21.02.2021, 13:17
Liebe Unterstützer*innen,
unser neues Update kommt mit mehreren guten Nachrichten:
Christian Piwarz, der sächsische Kultusminister, hat auf die anhaltenden Beschwerden der Eltern und Medien zur Qualität des Digitalunterrichts reagiert und mit einem Schreiben eine klare Ansage an die Lehrer*innen gemacht. Bei MDR Aktuell sagte er: "Häusliche Lernzeit ist Unterrichtszeit. Dazu gehören Umfang und Fristsetzung inklusive angemessenem Feedback, Absprachen zur Festlegung relevanter Kommunikationswege sowie das Angebot von Präsenz-Sprechzeiten. […] Ein völliger Verzicht auf Online-Angebote ist nicht angemessen." (www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/sachsen-anweisung-digitalunterricht-schulen-100.html). Nachdem sich das sächsische Kultusministerium viel zu lange auf Basisschulungen, der Weiterentwicklung von Lernsax und auf der Hoffnung eines baldigen Endes der Schulschließungen ausgeruht hat, erkennt es erstmals an, dass es bei der Umsetzung gewaltig hapert. Dies können wir als ersten Erfolg verbuchen – es ermuntert ebenfalls, gemeinsam weiter zu machen und uns endlich Gehör zu verschaffen.
Dass die Politik das Thema Digitalunterricht und Bildung endlich stärker in den Fokus rückt, zeigt auch der Gesetzesentwurf der SPD Sachsen. Darin werden feste Regeln und Mindeststandards gefordert: www.saechsische.de/coronavirus/sachsen-vorgaben-fuer-fernunterricht-sollen-ins-schulgesetz-corona-pandemie-haeusliche-lernzeit-digitalunterricht-5382462-plus.html
In der Leipziger Volkszeitung erschien in dieser Woche außerdem ein großer Artikel über unsere Petition: www.lvz.de/Leipzig/Lokales/Petition-Leipziger-Mutter-fordert-Pflicht-von-Online-Stundenplaenen-an-Schulen
Gemeinsames Engagement lohnt sich also! Erst recht, wenn es um ein so wichtiges Thema wie Bildung geht. Diese Petition hat bereits so viel Druck aufgebaut, dass die regionalen Medien weiter recherchiert und immer wieder beim Kultusministerium nachgefragt haben. So konnten wir uns mehr Gehör verschaffen. Und das sollten wir auch weiterhin tun. Denn ein Brief an die Schulleiter*innen mit weiteren Vorgaben wird nicht ausreichen. Die mittlerweile über 1.700 Kommentare zu dieser Petition machen überdeutlich, dass es nicht nur einzelne Extremfälle sind, in denen der Digitalunterricht schlecht funktioniert – es ist ein flächendeckendes und strukturelles Problem.
Darüber hinaus bedarf es Qualitätsstandards, die über Fachberater*innen vermittelt und überprüft werden. Schulleiter*innen und Lehrer*innen dürfen mit dieser jahrelang verschleppten Mammutaufgabe nicht allein gelassen werden. Auch wir Eltern brauchen und fordern Sicherheit, wie unsere Kinder digital unterrichtet und für die Zukunft vorbereitet werden. Nicht nur in Pandemiezeiten. Seit vier Jahren gibt es in Sachsen ein Konzept zur Digitalisierung des Bildungswesens – beachtet und umgesetzt wurde es bisher aber kaum.
Unterstützt uns also auch weiter. Erzählt euren Freund*innen, Verwandten, Bekannten, Kolleg*innen und Vereinsmitgliedern von der Petition. Lasst eure Kinder unterschreiben und bittet sie, die Petition in ihren Klassen-Chats zu teilen. Jede Unterschrift zählt.
Neben den vielen Kommentaren auf der Petitionsseite erreichen uns auch zahlreiche E-Mails von Eltern. Vielen Dank dafür – so bekommen wir einen immer besseren Überblick und können auch in den nächsten Wochen auf die vielfältigen Probleme der sächsischen Schüler*innen und Eltern aufmerksam machen.
Herzliche Grüße
Isabel Geyer