23.07.2017, 23:17
Korrektur Rechtschreibfehler: Blätter statt Bläter
Neuer Petitionstext: In Mindelheim wurde vor 100 Jahren in einem privaten Garten eine Rotbuche gepflanzt, die inzwischen zu einem stattlichen Baum ausgewachsen ist. Leider steht der Baum nahe der Grundstücksgrenze. Das war lange Zeit kein Problem, der Grundstücksbesitzer störte sich nicht daran, unter dem Dach des Baumes steht sogar ein zweigeschossiges Gebäude. Auch ein hinzugezogener Baumgutachter hat bestätigt, dass der Baum vollkommen gesund ist und noch gut 300 Jahre leben kann. Vor zwei Jahren wurde das Nachbargrundstück verkauft, und der neue Besitzer möchte ein Mehrfamilienhaus darauf bauen. Er verlangt, dass die Wurzeln und der Baum an der Grundstücksgrenze gekappt werden, was der Baum vermutlich nicht überleben würde. Rechtlich ist dagegen wohl nichts einzuwenden, auch wenn der Baum beim Kauf des Grundstücks gut sichtbar (:-) war. Beim Käufer handelt es sich allerdings um die städtische Wohnungsbaugenossenschaft, deren Ziel es ist, für die Mitglieder preisgünstigen Wohnraum in der Stadt zu schaffen. Der Bürgermeister von Mindelheim ist Vorsitzender des Aufsichtsrates. Dabei legt die WBG in ihren Leitlinien auch ein besonderes Augenmerk auf Ressourcenschonung und Energieeffizienz. Die Stadt ist auf dem Gebiet des Klima- und Ressourcenschutzes sehr aktiv und hat vor einem Jahr sogar die Stelle einer Klimaschutzmanagerin geschaffen. Scheinbar ist jetzt hier aber die Rendite durch ein paar Quadratmeter zusätzliche Mietfläche wichtiger als alles andere.
Tatsächlich ist ein Baum in dieser Größe fast unbezahlbar. Mit seinen gut 20 m Höhe und einem Kronendurchmesser von zwölf Metern bedeckt er ca. 120 m² Fläche. Die 600.000 Bläter Blätter haben jedoch eine Oberfläche von 1.200 m² und reinigen an einem Sommertag 36.000 m³ Luft. Dabei binden sie 9.400 Liter CO2 und produzieren 13 kg Sauerstoff, genug für zehn Menschen. Alles, was er dazu braucht, sind 400 Liter Wasser, die nebenbei auch noch verdunsten und so wie eine riesige Klimaanlage die Luft in der Nähe erfrischen und kühlen. Wollte man ihn ersetzen, müsste man 2.000 junge Bäume pflanzen, was allein ca. 250.000,- Euro kosten würde!
Ich fordere den Bürgermeister und die Wohnungsgenossenschaft auf, diesen Baum zu erhalten und die Planungen entsprechend zu ändern. Damit kann dieser Baum auch für die zukünftigen Mieter dieses Hauses und deren Enkelkinder das Kleinklima positiv beeinflussen.