Es ist ruhig geworden in der Schulzeit-Diskussion. Seitdem das Volksbegehren für eine Rückkehr zum neunjährigen Gymnasium vor anderthalb Jahren gescheitert ist, spielt das Thema in der Landespolitik kaum noch eine Rolle. Dabei hatten CDU und SPD nach der Landtagswahl 2017 eigentlich vereinbart, dass sich eine Expertenkommission des Themas annimmt. Zur Erinnerung: Die SPD hatte im Wahlkampf Wahlfreiheit zwischen G8 und G9 an Gymnasien gefordert, die CDU wollte an G8 festhalten.
Die Expertenkommission hat zwar schon einige Male getagt, aber das Thema G8/G9 hat sie bisher nicht vertiefend behandelt – sehr zum Ärger von Katja Oltmanns, die 2017/18 mit der Elterninitiative „G9-jetzt!“ das G9-Volksbegehren initiiert hatte und inzwischen Vorsitzende der Landeselternvertretung der Gymnasien ist. Die Kommission erachtete andere Themen als wichtiger, vor allem die Gleichwertigkeit von Gemeinschaftsschulen und Gymnasien.
Info
Elternvertretung plant Umfrage zu G8/G9
Die Landeselternvertretung Gymnasien will nach den großen Ferien die Eltern der Gymnasiasten im Saarland schriftlich zur G8/G9-Diskussion und zu vielen anderen Themen befragen. Bei Elternabenden sollen die vierseitigen Fragebögen ausgegeben und auch wieder eingesammelt werden. „Ich bin selbst gespannt“, sagte die LEV-Vorsitzende Katja Oltmanns zu den erwarteten Ergebnissen der Umfrage. Wenn sich zeige, dass die Mehrheit der Eltern G9 wolle, müsse man nochmals vertiefend in die Diskussion einsteigen. Weitere Themen, die abgefragt werden, sind etwa offener oder gebundener Ganztag, zusätzliche Fächer, Umfang des Sportunterrichts, Digitalisierung, ÖPNV-Nutzung oder der Leistungsbewertungserlass.
Wenn man Bildungsminister Ulrich Commerçon (SPD) nach seiner Haltung fragt, antwortet er staatsmännisch: „Eine Rückkehr zu G9 an Gymnasien muss seriös diskutiert werden.“ Eine „mögliche Veränderung“ der Schulzeiten müsse darauf achten, dass die Gymnasien mit der Rückkehr zu G9 nicht überrannt würden, während die Gemeinschaftsschulen leistungsstärkere Schülerinnen und Schüler verlören.
Obwohl Commerçon von einer „möglichen Rückkehr“ zu G9 spricht, wird es sie auf absehbare Zeit nicht geben. Diesen Schluss lässt Commerçons Auftritt im jüngsten SR-Politikpodcast zu, als er auf G9-Befürworterin Oltmanns traf. Nach Commerçons Einschätzung gibt es bereits Wahlfreiheit zwischen G8 und G9, weil berufliche Oberstufengymnasien und Gemeinschaftsschulen G9 anböten. Für den Fall, dass Gymnasien zu G9 zurückkehren, warnte er gar davor, dass die Gemeinschaftsschulen „zu einer neuen Restschule“ werden. Fast alle in der Kommission seien dagegen. Auch sei das Volksbegehren „krachend“ gescheitert. „Wenn es so wäre, dass eine Bevölkerungsmehrheit in diesem Land unbedingt jetzt das G9 am Gymnasium gewollt hätte, dann hätte sie sich doch an diesem Volksbegehren beteiligen können“, sagte Commerçon. Die Initiative hatte vor anderthalb Jahren nur etwa die Hälfte der erforderlichen 54 000 Stimmen erreicht.
Katja Oltmanns glaubt, dass CDU und SPD das Thema auf die lange Bank schieben wollen. Sie sieht es aber immer noch als Priorität von Eltern und Schülern. Wenn das Thema G9 nicht gewollt gewesen wäre, hätte man sie nicht zur Vorsitzenden der Landeselternvertretung der Gymnasien gewählt, sagte sie.
