Region: Der Senat von Berlin, Kulturverwaltung
Kultur

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Der Semat von Berlin, der Regierende Bürgermeister
3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

30.04.2013, 00:54

Alle lachen über grüne Spießer

Wenn schon der Kölner Stadtanzeiger sich über die grünen Spießer lustig macht, ist es weit gekommen. In Berlin blamieren sich die Gutmenschen gerade mit einem peinlichen Streit um einen Straßennamen. Die jüdische Gemeinde hätte den Platz vor dem jüdischen Museum gerne nach dem Philosophen Moses Mendelssohn benannt. Das geht aber leider nicht. Nicht weil er Jude war – das hatten wir früher – sondern weil er keine Frau war. Denn männliche Namensgeber sind zur Zeit nur in Ausnahmen erlaubt, wenn es sich nämlich um Linksextremisten handelt. Ansonsten ist die Sträßin eine Frau.

Tobias Kaufmann lästert im Stadtanzeiger:

Moses Mendelssohn passt perfekt zum Jüdischen Museum. Ein bekennender Linker war er nicht. Wieder Pech. Also lehnten die Grünen den Antrag ab und schlugen vor, den Platz nach der Salonnière Rahel Varnhagen zu benennen. Vermutlich hatten sie nach einer berühmten Jüdin gegoogelt und übersehen, dass Varnhagen 1814 zum Christentum konvertiert war. Da könnte man genauso gut die grüne Parteizentrale nach Otto Schily benennen.

Apropos Schily. Unter Vermittlung der SPD – die sich ja immer zwei Stühle nimmt, um sich dazwischenzusetzen – entstand ein Kompromiss. Der Platz wird nach dem Ehepaar Fromet und Moses Mendelssohn benannt. Fromet war eine kluge Frau, die Moses zehn Kinder gebar – aber der berühmte Denker war er, nicht sie. Der Kompromiss klingt daher nach einem Ruhrpott-Scherz (Dem Moses Mendelssohn seine Frau ihr Platz) oder nach Zeiten, in denen Hausfrauen mit dem Titel des Gatten angesprochen wurden. Er ist aber ernst gemeint. Und beschlossen.

Wir lernen daraus: Viele Grünen sind noch viel spießiger, als man ohnehin schon fürchtete. Und Berlin hat sonst keine Probleme. Gott und seiner Frau sei Dank.


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