27.04.2013, 10:32
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Einigung: Berlin bekommt Moses-und-Fromet-Mendelssohn-Platz
Der wochenlange Streit um die Benennung eines Platzes am Jüdischen Museum Berlin ist beendet: Die Bezirksverordnetenversammlung Kreuzberg-Friedrichshain einigte sich am Mittwoch darauf, den Platz nach Moses Mendelssohn und seiner Frau Fromet zu nennen. Der Beschluss war einstimmig, teilte ein Sprecher mit. Der Stiftungsrat des Museums hatte sich zunächst nur für den Philosophen und Aufklärer Moses Mendelssohn (1729-1786) als Namensgeber für den Vorplatz der Museumsakademie ausgesprochen.
Die Akademie nach einem Entwurf des Architekten Daniel Libeskind widmet sich Fragen der Migration, Integration und interkulturellen Bildung. Deswegen müsse auch der Vorplatz nach einer international bekannten und geehrten Persönlichkeit benannt werden, hatte der Stiftungsrat argumentiert. Nach einem Beschluss des Bezirks Kreuzberg-Friedrichshain sollen Namen von neuen Straßen und Plätzen aber ausschließlich nach Frauen benannt werden, bis die Quote von 50 Prozent erreicht ist.
Ein Vorschlag zur Wahrung der Quote war daher gewesen, den Platz gemeinsam nach Mendelssohn und seiner Frau Fromet zu benennen. Als Alternativen waren unter anderem die Rabbinerin Regina Jonas (1902-1944) und die Schriftstellerin Rahel Varnhagen (1771-1833) genannt.
Mendelssohn war ein Wegbereiter der Aufklärung. Er war mit dem Dichter Gotthold Ephraim Lessing befreundet und gehörte dem «Montagsclub» an, einem der ersten bürgerlichen Vereine in Berlin.
Quelle: dpa
Aktualisierung: Mittwoch, 24. April 2013 22:00 Uhr