23.04.2024, 08:11
Liebe Unterstützer*innen,
am 18. April waren wir auf der Sitzung des Petitionsausschusses. Leider kamen wir selbst nur wenig zu Wort. Allerdings wurden die Sozialministerin Petra Grimm-Benne und Mitarbeitende des Landesjugendamtes intensiv befragt.
Dabei stellte sich als ein wesentlicher Kritikpunkt der Landesverwaltung heraus, dass die Servicestelle anstatt der vereinbarten 40 Präventionsveranstaltungen für Kinder und Jugendliche mehr als 100 Angebote im Jahr durchführt. Auch wenn das keine Mehrkosten verursacht, soll das aus Sicht des Landes nicht sein. Hier sieht das Landesjugendamt die kreisfreien Städte und Landkreise in der Pflicht. Dass die Servicestelle damit dem immensen Bedarf folgt und viele örtliche Jugendämter nur eine sehr minimale Personalausstattung im Bereich des Kinder- und Jugendschutzes haben, konnten wir leider nicht mehr erklären.
Für ein Ende der Förderung und eine Ausschreibung wurden auch ein geringerer Verwaltungsaufwand aufseiten des Landesjugendamtes und eine engere Steuerung der dann neu beauftragten Stelle ins Feld geführt.
Obwohl auch die anwesende Vertreterin des Landesrechnungshofs deutlich machte, dass sie mit der derzeitigen Regelung zufrieden ist und bei einem Dienstleistungsvertrag mehr Nachteile auch für das Land entstünden, blieb die Ministerin bei ihrer Meinung.
Auch die Abgeordneten von CDU, SPD und FDP ließen sich nicht vom Gegenteil überzeugen. Sie stimmten gemeinsam mit der AfD gegen die Petition und damit für eine Ende der Servicestelle Kinder- und Jugendschutz bei fjp>media.
Wir sind sehr traurig und nach wie vor überzeugt, dass unsere Arbeit für Kinder, Jugendliche, Familien und Fachkräfte nötig ist. Wir halten die Entscheidung des Ministeriums für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung für falsch. Damit stehen wir nicht allein: Ihre und eure tolle Unterstützung zeigt uns, dass es neben politischen Ränkespielen viele Menschen gibt, die vor allem an die Heranwachsenden in unserem Land denken.
Deswegen danke! Wir haben mit all unseren Kooperationspartner*innen über mehr als 9 Jahre ein tolles und wichtiges Netzwerk aufgebaut und viele gute und wichtige Projekte angeschoben. Wir sind froh, dass wir so wunderbare und engagierte Kolleg*innen getroffen haben und mit so vielen Organisationen so gut zusammenarbeiten durften.
Wir werden jetzt sukzessive unsere Angebote abbauen. Zum Oktober 2024 wird die Servicestelle ihre inhaltliche Arbeit einstellen. Danach wird die Einrichtung aufgelöst.
Danke für eure Unterstützung,
das Team der Servicestelle