20.03.2014, 19:58
Im März 1974 erhielten wir die Baugenehmigung zur Fertigstellung des Sängerheims. Bis August 1974 wurden folgende Arbeiten durchgeführt und durch Eigenleistung sowie den Erlös aus dem Getränkeverkauf auf dem Steigkopf finanziert: In der Küche wurden zwei Fenster sowie eine Stahltür eingebaut, ebenso wurde sie geplättelt. Die gesamten Entwässerungsrohre wurden neu verlegt, damit das Wasser durch Eigendruck aus der Leitung lief. Die Toilettenanlage wurde ausgemauert verputzt und geplättelt. Die Klärgrube wurde ausgehoben und betoniert, wobei das Ausheben der Grube wieder eine schweißtreibende Arbeit war, denn sie mußte in einer Größe von zirka fünf mal zwei mal zwei Meter aus gewachsenem Felsenkies herausgepickelt werden, bevor sie eingeschalt und betoniert werden konnte.
Im August 1974 wurde das Nebenzimmer verputzt, die sogenannte Sängerstube. Das Bild eines Sängers wurde dort von Jean Bleß an die Wand gemalt. Er war es auch, der 1971 eine Chronik erstellte und darin auch die Helfer des Steigkopf-Aufbaus dokumentiert. Außerdem hat er ein Gedicht über den Steigkopf verfaßt.
Auch wurde die Situation der Beleuchtung neu überdacht, denn mit den Petroleumlampen kam nicht mehr weiter. So wurde eine Propangasleitung gelegt, die einmal für Licht sorgte und gleichzeitig für den Betrieb von Gasherd und Kühlschrank verwendet werden konnte. Dies war eine große Verbesserung, aber auch eine teure Angelegenheit, denn die Glühstrümpfe der Lampen gingen ständig kaputt und billig waren sie auch nicht. Die Ausleuchtung der acht Lampen war einigermaßen ausreichend für alle Räume.
1975-1976 stockte der Ausbau, denn alle finanziellen Reserven waren ausgeschöpft. Auch waren die Helfer etwas müde, es fehlte plötzlich an Motivation. Sicherlich war das aber auch darauf zurückzuführen, daß man mitten in den Vorbereitungsarbeiten für das 75jährige Vereinsjubiläum 1976 steckte. Durch das Jubiläumsfest wurde die finanzielle Situation wieder verbessert und die restlichen Ausbauarbeiten konnten ins Auge gefaßt werden.
Die endgültige Konzession für den Ausschank wurde unter folgenden Auflagen in Aussicht gestellt: Die Toilettenanlage muß fertig installiert werden, eine Personaltoilette vorhanden sein und ein Löschteich konnte aber erst im Frühjahr 1977 ausgehoben werden. Er wurde dort angelegt, wo das Sprengloch des Steinbruchs war, denn dort hatte sich immer ausreichend Wasser gesammelt. Er wurde von der Firma Bernhard Kilian aus Wald-Erlenbach in einer Größe von zirka zehn mal zehn Meter und einer Tiefe von acht Meter ausgebaggert. Die Firma hat diese Arbeiten als Spende gemacht, nur der Baggerführer mußte bezahlt werden. Das Erdreich wurde über den ganzen Platz verteilt und wieder eingeebnet. Der Teich befindet sich im südlichen Teil des Geländes und ist wegen Unfallgefahr völlig eingezäunt.
Im Mai 1977 erhielten wir dann die endgültige Konzession für den Ausschank. Der 1. Vorsitzende Ludwig Guthier hatte zusammen mit seiner Ehefrau Hedwig bis dahin unentgeltlich sowohl die Bewirtschaftung am Wochenende übernommen als auch die Putzarbeiten sowie die Pflege des Platzes durchgeführt. Von 1977 bis 1980 haben sie gegen ein geringes Entgelt die Bewirtschaftung weitergeführt. Leider mußten sie es dann alters- und krankheitsbedingt aufgeben.
Ab März 1980 wurde die Bewirtschaftung von Heinz List und seiner Partnerin übernommen, im August aber schon wieder eingestellt, weil kein Bewirtschaftungsvertrag zustande kam. So wurde von August 1980 bis zum Frühjahr 1981 die Wochenend-Bewirtung von aktiven Mitgliedern im Wechsel durchgeführt. Ab März 1981 hat das Ehepaar Robert und Marga Römer die Bewirtung des Sängerheims übernommen. Der Bewirtschaftungsvertrag wurde bis 1996 abgeschlossen.
Auch wurde im Frühjahr 1981 auf der Südseite die inzwischen baufällig gewordene Außenwand der Maschinenhalle abgerissen, neu aufgebaut und mit einer Glasbaufront versehen. Zum gleichen Zeitpunkt wurde an der Westseite die Pulverkammer des ehemaligen Steinbruchs abgetragen und wieder neu aufgebaut. Der Raum wurde dringend zur Lagerung und Kühlung von Getränken sowie anderem Vorrat benötigt. Die Kosten dafür wurden von den Römers übernommen.
Im Sommer 1981 wurden wiederum Grillfest und Erbsensuppe-Essen durchgeführt. Dabei wurde jedem klar, das Kochen wie Kühlen mit Gas reichte einfach nicht mehr aus, man brauchte Strom. Der Vorstand und Robert Römer berieten sich, und Verhandlungen mit der HEAG zwecks Stromversorgung wurden aufgenommen. Weiterhin wurden Verhandlungen mit dem Fernmeldeamt in Darmstadt geführt, da ein Fernmeldeanschluß ebenfalls vonnöten war. Ein Gesamtbetrag von 12.500 DM wurde für beide Kabelanschlüsse benötigt.
Wie sollte das aber bezahlt werden? Man einigte sich im Vorstand darauf, eine Sammelaktion unter dem Motto „Aktion Lichtstrahl“ bei den Mitgliedern durchzuführen. Sie erbrachte die stolze Summe von 3.400 DM. Verhandlungen wurden mit der Stadtverwaltung geführt und diese um finanzielle Unterstützung gebeten. Der dama