24.10.2019, 13:54
Teil I:
Sehr geehrte Unterstützer der Petition zum Erhalt der Wildblumenwiese am Koppelesbach in Winnenden,
wie angekündigt, hat am 17.10.2019 ein Gespräch mit Herrn Oberbürgermeister Holzwarth sowie Herrn Schlecht, dem Leiter des Stadtentwicklungsamtes, stattgefunden, welches angenehm harmonisch und sehr konstruktiv verlief. Herr OB Holzwarth hatte sich viel Zeit genommen und ging nicht nur ausführlich auf alle Punkte der Petition ein, sondern es wurden auch Themen im größeren Zusammenhang der Thematik der Petition angesprochen (u.a. die angedachte Nutzungsänderung der Kitafläche im heutigen Bebauungsplan in eine Wohnnutzung, die Bebaubarkeit der angrenzenden Mülldeponie sowie die Erweiterung / Veränderung der Parkflächen des Krankenhauses im Zipfelbachtal)
Planung Kita
Herr OB Holzwarth berichtete, dass die Kita tatsächlich grundsätzlich für Kinder aus dem Schelmenholz gedacht ist, weil dort wirklich Bedarf an Plätzen allgemein und besonders auch an Ganztagsplätzen sei. Nur ein Teil der Kita soll für Kinder aus anderen Stadtteilen vorgesehen werden, die Ganztagsbedarf haben und wo vor Ort aber keine ganzen Ganztagsgruppen möglich sind. Das sind dann diejenigen Kitaplätze, die auch Kindern aus dem Raum Winnenden zur Verfügung stehen werden. Dadurch und dass sich der Hol-/Bringverkehr über eine größere Zeitspanne (ca. 6.30-9.30 Uhr) verteilen soll, sei mit einem größeren Anstieg des Verkehrs durch diese Kita während des Berufsverkehrs auf der Albertviller Straße doch nicht zu rechnen.
Momentan liegt seitens der Stadt noch keine konkrete Planung vor, die Kita soll aber in jedem Fall von der Albertviller Straße erschlossen werden und nicht über den Burgeräcker. Der im Vorfeld erwähnte „große Parkplatz“ an der Albertviller Straße soll jedoch nur über ca. 15 Stellplätze verfügen und ist nur für kurzzeitiges Parken oder Halten gedacht, wenn die Eltern ihre Kinder zur Kita bringen. Es soll also keine weitere nennenswert große Parkplatzwüste im Zipfelbach dazukommen.
Das Kitagebäude ist eingeschossig geplant und wird sich an den Parkplatz anschließen. An das Kitagebäude werden sich dann die Außenbereiche der Kita anschließen, die sich mit einem als Grünstreifen angedachten Abstand zu den Einfamilienhäusern im Burgeräcker über einen Teil der Wildblumenwiese erstrecken soll. So erläuterte Herr OB Holzwarth die angedachte Planung.
Besonders bemerkenswert und schön fand ich die Idee der Stadt, dass die Kita mit den entsprechenden Außenbereichen als eine Art „Naturkindergarten“ angedacht ist, wo die Natur einen besonderen Stellenwert bekommen wird und auch der direkt angrenzende Koppelesbach soll aufgewertet, erlebbar gemacht und thematisiert werden.
Die Restflächen der Wildblumenwiese sollen unbebaut und grün bleiben. Herr OB Holzwarth sagte ausdrücklich, dass dort von Anfang an keine Wohnbebauung vorgesehen war und hinkommen wird.
Diese deutliche Aussage seitens der Stadt ist sehr positiv zu bewerten.
Es gab doch Befürchtungen seitens vieler Anwohner, dass die große Fläche, die im Gespräch für die Kitaplanung ist, möglicherweise durch Wohnungsbau ergänzt werden könnte.
So bleibt doch wenigstens ein Teil der Wildblumenwiese erhalten. Den Wunsch vieler Bürger zum Erhalt der Wiese, der Natur und des Koppelesbaches trägt die Stadt so auch zum Teil mit. Auch die Hochzeitswiese soll möglichst unangetastet bleiben und weiterhin als Ausgleichsfläche dienen.
Fläche der ehemaligen Mülldeponie
Die direkt an die Wildblumenwiese angrenzende Fläche der ehemaligen Mülldeponie, die nach Meinung vieler Bürger im Verdacht steht, Schadstoffe in den Boden und möglicherweise auf die Wildblumenwiese abzugeben, soll laut Herrn OB Holzwarth vollkommen unbebaut und unangetastet bleiben. Die Kita mit ihren Außenbereichen soll auch nur in größerem Abstand zu dieser ehemaligen Mülldeponiefläche auf dem Gebiet der Wildblumenwiese realisiert werden und auch eine Wohnbebauung soll auf diesem Gebiet nicht kommen. Herr OB Holzwarth sagte, dass das Gleichgewicht dieser ehemaligen Mülldeponiefläche, einschließlich des entsprechenden Wasserhaushaltes funktioniert und deshalb nicht angetastet werden wird. Eine Entsorgung des Bodens sei für die Stadt v.a. ein finanziell unkalkulierbares Risiko und auch aus Umweltsicht nicht vertretbar.
Die davon abgewandt liegende Fläche für die Kita wird, nach Aussage von Herrn OB Holzwarth, einer Überwachung der Bodenbeschaffenheit im normalen Rahmen unterliegen.
Inwieweit in den letzten Jahrzehnten schädliche Stoffe aus der ehem. Mülldeponie auf und in den Boden der Wildblumenwiese ausgeschwemmt wurden, wie viele Bürger befürchten, und ob sich dadurch nicht doch in irgendeiner Form ein gesundheitliches Risiko für eine Kitaanlage ergeben könnte, wird hoffentlich durch diese von der Stadt geplante Überwachung der Bodenbeschaffenheit geklärt werden.
(Ende Teil I)