Region: Sachsen
Bildung

Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen

Petition richtet sich an
Sächsisches Staatsministerium für Kultus

8.102 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

8.102 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2022
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

24.05.2021, 23:45

Liebe Unterstützer*innen,

die sinkenden Inzidenzzahlen sowie die schrittweise Öffnung der Schulen in den letzten Wochen sind für viele Eltern sicherlich eine große Erleichterung. Sie machen Hoffnung, dass die großen Herausforderungen der Pandemie hinter uns liegen. Doch die grundlegenden Probleme unseres Bildungssystems werden damit nicht gelöst. Deshalb halten wir auch weiterhin an den Forderungen unserer Petitionen fest. Und wir bitten euch weiterhin, uns dabei zu unterstützen. Wie das geht? Einfach den Link zu dieser Petition weiter teilen, Anderen davon erzählen, dass im sächsischen Bildungsbereich vieles schief läuft und wir Eltern Druck aufbauen müssen, um etwas zu bewegen.

Das Schlimmste, was gerade passiert ist, dass wir den Kindern nicht zuhören – und dass sie keiner fragt, wie es ihnen geht, was sie brauchen und sie sich wünschen. Es wird erwartet, dass unsere Kinder ertragen, aushalten und einfach mitmachen müssen.

Halten wir kurz nochmals fest: Die sozialen Kontakte der Kinder wurden eingeschränkt, ein zentraler Ort für deren Entwicklung wurde ersatzlos geschlossen. Lehrer*innen und Pädagog*innen sind wichtige Bezugspersonen, Vorbilder und Wegbegleiter*innen – leider haben sich viele unter dem Deckmantel der Pandemie von den Kindern abgewendet. Das alles ist bekannt, die tatsächlichen Auswirkungen werden an vielen Stellen immer klarer und sichtbarer: Kinder sind depressiv, antriebslos, wütend und manchmal verstehen wir sie nicht mehr. Sie können uns auch nicht sagen, was los ist und wissen nicht, was sie in Worte fassen sollen. Ohnmächtig schaut diese Gesellschaft zu.

Als mein Sohn mich fragte, ob ich ihm die Photosynthese erklären könnte, musste ich tief in meinem Gedächtnis kramen – es kam nicht mehr viel zum Vorschein. Als meine Tochter mich bat, ihr beim Herbarium zu helfen, stieg in mir der Groll von vor über 25 Jahren auf – was für eine doofe Freizeitbeschäftigung. Warum wird das nicht in der Schule unter Anleitung mit den Kindern gemacht? Schon ich habe mich als Tennager über diese Aufgaben geärgert – aber es ist immer noch so. Warum nehmen Schulen diese Aufgabe nicht als Anlass, um Kindern den Umgang mit dem Internet und der Suche nach Online-Quellens beizubringen?

Als ich auf der Couch sitze und ich es mal wieder nicht hinbekomme, ein Textdokument an der richtigen Stelle abzuspeichern, nimmt meine Tochter mir das Tablet aus der Hand und sagt mir, wie es geht – und ich schaue ihr verblüfft zu. Als ich eine Story für mein Instagram erstelle und etwas nicht so funktioniert, wie ich es mir vorgestellt habe, schreibe ich meinem Sohn eine Nachricht und innerhalb von Sekunden hat er mein Problem gelöst.

Wenn ich an meinem Schreibtisch vor einer Excel-Tabelle verzweifle, frage ich mich, warum ich das nicht in der Schule gelernt habe. Als ich meine Magisterarbeit geschrieben habe, musste ich mir ein Buch kaufen, um das Erstellen von Inhaltsverzeichnissen zu lernen. Wir wurden nicht auf die neue Arbeitswelt vorbereitet – und bei der sind heute vielerorts weit mehr digitale Tools im Einsatz als eine Excel-Tabelle. Doch selbst heute – wo alle Welt von der digitalen Transformation spricht, von Industrie 4.0, Cloud-Services etc. – werden unsere Kinder weiterhin nicht digital unterrichtet. Warum? Weil die Lehrer nicht digital ausgebildet wurden. Diese Pandemie hat uns das ganz klar vor Augen geführt – verändert wird nichts. Stattdessen werden Ferienkurse aus dem Boden gestampft und gleich zu Beginn des Schuljahres sollen Leistungsfeststellungen geschrieben und der Lehrplan angepasst werden – doch wie seit Jahrzehnten wird da nichts passieren. Das Kultusministerium nimmt seine Verantwortung nicht wahr. Es braucht ein klares Konzept, wie und in welchem Zeitrahmen diese Bildungsmisere endlich angegangen werden soll. Vielleicht muss man diesen mutigen Schritt mit seinem Job bezahlen und ist dann nicht mehr Bildungsminister*in, aber man hat etwas getan. Man ist seiner Verantwortung, die Zukunft unserer Landes zu gestalten, gerecht worden. Das allein sollte reichen und zählen – und nicht das Erhalten des nächsten Diätenzuschlags und das Sichern einer weiterer Amtszeit.

Wenn ihr das ähnlich seht, dann bleibt bitte auch dran und unterstützt uns bei der Petition.
Herzliche Grüße


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