02.04.2015, 17:24
Liebe Unterstützer unserer Petition,
das Fluggelände Dreiser Weiher ist endgültig Geschichte. Der 'ehemalige' Startplatz ist jetzt mit Obstbäumen bepflanzt und kann nicht mehr genutzt werden.
Es ist uns sehr schwer gefallen, den Kampf um den Fortbestand des Dreiser Weihers als Fluggelände einzustellen. Die Gründe dafür möchte ich hier kurz erklären.
Seitdem wir im Jahr 2012 erfahren haben, dass auf dem 'ehemaligen' Startplatz Obstbäume gepflanzt werden sollen, haben wir versucht in Erfahrung zu bringen, warum genau hier unsere Fliegerei nicht mehr möglich sein soll.
Das Gelände ist vor fast 20 Jahren von der Bundesrepublik Deutschland gekauft worden. Es ist unter anderem als Kompensations- und Ausgleichsfläche für das Großprojekt „Autobahnbau A1 Lückenschluss Blankenheim zum Autobahnkreuz Vulkaneifel“ vorgesehen. Darüber hinaus werden mit den angrenzenden Flächen weitere Ziele für Flora und Fauna angestrebt, die weit über das hinausgehen, was wir uns vorstellen konnten.
Was nun nach und nach umgesetzt wird, war bereits besiegelt, bevor wir erstmals im Jahr 2000 am Dreiser Weiher mit dem Gleitschirm geflogen sind - nur dass wir damals davon nichts wussten!
Wir hatten stets für unseren Start- und Landeplatz eine Nutzungsberechtigung der örtlichen Landwirte, die Einwilligung der Naturschutzbehörde auch für die Landung im Naturschutzgebiet, und die notwendige luftrechtliche Genehmigung. Dies ist Fakt, auch wenn der Naturschutzbund Daun uns immer wieder anderes unterstellt.
Unser 'ehemaliges' Fluggebiet ist nur ein kleiner Teil dieser riesigen Flächen.
Dennoch haben die Vertreter der Naturschutzbehörden erhebliche Bedenken hinsichtlich der Verträglichkeit unserer Fliegerei mit den Funktionen und Zielen der Natura 2000-Gebiete (FFH-Gebiet und Europäisches Vogelschutzgebiet).
Wir müssten ein Gutachten vorlegen, das diese Verträglichkeit bestätigt. Ein solches Gutachten ist wegen dem umfangreichen Untersuchungsauftrag sehr kostspielig und mit sehr zweifelhaften Erfolgsaussichten.
Wir haben gut 2 Jahre recherchiert, Briefe geschrieben, um Verständnis für unsere unglückliche Situation geworben, uns durch den Behördendschungel gekämpft. Der Adressat unserer Petition erklärte sich für nicht zuständig – diese Aussage 'nicht zuständig' hörten wir auch immer wieder von anderen Behörden.
Erst beim Innenministerium von Rheinland Pfalz wurde unser Anliegen ernsthaft, wohlwollend und gründlich geprüft. Es wurde uns abschließend nahegelegt, wegen der zweifelhaften Erfolgsaussichten, die Sache nicht weiter zu verfolgen.
Wir haben die Sache mit einigen Büros für Landschaftsarchitektur und Umweltplanung und mehreren Anwälten besprochen. Das einheitliche Ergebnis: Unüberschaubare Kosten (mehrfache 5-stellige Beträge), langes Verfahren, zweifelhafte Erfolgsaussichten sowie ein bereits von Anfang an versperrter Rechtsweg.
Es war leider ein langer und zeitaufwendiger Weg, um zu diesen Erkenntnissen zu kommen.
Ein besonderer Dank gilt den folgenden Personen, die uns tatkräftig unterstützt haben.
- Erich Heinrichs, Neroth
- Lucian Haas, Bonn
- Björn Klaassen, Referat Gelände und Natur des DHV
- Guido Magor, Trier
- Werner Schmitt und Meta Reiner, Kestert
Wer mich in dieser Sache kontaktieren möchte, kann dies gerne über die Internetseite der Ostwindfreunde (www.ostwindfreunde.de) tun.
Ein herzliches Dankeschön für eure Unterstützung
- Joachim Krick -
Ostwindfreunde e.V.
- ehemaliger Geländekoordinator Dreiser Weiher -