28.02.2023, 23:23
Liebe Unterstützer,
wir haben am Beispiel der Ganztagesplätze (KiTa/Krippe), die von der Stadtverwaltung prognostizierten monatlichen Beiträge von heute bis 2027 zusammengestellt, sowie eine Übersicht über die Einkommensgrenzen im Verhältnis zum durchschnittlichen Familieneinkommen einer deutschen Doppelverdiener-Familie aufgestellt (siehe PDF-Anhang). Die Berechnungen basieren auf allen Anpassungen die im Haupt- und Finanzausschluss beschlossen wurden.
Diese Übersicht haben wir mit folgendem Schrieb soeben dem Gemeinderat geschickt:
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Sehr geehrte Gemeinderätin,
sehr geehrter Gemeinderat,
ergänzend zu unserer Petition haben wir für die Elternbeitragsgebühren eine grafische Kostenentwicklungsübersicht aufgestellt, die die letzten Aktualisierungen aus dem Haupt- und Finanzausschuss beinhaltet.
Diese Darstellung basiert auf den tatsächlichen Monatsgebühren, die jeder Familie für ein KiTa-Kind entstehen würden, und zeigt das Ungleichgewicht bei der aktuellen Wahl der Grenzen des Einkommen-gestaffelten Modells.
Wir denken, diese Darstellung wird ein besseres Verständnis schaffen, was die geplanten Änderungen für eine Belastung für Familien in Konstanz bedeuten würden.
Während eine Erhöhung der Gebühren eines Krippenplatzes in 2027 um 9,06 € in den Kosten einer Wochenstunde vielleicht auf den ersten Blick verkraftbar und harmlos wirkt, so ist die monatliche Summe, die daraus resultiert ganz und gar nicht unscheinbar: selbst auf der 100% Sockelstufe, die die Mehrheit der Doppelverdiener-Familien aber schon überschreiten wird, würde es zu einer Kostenerhöhung um 416,51€ pro Monat kommen. In der höchsten Stufe (130%) würden es sogar 611,66€ Mehrkosten im Monat sein.
Auch möchten wir zu bedenken geben, dass durch die Ablehnung des Württembergischen Modells der Fall von drei oder mehr KiTa Kindern kaum auftreten wird und selbst Eltern mit zwei Kindern davon ausgehen müssen, für die meiste Zeit in die Einkommensgrenzen für ein KiTa Kind zu fallen. Daher sind die sehr niedrig gewählten Einkommensgrenzen als sozial äußerst ungerecht zu bewerten.
Das geplante Gebührenmodell mit einer Konstellation von starken Gebührenerhöhungen und fraglich gewählten Einkommensgrenzen würde bei Familien hohe Kosten verursachen, die die frühzeitige Aufnahme einer geringfügigen Beschäftigung finanziell ad absurdum führen und auch den Wiedereinstieg in Teilzeit für viele Mütter unattraktiv machen.
Die Konsequenzen sind mehr Kinder, die keine frühkindliche Bildung und Sozialisierung im Kindergarten erhalten können, Arbeitgeber denen wertvolle Fachkräfte für Jahre fehlen, Diskriminierung der Mütter und der resultierende Anstieg der Altersarmut, die Mütter in der Zukunft bedrohen wird - um die offensichtlichsten zu nennen.
Darum fragen wir Sie, wollen Sie, unsere gewählten Gemeindevertreter*innen, wirklich verantwortlich sein für diese Ungerechtigkeit?
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Herzliche Grüße
Eure Bürgerinitative für Faire Kita-Gebühren für Konstanz!
#fairekitaKN