Region: St. Wendel
Umwelt

BÜRGERINITIATIVE "Wir für den Wald"

Petition richtet sich an
Bürgermeister Peter Klär

3.096 Unterschriften

Sammlung beendet

3.096 Unterschriften

Sammlung beendet

  1. Gestartet 2019
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog mit Empfänger
  5. Entscheidung

Neuigkeiten

04.10.2020, 12:47

Sprachliche Überarbeitung: Sprachliche Ungenauigkeiten wurden aufgehoben, konkretere Formulierungen.
Keine inhaltliche Änderung der Petition


Neuer Petitionstext: **Wir sind die Bürgerinitiative „Wir für den Wald“ und setzen uns für eine naturnahe Forstwirtschaft in unseren Wäldern ein.**
Denn so wie auf dem Originalbild aus dem Mecherswald vom April 2019 sollte es nicht weiter aussehen. Schwere Erntemaschinen haben einen auf Jahre verdichteten Boden und Schäden an gesunden, nicht zu fällenden Bäumen hinterlassen.
Unsere Buchen und Eichen werden weiterhin für den Export gefällt.
**Wir fordern daher den Stadtrat St. Wendel zum Umdenken auf!**
**Konkret fordern wir:**
...** die Waldnutzungsmethode des Lübecker Modells einzuführen**
…**keine schwere Maschinen** bei der Holzernte einzusetzen. Sie verdichten den Waldboden und hinterlassen Schäden an gesunden Bäumen.
…die Erntemenge auf ein **absolutes Minimum** zu reduzieren. Der Wald verliert durch den Klimawandel ohnehin schon Waldfläche.
… den Schwerpunkt **nicht auf Ökonomie, sondern auf Ökologie** legen! Der Wald sollte vorgeben, wieviel Holz er Preis geben kann und nicht die zu erfüllenden Umsatzzahlen!
... **gutachterlich zu überprüfen** inwiefern der Mecherswald seiner **Schutzfunktion** für Winterbach nachkommt.
Folgende Petition geht daher an den Stadtrat St. Wendel:
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Neue Begründung: Eine Nutzung des Waldes, z. B. aus ökonomischen Gesichtspunkten, sollte so naturnah und schonend wie möglich geschehen. Die Holzwirtschaft sollte Artenvielfalt und eine Vielzahl von Lebensräumen ermöglichen. Daher besteht ein gesunder Mischwald aus hohen, niedrigen, alten und jungen Bäumen. Eine naturnahe Forstwirtschaft nimmt Rücksicht auf ein intaktes Waldgefüge, entnimmt Bäume ohne dieses zu stören. Es werden nur einzelne Stämme geerntet. Diese Einzelstammentnahme ermöglicht regelmäßigere Ernten und damit einen besseren Ausgleich von weltmarktlichen Nachfrage- und Preisschwankungen. Baumfamilien können erhalten bleiben. Werden Bäume entnommen, dann sollte dies so schonend wie möglich ohne Einsatz von schweren Erntemaschinen geschehen.
Derzeit orientiert sich die Holzernte eher an ökonomischen Gesichtspunkten. So entstanden durch Verdichtung des Bodens bei der Holzernte im Mecherswald im Frühjahr 2019 tiefe Furchen. Darüber hinaus haben Erntemaschinen und sonstige Fahrzeuge gesunde, nicht zu fällende Bäume an Rinde und Wurzeln beschädigt. Jedes Befahren des Waldbodens mit schweren Maschinen führt zu einer Verdichtung, die eine jahrelange Beeinträchtigung des Bodens nach sich zieht. So führt auch eine geringe Spurtiefe zu erheblichen Wurzelschäden. Die Bürgerinitiative „Wir für den Wald“ gründete sich aus der Besorgnis heraus, dass durch diese Art der Holzernte Schäden im Wald entstehen und darunter der Naherholungswert leidet.
Die Holzwirtschaft sollte mehr an Qualität und nicht an Quantität orientiert sein. Zudem sollten weniger ökonomische, sondern vielmehr ökologische und soziale Aspekte bei der Forstwirtschaft überwiegen. Der Wald sollte der Taktgeber sein, wieviel Holz er freigeben kann und nicht die gewünschte erzielbare Holzmenge. Außerdem sollte Rücksicht auf die Witterungsverhältnisse während der Ernteperiode genommen werden. Bei schlechter Witterung muss eine Ernte unterbleiben, um die negativen Folgen für den Wald im Sinne der Nachhaltigkeit zu minimieren.
Wir fordern daher eine Abkehr von den derzeitigen Erntemethoden hin zu boden- und bestandsschutzorientierten Methoden. Der Einsatz von schweren Erntemaschinen sollte unterbleiben, um Schädigung des Bodens zu vermeiden.
In Zeiten des Klimawandels ist eher eine zurückhaltende Holzernte anzustreben, um den Wald nicht zusätzlich zu belasten. Konkret fordern wir, – vor dem Hintergrund des Schädlingsbefalls und des damit verbundenen zusätzlichen Verlustes an Waldbestand – die Erntemenge im städtischen Waldgebiet für die kommenden Ernteperioden so auszurichten, dass der Einschlag auf ein Minimum reduziert und damit ein Waldaufwuchs ermöglicht wird. Es ist eine Forstwirtschaft Wir fordern die Waldnutzungsmethode nach dem Lübecker Modell des Lübecker Stadtwaldes anzustreben. einzuführen.
Wir fordern zudem, dass bei Ausschreibungen als unverzichtbares Kriterium die boden- und bestandsschonende Ernteweise mitaufgenommen wird. Unternehmen, die solche Erntetechniken nicht anbieten können, dürfen bei der Auftragsvergabe nicht berücksichtigt werden. Schäden, die bei der Ernte entstanden sind, sollten zeitnah mit behoben werden.
Im Falle des Mecherswaldes in Winterbach ist die Funktion des Waldes als Sturmschutz zu berücksichtigen. Wir erbitten, dass eine Entnahme der Bäume eingestellt wird bis die Funktion vollumfänglich erfüllt ist. Danach ist nur eine Einzelstammentnahme anzustreben ohne Einsatz von Harvestern, um die Rückegassen so klein wie möglich zu halten und um die Schäden an gesunden, nicht zu fällenden Bäumen zu minimieren. Bäume mit mehr als 60 cm Durchmesser sollten erhalten bleiben.
Außerdem beantragen wir gemäß der Absprache der Ortsbegehung vom 28.08.19 mit dem Revierförster Thomas Müller und dem Vertreter aus dem Ministerium für Umwelt und Verbraucherschutz, Gangolf Rammo bei der auch unser Ortsvorsteher Herr Weiand anwesend war, eine Renaturierung der Flächen, über die der Harvester gefahren ist. Konsens der Begehung war es, dass die Winterbacher Bürger den Wald nutzen können wie vor der Erntemaßnahme im Frühjahr 2019. Um keine zusätzlichen Steuergelder hierfür zu verwenden erwarten wir, dass für diese Maßnahme das ausführende Unternehmen in Regress genommen wird.

Unterschriften zum Zeitpunkt der Änderung: 1.701 (630 in St. Wendel)


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