05.02.2021, 12:04
Update zum Stand der Dinge: Conceptaplan hat Anfang Februar 2021 nun mit den Fällarbeiten begonnen (sie nennen es "Grünschnitt"). Fragt sich, wieso man eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung zu einer Zeit erstellen lassen kann, die sich dafür nicht eignet - und wieso die Stadt diese anerkennt. Diese Prüfung hätte laut NABU erst im Frühjahr erfolgen können bzw. dürfen. Geld schlägt Natur.
Neuer Petitionstext:
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UPDATE
Conceptaplan hat Anfang Februar 2021 nun mit den Fällarbeiten begonnen (sie nennen es "Grünschnitt"). Fragt sich, wieso man eine spezielle artenschutzrechtliche Prüfung zu einer Zeit erstellen lassen kann, die sich dafür nicht eignet - und wieso die Stadt diese anerkennt. Diese Prüfung hätte laut NABU erst im Frühjahr erfolgen können bzw. dürfen. Geld schlägt Natur.
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Worum geht es? Was ist geplant?
Alle Infos sowie Visualisierungen der Bebauung finden Sie auf der Webseite: initiative-dammweg-2c.jimdosite.com Sollten Sie nach Unterschrift keine Bestätigungs-Mail von openPetition erhalten, kontrollieren Sie bitte Ihren Spam-Ordner.
• Geplante Bebauung des Grundstücks Dammweg 2c in Wieblingen (neben Villa Zeitz).
• Statt „grüner Lunge“ 8 Doppelhaushälften mit jeweils 252 qm Wohn- und Nutzfläche pro Haushälfte, Zufahrtsstraße und insgesamt 16 PKW-Stellplätzen.
• Komplette Rodung des parkähnlichen Grundstücks mit altem Baum- und Pflanzenbestand. Davon 12 Bäume (Stammdurchmesser 35-65 cm), die besonders geschützt sind.
• Zerstörung eines wertvollen Lebensraumes für Tiere wie Igel, Eichhörnchen, Fledermäuse, Vögel und Bienen (teilweise geschützte Arten).
• Opferung eines wertvollen Klimaregulators zu Gunsten des Profits und damit einhergehende, massive Verluste für die Allgemeinheit und die Natur.
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Was würde es bedeuten, wenn die Bäume gefällt und das Grundstück bebaut würde?
• Statt „grüner Lunge“, die viel zu Lebensqualität und Gesundheit beiträgt, eine das Grundstück durchziehende „Mauer“ aus gesichtslosen Gebäuden und Versiegelung von Bodenfläche.
• Äußerst sparsame Begrünung/Ersatzpflanzungen. Die vorgesehenen 10 neuen, kleinen Bäume (Stammdurchmesser ca. 6 cm!!!) würden die vorhandene Bepflanzung und deren Klimaleistung in keiner Weise kompensieren.
• Behinderung der Durchlüftung
• Dadurch Verschlechterung der klimatischen Situation in diesem Teil Wieblingens, der sich relativ nah an den Autobahnen befindet und dem das Heidelberger Stadtklimagutachten ohnehin bereits „bioklimatisch weniger günstige Bedingungen“ bescheinigt.
Wofür setze ich mich mit meiner Unterschrift ein?
Prinzipieller Erhalt der Gartenanlage. Bei Bebauung intelligente, baumerhaltende Planung.
Denkbare Vision: Umwandlung in einen öffentlichen, kleinen Park mit Sitzbänken, Teich und Insektengarten zur Förderung der Artenvielfalt. Ggf. sozial orientierte Nutzung der Räumlichkeiten des Hauses. Die Altstädter haben mit dem „Providenzgarten“ gezeigt, dass es sich lohnt, sich für den Erhalt von Grünanlagen in der Nachbarschaft einzusetzen ( www.rnz.de/nachrichten/heidelberg_artikel,-heidelberg-providenzgarten-in-der-altstadt-wird-zum-providenzpark-_arid,482252.html ). Sie haben es geschafft, mit Grundstückseigentümer und Stadt in einen Dialog zu treten und 2,25 Millionen Euro für den Erhalt des Gartens als öffentlichen Park einzusammeln. Gelänge uns das in Wieblingen mit diesem Grundstück auch, könnten wir die vorhandene Raumqualität bewahren und für Wieblingen einen wunderbaren Erholungsort hinzugewinnen.
Wer kann unterschreiben? "Das Petitionsrecht im Grundgesetz (Art. 17) schließt alle in Deutschland Lebenden, also auch Minderjährige, mit ein. Vorausgesetzt werden sollte, dass Nicht-Volljährige den Inhalt einer Petition verstehen können und aus eigenem Entschluss heraus ihre Willensbekundung abgeben." (Open Petition)
Bitte nur 1x unterschreiben (also z.B. nicht online und zusätzlich noch auf einer ausliegenden Liste).
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Neue Begründung: Wieso sollte ich für Bäume in meiner Nachbarschaft kämpfen? Was bringt es mir?
• Wer Bäume und andere Pflanzen schützt, schützt sich selber. Sie sind lebenswichtig für ein gesundes Klima.
• Dass wir auf der Erde leben können, verdanken wir dem Sauerstoffanteil, der primär durch die Photosynthese von Pflanzen produziert wird.