Oltmanns verweist auch darauf, dass mehrere Bundesländer mittlerweile zu G9 zurückgekehrt sind – eine Tatsache, die Commerçon jedoch mit den Worten abtat: „Das ist doch nun wirklich kein Argument!“ Eine Mehrheit für G9, so Commerçon in Richtung der G9-Befürworterin, gebe es nur „in Ihrer Blase“. In Wirklichkeit sei das aber eine Minderheit.
Beim Koalitionspartner CDU glaubt man, dass Commerçon – obgleich er sich nach wie vor offen für „eine seriöse Diskussion“ zeigt – so schnell nichts von G8 wissen will. Zwar soll das Thema in der Expertenkommission noch einmal aufgerufen werden. Doch die Bildungspolitiker der großen Koalition, so die CDU, hätten längst vereinbart, das Fass nicht mehr aufzumachen.
Die Rückkehr zu einem neunjährigen Gymnasium wurde vom Petitionsausschuss des saarländischen Landtags abgelehnt. Als Begründung wurde eine Stellungnahme des Ministeriums für Bildung und Kultur beigefügt. Wir haben diese Stellungnahme auf unserer Webseite g9-jetzt-saarland.de veröffentlicht und kommentiert.
Trotz der Ankündigung der Landesregierung im Koalitionsvertrag das Thema G8/G9 in der Expertenkommission zeitnah zu behandeln, wird das Thema seit Ende 2017 konsequent ausgesessen. Statt über G8/G9 ergebnisoffen zu diskutieren, hat die Expertenkommission bisher das Thema Gleichwertigkeit der Schulformen evaluiert. Dabei stand die Personalisierung der Schulen im Vordergrund.
Für die G9-jetzt! Initiative bleibt das langfristige Ziel der Expertenkommission zu bildungspolitischen Fragen und besonders zu G8/G9 im Saarland unersichtlich.
die Petition wurde als 'erledigt' erklärt, weil man sich in naher Zukunft in der Expertenkommission mit dem Thema G8/G9 auseinandersetzen wird. Dazu haben wir eine Stellungnahme verfasst, die wir zeitnah auf der G9-jetzt! Saarland Homepage einstellen werden.
Im Anhang das Antwortschreiben aus dem Landtag. Die Stellungnahme aus dem Ministerium für Bildung und Kultur werden wir ebenfalls auf unserer Homepage veröffentlichen.
Mehr Zeit für Leben und Lernen am Gymnasium und die Forderung nach einer umfassenden Allgemeinbildung scheinen derzeit nicht im Fokus der saarländischen Bildungspolitik zu stehen.
die Petition wurde beim Landtag eingereicht. Wir haben uns entschlossen, die Übergabe ohne Pressemitteilung durchzuführen.
Als neu gewählte Vorsitzende der LEV Gymnasien Saarland werde ich mich auch weiterhin für ein neunjähriges Gymnasium einsetzen. Nach wie vor bin ich der Meinung, dass mit G8 kein Mehrwert und keine Qualitätssteigerung in der gymnasialen Bildung erzielt worden ist.
Die LEV Gymnasien ist dabei, eine Elternbefragung zu G8/G9 und weiteren gymnasialen Themen vorzubereiten. Dies wurde bereits per Pressemitteilung kommuniziert. Ich hoffe sehr, dass nach dieser Befragung ein eindeutiges Ergebnis vorliegen wird, mit dem wir Verbesserungen in der saarländischen Schulpolitik bewirken können.
Der Mailverteiler über open Petition ist noch für dieses Jahr aktiv geschaltet. Danach wird er gelöscht.
Trotz der Ankündigung der Landesregierung im Koalitionsvertrag das Thema G8/G9 in der Expertenkommission zeitnah zu behandeln, wird das Thema seit über einem Jahr konsequent ausgesessen. Der Verlauf der Petition sowie der Austausch mit Unterstützern bei den Straßensammlungen zeigen, dass die Eltern zunehmend frustriert und desillusioniert sind. Eine Verbesserung der saarländischen Schulpolitik ist bisher nicht in Sicht, da die Verwaltung des Mangels den Handlungsspielraum bestimmt.
Dreiviertel aller Eltern und Schüler wollen ein neunjähriges Gymnasium für das Saarland. Dies wurde in einer FORSA Umfrage aus dem Jahr 2017 eindeutig belegt. Diese Forderung wird seit über zwei Jahren von der Landesregierung ignoriert. Fast 30.000 Bürger hatten sich in dem 2017-2018 durchgeführten Volksbegehren per Amtseintragung für ein neunjähriges Gymnasium ausgesprochen.
