Region: Sachsen
Bildung

Einheitliches Konzept für den digitalen Unterricht an sächsischen Schulen

Petition richtet sich an
Sächsisches Staatsministerium für Kultus

8.102 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

8.102 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 31.12.2022
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

02.05.2021, 16:53

Liebe Unterstützer*innen,

wir haben in dieser Woche die 7.000er-Marke in Sachsen geschafft – vielen Dank an Euch. In den vergangenen vier Monaten konnten wir mit unserer Online-Petition viel Aufmerksamkeit auf die Bildungsmängel in Sachsen lenken.

Wir sollten aber auch darauf schauen, was unsere Kinder bisher in der häuslichen Lernzeit alles geleistet haben. Die meisten haben gelernt, sich selbst zu organisieren und zu motivieren. Sie sind nun in der Lage, Aufgaben und Dokumente hoch und herunter zu laden, Mails zu schreiben und zu verschicken – alles Fähigkeiten, die ihnen im späteren Leben weiterhelfen werden. Doch zugleich ist durch den vielerorts mangelhaften Digitalunterricht viel Stoff liegen geblieben und nicht so tiefgründig vermittelt worden, wie es nötig wäre, um den Anschluss nicht zu verpassen.

Leider diskutiert das sächsische Kultusministerium derzeit wieder über die falschen Problempunkte. Anstatt endlich den Lehrplan auf den neuesten Stand zu bringen, versucht es krampfhaft, den verpassten Lernstoff in das verbleibende Schuljahr zu pressen. Und dies geschieht auch noch wenig transparent. Erst im Juli oder August sollen die Schulen und Eltern darüber informiert werden, wie es laufen soll. Erneut werden die Lehrer*innen nicht rechtzeitig über die neuen Bedingungen informiert und mit passenden Weiterbildungen abgeholt.

Unser Bildungssystem arbeitet auch nach über einem Jahr der Pandemie nicht präventiv. Es wird weiterhin nur reagiert, statt die Probleme anzugehen und endlich zukunftsweisend voran zu schreiten. Nach wie vor fehlen Konzepte zur Aufarbeitung der bisherigen Misere des digitalen Unterrichts – die strebt Herr Piwarz offensichtlich auch nicht an, da für ihn über allem die pädagogische Freiheit steht.

In der MDR-Sendung ”Fakt ist” vom 26. April 2021 wiederholte er diese Ansicht wieder: „Digitaler Unterricht könne nicht vorgegeben werden, weil ein Minister nicht sagen kann, wie affin ein*e Lehrer*in im digitalen Arbeiten ist.“ So ein Satz darf im 21. Jahrhundert nicht mehr fallen. Digitaler Unterricht muss stattfinden, weil wir in einer digitalen Welt leben!

Auch, wie gut eine Schule digital ausgestattet ist, liegt am Ende daran, wie gut eine Kommune finanziell aufgestellt ist. Schon an diesem Punkt hört die geforderte Chancengleichheit in der Bildung auf. Während eine Kommune mit großen Firmenansiedlungen mehr Steuereinnahmen erzielen kann, fallen die ländlichen Schulen hinten runter. An dieser Stelle geht die Schere weiter auseinander. Es gibt keine einheitlichen Standards, wie Schulen technisch ausgestattet sein müssen und wie der digitale Unterricht auszusehen hat.

Und wenn nun die Rede von Sommerkursen und Mentoren ist, mit denen Bildungslücken geschlossen werden sollen, dann sind wir direkt beim Thema Ganztagsangebote an Schulen. Ein längst etablierter Ansatz, der pädagogisch, sozial und bildungsbezogen so viele Vorteile bietet – aber in Sachsen nur schleppend gefördert und genutzt wird. Einfach, weil das Kultusministerium nicht in der Gegenwart ankommt.

Genau deshalb kämpfen wir weiter mit unserer Petition. Unterstützt uns gern weiterhin – jede weitere Stimme ist ein Erfolg.

Herzliche Grüße


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