• Ein Baum ist Sauerstoffproduzent, Luftreiniger, Klimaschützer, Klimaanlage, Luftbefeuchter, Schattenspender, Windschutz, Wasserspeicher, Bodenerhalter, er bietet Nahrung und Lebensraum für Tiere und hat eine sehr positive Wirkung auf unsere Psyche und Gesundheit – ein bewundernswertes Multitalent. Je älter, desto leistungsstärker und wertvoller.
Was genau tut so ein Baum eigentlich alles für mich und meinen Lebensraum?
Sauerstoffproduzent
Wie viel Sauerstoff ein Baum produziert, hängt von seiner Art, seiner Holzdichte und seinem Alter ab. Nadelbäume produzieren mehr Sauerstoff als Laubbäume, letztere stellen im Winter die Sauerstoffproduktion ein.
Luftreiniger
Bäume in der Nachbarschaft wirken sich auf die Luftqualität und damit auf die Gesundheit der Anwohner aus. Sie filtern Staub, Feinstaub und andere Partikel wie Ruß, Bakterien oder Pilzsporen aus der Luft.
Klimaschützer
Bäume bremsen den Klimawandel. So lange sie leben entziehen Bäume der Atmosphäre Kohlenstoffdioxid (CO2), das für den Klimawandel mitverantwortlich ist, und speichern es – sie brauchen es zum Wachstum. Ein Baum speichert pro Kubikmeter Holz eine Tonne CO2. Laubbäume können mehr CO2 verwerten, als Nadelbäume. Verrottet ein Baum in freier Natur oder wird er verbrannt, wird das CO2 wieder freigesetzt. Wird er als Bauholz verwendet, bleibt das CO2 gebunden. Auch weitere Treibhausgase wie Kohlenmonoxid oder Schwefeldioxid nehmen Bäume auf.
Klimaanlage, Luftbefeuchter && Schattenspender
Die Sommer werden immer heißer. Das gilt sowohl für die Jahresmitteltemperatur als auch für die Zunahme der Anzahl extrem heißer Tage und ihrer Dauer. In Städten liegt die Temperatur durch hohe Baudichte, moderne Baumaterialien, Flächenversiegelung und beim Energieverbrauch entstehende Abwärme nochmals höher, als im Umland. Städte heizen sich stärker auf und kühlen in der Nacht weniger ab (städtischer Wärmeinseleffekt). Ein Mangel an Grünflächen in der Stadt führt zusätzlich dazu, dass weniger Wasser verdunstet wird und es den Wärmeinseln damit an Abkühlung fehlt.
Ein Baum alleine kann eine Kühlleistung von 20 bis 30 Kilowatt erbringen, was in etwa so leistungsstark ist, wie 10 Klimaanlagen und einer gefühlten Temperaturdifferenz von 10-15 Grad entspricht (Universität Wageningen, Niederlande). Je größer die Baumkrone und die Blattfläche, desto größer die Kühlwirkung. Und dieser Kühleffekt ist nicht nur in unmittelbarer Nähe des Baumes spürbar, sondern erreicht auch noch umliegende Areale. Baumgruppen und alte, große Bäume bewirken durch ihre größere Masse natürlich einen erheblich größeren Effekt.
Der Schatten eines Baumes ist kühler als andere Schatten. Ein Sonnenschirm zum Beispiel schützt nur vor der Sonneneinstrahlung – ein Baum hingegen entzieht seiner Umgebung zusätzlich auch Wärme. Die kalte Luft, die in seiner Krone durch Verdunstung entsteht, ist schwerer als die warme Luft am Boden. Sie sinkt ab und kühlt die warme Bodenluft.
Wasserspeicher
Starkregen nach Hitzewellen nehmen zu. Auf betonierten und anderen versiegelten Flächen sammelt sich das Wasser. Die Wassermassen überschreiten dann schnell die Kapazitäten der Kanalisation und führen zu überfüllten Flüssen, also zu Hochwasser. Bäume und Grünflächen hingegen nehmen das Wasser auf und speichern einen Teil, womit sie die Kanalisation entlasten und zum Hochwasserschutz beitragen. Ein zwanzig Jahre alter Laubbaum kann pro Jahr 70.000 Liter Wasser aufnehmen und über seine Blätter wieder verdunsten, womit er wiederum das Raumklima positiv beeinflusst.
Lebensraum && Nahrung für Tiere
Ein Baum bietet Tieren mit seinen Blättern, Blüten, Früchten und Samen Nahrung. Baumhöhlen, Risse im Stamm und seine Krone bieten vielen Tieren und Kleinstlebewesen ungestörten Lebensraum, Ruhestätte, Brutplatz und Schutz. Je älter der Baum, desto größer ist das Artenspektrum auf und an ihm.
Therapeut
Die positive Wirkung von Bäumen auf Psyche und Gesundheit ist schon lange bekannt. Schon allein ihr Anblick wirkt messbar positiv, die Farbe Grün ausgleichend und beruhigend. Verbringt man täglich 20 bis 30 Minuten sitzend oder gehend im Grünen, reduziert sich Stress deutlich (Universität Michigan). Das Risiko für Krankheiten wie Herz-Kreislauf-Schwäche, Bluthochdruck oder Diabetes steigt umso mehr an, desto weniger Bäume in einer Wohngegend stehen – 11 zusätzliche Bäume verjüngen die Gefäße der Anwohner um 1,4 Jahre (Universität Chicago, Marc Berman).
Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 1.134 (770 in Heidelberg)