24.09.2019, 20:20
Liebe Unterstützer dieser Petition!
Der Bau der Lichtwiesenbahn soll im November 2019 starten.
Ende August 2019 scheiterte die Bürger-Initiative Pro-Lichtwiese mit dem Vorschlag "Verkehrswende Darmstadt-Ost" an die Stadt Darmstadt (siehe DA-Echo 29.08.2019), den Bau der Lichtwiesenbahn noch abzuwenden.
Die mit dieser Petition von mir einbrachte Anregung an die Stadt Darmstadt für einen "Ersatz der Lichtwiesenbahn durch einen eBus-Shuttle plus Tram" wurde nun ebenfalls abschlägig beantwortet. Weitere im Nachgang ab Start der Petition eingereichte Konkretisierungen zu diesem Vorschlag erbrachten keinen Sinneswandel bei der Stadt.
Einem weiteren Dialog mit der Stadt werden keinerlei Chancen mehr eingeräumt. Die Haltung der Stadt können Sie in der anliegenden eMail nachlesen (siehe weiter unten).
Diese Petition war dazu eingestellt worden, um die Chancen für einen initiierenden, formal mit Hürden gespickten Bürgerentscheid zu dem Thema "Lichtwiesenbahn" im Vorfeld auszuloten. Da nach nunmehr über 40% der Petitionslaufzeit eine deutlich zu geringe Unterstützung für dieses angeregte Vorgehen sichtbar geworden ist, wird diese Petition zurück gezogen.
Begründung:
Erreicht wurden knapp 3% der Stimmen bis zur Quorumsgrenze. Für ein gültiges Bürgerbegehren würden mindestens 3.600 rechtsgültige Stimmen notwendig werden: händische persönliche Unterschriften im Rahmen eines rechtlich gültigen Bürgerbegehrens.
Ganz herzlich möchte ich mich bei den Bürgern Darmstadts und der Region bedanken, die diese Petition online gezeichnet haben.
Mit freundlichen Grüßen
Axel Meyer
Anschrift zur Petition:
Klappacher Straße 16
64283 Darmstadt
###
Antwort vom 20.09.2019 durch den Oberbürgermeister der Stadt Darmstadt
Sehr geehrter Herr Meyer,
vielen Dank für die Übermittlung Ihrer Petition. Wie Sie wissen, befindet sich die Lichtwiesenbahn kurz vor dem Baubeginn. Die Wissenschaftsstadt Darmstadt steht zu dem Straßenbahnprojekt und sieht es weiterhin als eine sinnvolle Nahverkehrslösung für Darmstadt an.
Ihre Idee, Elektrobusse als Shuttle auf dem Campus der Lichtwiese einzusetzen, ist nicht sinnvoll, da Fahrgäste dann an der Haltestelle "Hochschulstadion" aussteigen würden, die Straße überqueren und dann in den Shuttlebus einsteigen müssten. Nachgewiesener Maßen verringern solche Umsteigesituationen die Attraktivität von ÖPNV-Angeboten. Der Vorteil der Lichtwiesenbahn ist es ja gerade, dass es sich um eine schnelle Direktverbindung vom Hauptbahnhof bis auf den Campus handelt.
Darüber hinaus ist nicht klar, welche Busgröße Sie vorsehen. Wie in der Vergangenheit mehrfach aufgezeigt, bringen Busse keine zusätzlichen Beförderungskapazitäten, die aber für den Campus Lichtwiese dringend erforderlich sind. Die Prognosen sagen, dass 2020 an der Lichtwiese mit täglich 8.700 Fahrgästen gerechnet werden muss. Das sind 2.500 Fahrgäste mehr als heute.
Leider verteilt sich das Fahrgastaufkommen nicht gleichmäßig über den Tag, sondern wir haben ausgeprägte Lastspitzen zu Vorlesungsbeginn und -ende. Ein wesentlicher Vorteil der Straßenbahn gegenüber dem eines standardmäßigen Elektrobusses ist die deutlich höhere Beförderungskapazität. Eine Straßenbahn mit Beiwagen hat insgesamt etwa 254 Plätze, davon etwa 129 Sitzplätze. Elektrobusse aber nur rund 160 Plätze. Wir bräuchten somit für die Spitzenzeiten pro Stunde 16 Busse pro Fahrtrichtung. Die von Ihnen vorgeschlagenen autonom fahrenden Shuttlebusse gibt es bislang nur als Kleinbusse mit knapp 15 Sitzplätzen, die bei weitem nicht über die für das Aufkommen benötigten Kapazitäten verfügen.
Ihr Argument hinsichtlich der Kosten-/Nutzenrelation ist nicht nachvollziehbar. Der Nutzen-Kosten-Faktor der Lichtwiesenbahn ist größer als 1. Das bewirkt zum einen, dass auch das Land Hessen die Baumaßnahme als förderungswürdig erachtet, zum anderen ist damit nachgewiesen, dass der Nutzen der Baumaßnahme größer ist als die Kosten. Die Bewertung der Wirtschaftlichkeit der Baumaßnahme erfolgt im Rahmen einer Nutzen-Kosten-Untersuchung nach einem standardisierten Bewertungsverfahren, das bundesweit anzuwenden ist.
Was in Ihrem Konzept ebenfalls fehlt, sind die anfallenden Kosten für die Anschaffung neuer E-Busse, die Planung, die Genehmigung sowie den Bau bzw. Ausbau einer Straße für den Shuttle-Bus über den Campus. Die Errichtung einer neuen Straße für einen Shuttlebus, wie von Ihnen vorgeschlagen, muss durch ein eigenständiges Verfahren genehmigt werden. Das heißt, es würden neue Planungskosten dafür anfallen. Zudem entstehen auch für die Busse Betriebs- und Personalkosten in nennenswerter Höhe.
Mit freundlichen Grüßen
Jochen Partsch
Oberbürgermeister
Magistrat der Wissenschaftsstadt Darmstadt
Oberbürgermeister
Jochen Partsch
Luisenplatz 5 a
64283 Darmstadt
Tel.: 0 61 51/13-22 01-04
Fax.: 0 61 51/13-22 05
E-Mail: Oberbuergermeister@darmstadt.de
Internet: www.darmstadt.de