Region: Bayern
Bildung

Für Chancengleichheit - Kein verbindliches Übertrittszeugnis im Coronajahr 2021!

Petition richtet sich an
Kultusministerium, Petitionsausschuss des bayrischen Landtags

2.471 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

2.471 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 12.11.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

22.04.2021, 17:32

Liebe Unterschreibende,
am 24.4.2021 reiche ich ein! Anschreiben unten an. Wir haben nun noch eine zweite gestartet, die kommt auch bald dran: www.change.org/p/kultusministerium-petitionsausschuss-des-bayrischen-landtags-freigabe-des-elternwillens-beim-%C3%BCbertritt-an-weiterf%C3%BChrende-schulen-im-coronajahr-2021
Alles Gute!
Ruth Zeifert
Sehr geehrte Damen und Herren,
hiermit möchte ich meine Petition einreichen, mit der Bitte, den Elternwillen im Übertritt von Grund- auf die weiterführende Schule jetzt freizugeben.
Wir sind in einer absoluten Ausnahmesituation. Seit über einem Jahr sind die Kinder gezwungen, einen Großteil der Lerninhalte über Arbeitsblätter oder unerprobte Unterrichtsformate zu erarbeiten. Die Wahl der weiterführenden Schule aber bleibt ihnen verwehrt, es entscheidet ausschließlich der Schnitt aus den Fächern HSU, Mathe, Deutsch. Ein Schnitt von 2,33 und besser ermöglicht die freie Schulwahl, 2,66 Real- und Mittelschule, alles unterhalb von 2,66 ermöglicht nur noch Mittelschule.
Wir erhalten vom KM immer wieder die gleichen Plattitüden: 1. Der Übertritt sei begabtengerecht. Wir stellen in Frage, wie das sein kann, wenn häusliche und schulische Bedingungen für die Kinder dieses Jahr unerprobt ‚aus der Krise geboren‘ und völlig unterschiedlich sind? Es muss dieses Jahr die Frage gestellt werden, ob die Note 3, die ab etwa 80% richtig gelöster Aufgaben vergeben wird, ausreicht, einem Kind die Schulwahl zu nehmen. Und 2. Der Probeunterricht als Elternwille – bitte? Nach monatelangen Tests und Druck, ist es wirklich notwendig, dass die Kinder einen weiteren dreitägigen Probemarathon absolvieren müssen, bereits entmutigt durch die Corona-Zeit und natürlich das Zeugnis, dass die Untauglichkeit in Leuchtschrift in die Seelen brennt?
Sie meinen ich übertreibe?
Bitte lesen Sie die über 900 Kommentare in der Petition. Von Kindern, die über den Druck erzählen, von ihrer Traurigkeit, nicht mehr zu können, und gesteckte Ziele nicht erreichen zu können, obwohl sie vor Corona möglich waren. Von Geschwistern, die den Staat anklagen, warum man ihren kleinen Geschwistern solches Leid zufügt. Von Eltern, die die Ungerechtigkeit beklagen, die Starre der Schulen und die Last, die seit so vielen Monaten auf ihren Rücken liegt. Von Großeltern, die ihre Ebkel beschulen oder sich aus der Ferne einfach solidarisch erklären. Und auch von Lehrern und Lehrerinnen, die die Selektion oft ohnehin schwer finden, aber dieses Jahr erleben, welchen Druck das System erzeugt und wie ungleich die Möglichkeiten der Kinder sind.
Zudem gibt es ausländische Kommentare, man könne sein Kind nicht begleiten und solche von Eltern, die das Gefühl haben, ihre Kinder deren Zukunft zu berauben, weil diese Eltern gerade in systemrelevanten Berufen für uns arbeiten.
All diese Menschen sind keine Coronaleugner, bitten Sie nicht um Privilegien. Nein: Wir bitten Sie: Geben Sie uns Eltern dieses Jahr einfach unsere Entscheidungsfreiheit zurück, wie es sie in 13 Bundesländern ohnehin gibt. Es ist schwer genug für unsere Kinder, sich unter normalen Bedingungen in einer weiterführenden, neuen Schule einzufinden. Unter Corona-Bedingungen ist das noch schwerer. Keine Familie wird leichtfertig handeln, aber wir möchten mit entscheiden, wo unser Kind zur Schule geht und das nicht den ausschließlich Noten überlassen.
Auch, wenn einige Kinder mehr auf etwa die Realschule wollten: Wäre es dann nicht jetzt an der Zeit, vielleicht die Bedingungen zu schaffen? Denn eine gebildete Gesellschaft ist natürlich eigentlich ja sehr, sehr erstrebenswert.
Die Frage wird letztendlich aber auch sein müssen: was geschieht mit der nächsten 4. Klasse? Diese ist dann seit Mitte der 2. Klasse im Katastrophenmodus beschult worden. Soll diese nach alter Manier im September einfach in einen Leistungsdauerlauf eintreten, ohne Inhalte wirklich aufzuholen, neu Lernen zu lernen, ohne Soziales zentral zu stellen? Hier müsste doch die Politik jetzt handeln, nicht nur erwarten, dass wir Familien das schon wieder in alte Schienen biegen.
Insofern bitte ich Sie: lesen Sie beigefügte Petition, die Kommentare, die Unterschriften sorgfältig. Sparen Sie es sich bitte, mich mit dem Verweis auf den begabungsgerechten Übertritt oder Probeunterricht abzuspeisen (schreiben Sie dann bitte lieber einen Einzeiler, als uns alle zu verhöhnen.).
Uns 4. Klassfamilien und vielen, vielen Kindern geht es seit Monaten nicht gut. Das belegt auch der Kinderschutzbund in seinem Schreiben, den Übertritt dieses Jahr freizugeben www.kinderschutzbund-nuernberg.de/tag/uebertritt/ . Das noch ein wenig aufzufangen, wäre eine wichtige Anerkennung der Arbeit, die wir Familien und unsere Kinder geleistet haben. Ein hoffnungsvoller Schritt in unsere Zukunft, den wir jetzt so bitter bräuchten.


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