Die Regierungsverantwortlichen haben seitdem weder ihr Versprechen eingehalten, einen ergebnisoffenen Austausch zur Verlängerung der Schulzeit am Gymnasium durchzuführen, noch eine plausible Begründung geliefert, warum ein G9, wie in anderen Bundesländern, nicht umgesetzt werden kann.
Die Forderung der G9-jetzt! Initiative, für Kinder im Saarland an den allgemeinbildenden Gymnasien mehr Zeit zum Leben und Lernen anzubieten, muss möglich sein. Das Kostenargument ist irrelevant, da die vorgeschriebenen 265 Jahreswochenstunden bis zum Abitur bestehen bleiben und eine zusätzliche Personalisierung an den Gymnasien nicht notwendig ist.
Die Petition auf openPetition endet am 07. Januar 2019.
Wir möchten uns an dieser Stelle nochmals bei allen bedanken, die unsere Initiative seit vielen Jahren unterstützen und begleiten. "Hoffnung ist eben nicht Optimismus, es ist nicht der Glaube, dass etwas gut ausgeht, sondern die Gewissheit, dass etwas Sinn hat ohne Rücksicht darauf, wie es ausgeht." - Václav Havel
Die Petition soll beim Landtag des Saarlandes offiziell eingereicht werden. Wir informieren alle, sobald wir den offiziellen Termin beim Petitionsausschuss erhalten.
Der Philologenverband fordert laut Mitteilung in der Saarbrücker Zeitung neue Schwerpunkte der gymnasialen Ausbildung im Saarland. Diese lassen sich nur in einem neunjährigen Gymnasium umsetzen.
Die G9-jetzt! Initiative Saarland unterstützt grundsätzlich die Forderungen des saar-ländischen Philologenverbandes Informatikunterricht als festen Bestandteil der gym-nasialen Ausbildung zu etablieren. Begrüßenswert ist weiterhin eine entsprechende Aus- und Weiterbildung der Lehrkräfte, damit die Digitalisierung in den Schulen päda-gogisch sinnvoll umgesetzt werden kann. Fraglich bleibt, inwiefern Informatikunterricht, der bereits ab Klassenstufe 5 etabliert werden soll, in den eng getakteten Stun-dentafeln im G8 untergebracht werden kann. Der Wunsch nach einem umfassenden und fachübergreifenden Fremdsprachenunterricht teilt die G9-jetzt! Initiative nur be-dingt. Entwicklungspsychologische Erkenntnisse belegen, dass viele Kinder bereits mit der frühzeitig einsetzenden zweiten Fremdsprache ab Klassenstufe 6 überfordert sind.
Die Forderungen des Philologenverbandes nach zusätzlichem Informatikunterricht und höherer fremdsprachlicher Diversität sind im bestehenden achtjährigen Gymnasium im Saarland nicht umzusetzen.
Weitere Informationen entnehmen Sie bitte der beigefügten Pressemitteilung.
Wir sind in den kommenden Wochen auf der Straße und sammeln weiterhin Unterstützungsunterschriften. Morgen, 20. Okt. 2018, sind wir z.B. in Saarbrücken vor Karstadt in der Bahnhofstraße zu finden.
Auf unserer Facebook-Seite veröffentlichen wir, wann wir wo im Saarland zu finden sind. Die Seite ist auch ohne Facebook Account einsehbar. Gern dürfen Helfer auch online-Bögen verteilen, die man uns per Post zusenden kann. Die Adresse ist auf unserer Internetseite www.g9-jetzt-saarland.de im Impressum zu finden.
wir werden bis Jahresende auf der Straße wieder aktiv.
Am kommenden Samstag, den 22. September 2018, findet Ihr uns vor der Europa-Galerie in Saarbrücken. Wir sammeln Unterschriften für die G9-jetzt! Online-Petition und informieren über unseren ''Elternverein für schulische Bildung Saar e.V.''
Wir freuen uns über einen regen Austausch an unserem Informationsstand. Ab ca. 13:00 Uhr.
