Region: Der Senat von Berlin, Kulturverwaltung
Kultur

Für die Benennung des Platzes vor der Akademie des Jüdischen Museums Berlin nach Moses Mendelssohn

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Der Semat von Berlin, der Regierende Bürgermeister
3.291 Unterstützende

Die Petition wurde vom Petenten zurückgezogen

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  1. Gestartet 2013
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

27.04.2013, 10:29

Stuttgarter Zeitung.de

Straßen und Plätze in Berlin Platz darf nicht nach Moses Mendelssohn benannt werden
Katja Bauer, 24.04.2013 07:34 Uhr

In Kreuzberg macht man zur allergrößten Not auch mal eine Ausnahme – so 2008, als ein Teil der Kochstraße nahe dem Axel-Springer-Verlag nach dem Studentenführer Rudi Dutschke umbenannt wurde
Berlin - Ein Kommunalparlament hat begrenzte Macht, insofern kann man den Kreuzberger Impuls vielleicht verstehen, wenigstens ab und an Entscheidungen von gewaltiger Tragweite zu treffen. Derzeit widmen sich die Bezirksverordneten des Berliner Stadtteils einem sehr konkreten Problem: Mitten im Bezirk liegt das weltberühmte Jüdische Museum Berlins. Man kann darauf stolz sein. Der Bau ist eine Erfolgsgeschichte, mehr als 700 000 Besucher pro Jahr schauen sich das Museum an. Seit seiner Eröffnung vor zwölf Jahren wird das Haus bestürmt, es entstand ein Erweiterungsbau. Und im Moment entsteht gegenüber, ebenfalls nach einem Entwurf Daniel Libeskinds, eine Akademie des Museums, die sich mit in Berlin so entscheidenden Fragen wie Integration, Migration und interkultureller Bildung beschäftigen wird und schon jetzt internationale Strahlkraft entfaltet.
Und nun braucht der Platz zwischen den Häusern einen Namen. Er könnte nach dem Berliner Juden Moses Mendelssohn benannt werden, dem Philosophen und Wegbereiter der Aufklärung. In der gesamten Stadt heißt noch keine Straße nach diesem berühmten Bürger. Der Stiftungsrat des Museums hat den Namensvorschlag also unlängst beschlossen und dem Bezirk mitgeteilt.
Nur leider hat Mendelssohn einen Fehler. Er war ein Mann. Und nach Männern wird in ganz Friedrichshain-Kreuzberg keine einzige Straße und kein einziger Platz benannt. Es werden so lange nur noch Frauennamen vergeben, bis die Quote von 50 Prozent erreicht ist. Das hat das Parlament 2005 entschieden, übrigens nicht als einziges, auch in Mitte ist das so. In Kreuzberg allerdings macht man zur allergrößten Not auch mal eine Ausnahme – so 2008, als ein Teil der Kochstraße nahe dem Axel-Springer-Verlag nach dem Studentenführer Rudi Dutschke umbenannt wurde. Nach einer Kampagne der „Tageszeitung“, einem anschließenden Rechtsstreit, einem Bürgerentscheid und einem weiteren Rechtsstreit. Ob Moses Mendelssohn auch für eine Ausnahme gut ist? Derzeit werde über einen Kompromissvorschlag gegrübelt, heißt es. Der Platz könnte nach dem Ehepaar Mendelssohn benannt werden. Das Bezirksparlament will voraussichtlich am Mittwoch entscheiden.


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