Region: Der Senat von Berlin, Kulturverwaltung
Kultur

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Der Semat von Berlin, der Regierende Bürgermeister
3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

27.04.2013, 23:57

Kreuzberger Feigenblatt
Der 'Moses-und-Fromet-Mendelssohn-Platz' kommt

Die Kreuzberger Bezirksverordneten sind nicht den Wünschen des Jüdischen Museums gefolgt, das den Vorplatz seiner neuen Akademie nach Moses Mendelssohn benennen wollte (SZ vom 23. April). Denn der jüdische Aufklärer war keine Frau. Und nur nach Frauen dürfen auf Jahre hinaus Straßen und Plätze in Friedrichshain-Kreuzberg benannt werden. Lange wurde gestritten, am Mittwochabend dieser Woche hat die Bezirksverordnetenversammlung einen Kompromiss beschlossen: Der Platz soll nach dem Ehepaar, also 'Moses-und-Fromet-Mendelssohn-Platz' heißen.

Moses Mendelssohn heiratete Fromet Gugenheim 1762. Die Ehe war, so weit wir es wissen können, eine glückliche, Mendelssohn auch als Ehemann ein aufgeklärter. Sechs Kinder des Paares erreichten das Erwachsenenalter, darunter die spätere Frau Friedrich Schlegels und der Vater Felix Mendelssohn Bartholdys.

Dieser Kompromiss kennt nur Verlierer: Dem Juden Mendelssohn wird eine Ausnahme verweigert, die man linken Symbolfiguren wie Rudi Dutschke und Silvio Meier zugestand. Fromet wird auf ihre Gattinnenrolle reduziert. Sie dient als Feigenblatt, um ihrem Mann unter den Bedingungen eines kleingeistigen Quotendogmatismus einen Platz im Berliner Straßenbild zu sichern. Im Netz (www.openpetition.de) werden weiter Unterschriften für den Moses-Mendelssohn-Platz gesammelt.jby

SZ vom 27.04.2013


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