19.06.2023, 11:01
Liebe Laurelle Fans,
liebe Unterstützer und Unterstützerinnen!
Am 14.06. hatten wir von dem Beschluss der Kunstkommission vom 5.6. berichtet: „1. Der zeitlich befristeten Aufstellung der von Jaume Plensa zu schaffenden Skulptur "Laurelle" wird erst zugestimmt, wenn hinsichtlich des Materials weitere Erkundigungen eingeholt wurden.
(Gusseisen/Hitze/Material/Dimension)“
Eine fachliche Stellungnahme durch ein renommiertes Schmiedeeisenunternehmen kommt zu dem Ergebnis:
Von Gusseisen geht weder eine Wasser- (keine Kontamination) noch eine Hitzegefährdung aus: 12 Stunden direkte Sonneneinstrahlung bei 25 Grad führt zu einer maximalen Oberflächentemperatur von 38 Grad. 12 Stunden direkte Sonneneinstrahlung bei 38 Grad würden zu einer Oberflächentemperatur von 54 Grad führen.
Den vollen Wortlaut des Kurzgutachtens finden Sie im Anschluss. Die in der Mail erwähnten Sicherheitsdatenblätter liefern wir auf Wunsch nach.
Damit sind nun etwaige Bedenken hinsichtlich möglicher negativer Auswirkungen des Statuenmaterials vom Tisch und die Kunstkommission könnte sich wieder ihrer eigentlichen Aufgabe zuwenden, ein Urteil zur künstlerischen Qualität abzugeben.
Den Damen und Herren Skeptikern sei also gesagt: „Die Finger verbrennen Sie sich eher woanders.“
Das wär’s für heute. Wir werden weiter berichten,
Ihr
Arbeitskreis Kultur und Bildung – CDU
Kreisverband Bonn
Wortlaut des Kurzgutachtens:
Sehr geehrter Herr Prof. Dr. Smerling
auf Wunsch unseres Gesellschafters, Herrn Dr. Großmann, bin ich Ihnen
gern bei der Beantwortung hinsichtlich einer Gefährdung der von Ihnen genannten Gussskulptur
behilflich.
Den beiliegenden Sicherheitsdatenblättern können Sie entnehmen, dass von Grauguss und seine verschiedenen Gusslegierungen weder gesundheitliche noch umweltrelevante Gefährdungen ausgehen. Ferner handelt es sich bei Gusseisen um eine in Wasser nicht lösliche Legierung, und deshalb ist auch eine toxische Reaktion nicht zu erwarten (siehe auch Sicherheitsdatenblätter gemäß VDG/BDG). Darüber hinaus sei angemerkt, dass die im öffentlichen Verkehrsraum schon zu tausenden installierten Pfosten, Anfahrpollern und Laternenpfählen aus Gusseisen seit vielen Jahren verbaut bzw. bestehen und von diesen keine bis dato bekannte Gefährdung für Personen ausgehen. Auch die Abdeckungen im Oberflächenwassereinsatz, gemeinhin bekannt als „Gullideckel“, sind ebenfalls aus Gusseisen und eine Wasser- und oder Hitzegefährdung durch diese ist ebenfalls nicht bekannt.
Zusätzlich haben wir bei einem vergleichbaren Bauteil aus Gusseisen eine Oberflächenmessung bei einer Außentemperatur von 25°C und einer direkten Sonnenbestrahlung von mehr als 12 Stunden durchgeführt. Hierbei konnten wir eine maximale Bauteiltemperatur an der Oberfläche von 38°C ermitteln. Basierend auf einer rechnerischen Abschätzung würde selbst bei einer Außentemperatur von 35°C und entsprechender Sonneneinstrahlung nur eine maximale Oberflächentemperatur von 54°C erreicht werden. Hierfür gibt es mehrere Gründe. Metalloberflächen, auch schwarze, reflektieren Wärmestrahlung zu einem gewissen Teil. Zudem leitet das Metall die aufgenommene Wärme weiter in die große Masse des Bauteils ein und strahlt die Energie auf seiner größeren Oberfläche auch wieder ab. So stellt sich ein „Gleichgewicht“ zwischen einfallender und abgegebener Energie ein, und die Oberflächentemperaturen steigen bei noch höheren Außentemperaturen nicht im gleichen Maße an.
Abschließend sei noch erwähnt, dass ein schwarz lackiertes Autodach aus Stahlfeinblech eines PKWs erfahrungsgemäß noch höhere Temperaturen bei direkter Sonneneinstrahlung erreichen kann (bis zu 80°C siehe auch ÖAMTC-Test vom 29.06.2015) – schwarze PKWs in der Öffentlichkeit zu parken ist meines Wissens noch nicht verboten.
Für weitere Rückfragen stehe ich Ihnen gern zur Verfügung.
Mit freundlichen Grüßen
J. Overrath
Dr.-Ing. Jens Overrath
Vorsitzender der Geschäftsführung der Schmiedewerke Gröditz GmbH
COO Business Unit Industrials der GMH Gruppe
GMH Schmiedetechnik GmbH
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