04.09.2024, 18:53
Heute wurde nachfolgende Email verschickt, um die Behandlung der Petition in der Niddataler Stadtverordnetenversammlung voranzubringen.
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Sehr geehrte Fraktionsvorsitzende der Niddataler Stadtverordnetenversammlung,
ich schreibe Ihnen als Initiator der Online-Petition Erhaltet die Niddabrücke in Ilbenstadt! - Online Petition (openpetition.de), deren Anliegen es ist, den geplanten ersatzlosen Abriss des Niddastegs zwischen Ilbenstadt und Nieder-Wöllstadt aufgrund angeblicher Sanierungsbedürftigkeit zu verhindern.
Die Zeichnungsfrist der Petition wird am 08.09.2024 enden. Da Niddatal (übrigens im Gegensatz zu Wöllstadt und einigen anderen Wetterauer Kommunen) keinen Online-Petitionsservice anbietet, möchte ich als Niddataler Bürger auf diesem Weg die Petition einreichen.
Die erfreulich hohe positive Resonanz der Petition zeigt deutlich die große Betroffenheit insbesondere der Ilbenstädter durch einen möglichen Wegfall des Stegs. Ich möchte hier nicht alle in der Petition aufgeführten Pro-Argumente aufführen. Zusammenfassend lässt sich aber festhalten, dass für viele Ilbenstädter (aber auch für Bürger aus anderen Stadtteilen und umliegenden Kommunen) der Steg eine sehr wichtige Erholungs-, Verbindungs- und Erlebnisfunktion hat.
Leider waren die bisher zu vernehmenden politischen Reaktionen von Niddataler Seite auf das Anliegen der Petition entweder ignorant oder ablehnend. So wurde vom Bürgermeister jedwede Lösung mit Verweis auf die hohen Kosten eines Ersatzbaus, den Naturschutz sowie des angeblich schon immer herrschenden Nutzungsverbots des Stegs verworfen. Auch sind wohl Versuche, das Thema in den städtischen Gremien zu behandeln, aus Gründen der angeblichen Nichtzuständigkeit der Stadt Niddatal gescheitert. Diese Reaktionen halte ich (und wohl auch die Mehrheit der Petitionszeichnenden) angesichts der Betroffenheit der Niddataler für nicht angemessen.
Ich möchte Sie daher als politische Vertreter der Niddataler Bürger bitten, der Resonanz auf die Petition gerecht zu werden und das Thema in die entsprechenden Gremien einzubringen. Dort sollte dann im konstruktiven Dialog mit den Bürgern und in Zusammenarbeit mit Wöllstadt nach akzeptablen und ggf. auch kreativen Lösungsmöglichkeiten gesucht werden. Mir ist natürlich bewusst, dass dies in Anbetracht knapper kommunaler Kassen kein einfaches Unterfangen ist.
Für die Lösungsfindung relevante und über die Gremien zu klärende Fragestellungen wären u.a.:
Wer ist Eigentümer des Stegs (Wöllstadt, Niddatal, Abwasserverband Aubach, andere)?
Wer hat letztendlich die Entscheidungsbefugnis über alle den Steg betreffenden Maßnahmen?
Wie ist bisher Niddatal in den Prozess eingebunden gewesen? Angeblich wurde die Wöllstäder Entscheidung für einen Abriss in Abstimmung mit Niddatal getroffen. Mit wem konkret?
Wie steht es um die tatsächliche Sanierungsfähigkeit und die -kosten? Hierzu gibt es widersprüchliche Angaben, die auf Basis der angeblich vorliegenden aber bisher öffentlich nicht einsehbaren Gutachten oder Prüfberichte geklärt werden sollten.
Ist die Sanierungsbedürftigkeit der Druckwasserleitung der eigentliche Treiber für den Abriss?
Und wäre dann ein Erhalt des Stegs ggf. mit geringem Sanierungsaufwand möglich, wenn sie nicht mehr als Tragwerk für die Druckwasserleitung dient?
Welche Möglichkeiten gibt es für einen Ersatzbau an gleicher oder alternativer Stelle Hinweis: Es wurde bereits eine umfängliche Liste von Förderungsmöglichkeiten erstellt.
Im übrigen möchte ich auch aufführen, dass Ilbenstadt viele Lasten trägt, von denen auch die Stadt Niddatal oder der Wetteraukreis profitieren. Dies sind z.B. die Umwandlung von ehemaligen Erholungs- und landwirtschaftlichen Flächen in Wohn- und Gewerbegebiete mit den entsprechenden Einnahmen, die Ausweisung von geschützten (und damit leider auch für Erholung entzogenen) Naturschutzflächen mit den Ökopunkten, und oder die Belastung durch die vielbefahrene Bundesstraße. Vor diesem Hintergrund halte ich es für mehr als angemessen, in den Erhalt der neben der Bundesstraße einzigen(!) Ilbenstädter Überquerungsmöglichkeit der Nidda und Zuwegung zu den rechtsseitigen Erholungsgebieten sowie den Nidda-Radweg zu investieren.
Lassen Sie uns also auch mit Ihrer Unterstützung alles versuchen, den Steg und damit einen wichtigen Bestandteil der täglich erlebbaren Lebensqualität der Ilbenstäder zu erhalten.
Über eine zeitnahe Antwort würde ich mich sehr freuen. Ihre Zustimmung vorausgesetzt, würde ich diese auf der Online-Petitionsseite veröffentlichen.
Mit freundlichen Grüßen
Andreas Danckert