Die Online-Petition zu G9-jetzt! wird nochmals verlängert. 18.000 Unterschriften sind deutlich zu wenig und werden nicht ausreichen, um die Landesregierung im Saarland dazu zu bewegen, die Schulzeitverlängerung am Gymnasium endlich umzusetzen.
Obwohl die Expertenkommission, die seit Dezember 2017 ihre Arbeit aufgenommen hat, sich laut Koalitionsvertrag mit diesem Schulthema befassen soll, hat sie den Tagesordnungspunkt der Agenda bis Ende 2018 vertagt.
Deshalb müssen wir weiterhin versuchen, mit einer hohen Anzahl an Online-Unterstützern unsere Forderungen aufrecht zu erhalten. Bitte werdet mit uns nochmals aktiv. Zur Erinnerung: laut unserer FORSA Umfrage aus 2017 wünschen sich über 75% aller Eltern wieder ein neunjähriges Gymnasium.
Wenn wir Eltern nichts bewegen, bewegt sich nichts in der saarländischen Bildungspolitik!
Online dürfen pro Mail-Adresse vier Familienmitglieder unterschreiben. Wir werden nach den Sommerferien unsere Straßenpräsenz erneut aufnehmen.
Wer mithelfen möchte, wendet sich über unsere Homepage, Kontaktformular, an uns.
• Stand Online-Petition
• Gastvortrag in Heidelberg, Dr. Matthias Burchardt, 11. April 2018
• Fehlstundenportal
Wir haben die ‚Halbzeit‘ bei der Online-Petition erreicht (fast 18.000 Unterschriften), deshalb wird heute der SR im „aktuellen bericht“ unsere Petition erwähnen. Die Petition besitzt nur einen Signalcharakter, trotzdem werden wir das Thema weiterhin verfolgen. Die Expertenkommission behandelt eine Rückkehrmöglichkeit zu einem neunjährigen Gymnasium bisher eher stiefmütterlich. Es wurde kommuniziert, dass erst im Herbst 2018 über das Thema G8/G9 diskutiert werden soll. Umso wichtiger bleibt es, dass wir weiterhin unsere Forderungen artikulieren - fast ¾ aller Eltern möchten ein neunjähriges Gymnasium für das Saarland. Dies bestätigte unsere Forsa-Umfrage aus dem Jahr 2017.
Auf der Facebook-Seite haben wir über einen Gastvortrag informiert. G9 UND EIN SINNVOLLES LERNEN IN DER SCHULE – AUSWEGE AUS G8.
Am 11. April kommt Dr. Matthias Burchardt von der Universität zu Köln zu einem Diskussionsforum nach Heidelberg, in die Stadtbibliothek.
Wir werden an dem Vortrag in HD teilnehmen und versuchen, Dr. Burchardt noch für dieses Jahr ins Saarland einzuladen. Wer zusammen mit unserer Initiative einen ähnlichen Vortrag oder ein Diskussionsforum organisieren möchte, darf sich gern melden. Thematisch können weitere Punkte ergänzt werden, z.B. Digitalisierung an den Schulen.
Generell: Der ‚Elternverein für schulische Bildung e.V. informiert und unterstützt zu verschieden Bildungsthemen im Saarland. Struktureller Unterrichtsentfall ist derzeit ein Thema in allen Medien. Diverse Schulen haben Brandbriefe an das Ministerium für Bildung und Kultur geschrieben- passiert ist bisher wenig.
Wir verweisen auf das Fehlstundenportal im Saarland, dort können Eltern den Unterrichtsentfall ihrer Schule eintragen. www.fehlstunden-saarland.de. Wenn ausreichend Daten zur Verfügung stehen, ist die Landesregierung aufgefordert, endlich transparente Zahlen zum Unterrichtsentfall, Lehrermangel und sonstiger personeller Unterbesetzung an den Schulen zu kommunizieren.
Unterrichtsentfall bedeutet immer, dass fachliche Lücken entstehen, die nur mühsam nachgearbeitet werden können. Nur 10% Unterrichtsentfall summieren sich im Laufe einer Schulzeit auf ein komplettes Schuljahr!
Herzliche Grüße
G9-jetzt! Saarland
in Zusammenarbeit mit dem Elternverein für schulische Bildung Saar e.V.