Bedarf für die übrigen ca. 12 Unterrichtsstunden wöchentlich bestünde nicht.
Die anderen Unterrichtsstunden seien von Pädagogischen Unterrichtshilfen begleitet bzw. nicht "sprachintensiv". So folgt das Gericht klar der beschönigenden Darstellung der Unterrichtssituation durch die Schulleitung.

Gleichzeitig gibt die Schule und das Schulamt inzwischen an, KEIN ausreichend DGS-kompetentes Personal zur Verfügung zu haben.
Offenbar wird unzureichend kompetentes Personal zusätzlich zur Lehrerin eingesetzt und dies veranlasste den Richter, die Dolmetscher für Mariella abzulehnen.
Unfassbar für die Angehörigen!

Mariella und den anderen gehörlosen Kindern werden auf richterlichen Beschluss Unterrichtsinhalte weiterhin vorenthalten. Zudem erschließt sich ihnen nicht, weshalb “weniger sprachintensive” Fächer wie Sport keiner Übersetzung bedürfen. Gerade hier geht es um Gefahrenschutz sowie das Erlernen von Teamkompetenz, Umgang mit Konfliktsituationen, Körperwahrnehmung etc...

Neben diesen unglaublichen Begründungen ist nicht nachzuvollziehen, weshalb Mariellas Bedarf komplett abgelehnt wurde. Erkrankt ein anderes Kind, das den Dolmetscher gewährt bekam, so fehlt auch Mariella noch das letzte bisschen Unterricht ohne Hürden.

Dem Team der Petition „Gebärdensprache umsetzen“ stellt sich die Frage warum Mariella Chancengleicheit so drastisch verweigert wird.


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