02.03.2024, 11:09
Wir haben es geschafft, das Quorum zu erreichen und sind überwältigt von Eurer Resonanz auf die Petition und den vielen Stimmen, die uns von überall unterstützt haben, genau 6.343 davon 2.670 aus Neukölln !
Vielen Dank auch für die 2.225 wunderbaren Kommentare, die uns und der Politik doch klar zeigen, wie wichtig musikalische Bildung weiterhin sein muss!
FÜR DIE ÜBERREICHUNG DER PETITION PLANEN WIR EINE AKTION MIT MUSIK UND FREUEN UNS ÜBER EURE MITWIRKUNG! Wir machen das vor der Kultur und Bildungs-Ausschussitzung:
AM DIENSTAG DEN 05.03.2024 IN DER MENSA DER EDUARD-MÖRIKE-SCHULE, STUTTGARTER STR. 35 12059 BERLIN. DORT TREFFEN WIR UNS UM 16:45.
Dann überreichen wir feierlich die Petition an die Bezirksversammlung und unsere Stadträtin Frau Karin Korte, singen gemeinsame Lieder und lesen Zitate aus der Petition. So setzen wir ein physisch präsentes Zeichen, wie wichtig die Musikschule mit ihren 80% Honorarkräften für den Bezirk Neukölln ist.
Wir hoffen auch hier auf Eure Unterstützung, je mehr kommen, desto besser!!
Über weitere Aktionen werden wir Euch, so lange es über diese Petition möglich ist, in Kenntnis setzten.
Leider können wir noch nicht absehen, wie sich unsere Lage der Freien Honorarkräfte an der Musikschule Neukölln weiter entwickelt, deshalb ist es sehr wichtig, daß wir uns weiterhin für die Musikschule Paul Hindemith einsetzen.
Schon jetzt werden die Honorarkräfte nicht mehr mit neuen Schüler*innen versorgt, obwohl über 1500 Menschen auf der Warteliste stehen. Wir Honorarkräfte erhalten im Gegensatz zu den fest angestellten Musikschullehrern auch noch keinen Inflationsausgleich trotz gestiegener Kosten.
Neuköllner Schulen und KiTas beklagen einen eklatanten Musiklehrermangel. Musikalische Bildung fand bisher an diesen Schulen und KiTas für ca 950 Kinder durch ein Kursangebot der Musikschule statt, das in diesem Umfang nicht weiter aufrecht erhalten werden kann.
Der größte Teil der Veranstaltungen kann nicht mehr stattfinden, da die freien Mitarbeiter zur Zeit nicht beauftragt werden dürfen, so unsere Schulleitung.
Das geht von Vorspielen der Instrumental-und Gesangsklassen bis zu Veranstaltungen mit enormer Strahlkraft, wie die des Kinder-Musiktheaters,den Neuköllner Orginaltönen, Neuköllns Festival für zeitgenössische Musik und der seit 20 Jahren stattfindenden Sommeroper.
Diese Veranstaltungen sind wichtig, um Schüler zum Üben und zum Überwinden von Auftrittsängsten zu motivieren, was wesentlich Teil des Unterrichts ist, bzw war- aber auch um die Musikschule und deren Lehrer*innen und ihre erfolgreiche Arbeit nach außen zu präsentieren. Dadurch auch Kinder und Erwachsene zu motivieren, in der Musikschule selber ein Instrument spielen zu lernen.
Ein Vorschlag lautet nun, Veranstaltungen durch Drittmittel fremd zu finanzieren. Diese Drittmittel zu beantragen braucht eine lange Vorlaufzeit, gibt vor allem keine Planungssicherheit und ist nicht auf alle Formate anwendbar. So wird Neukölln ärmer werden an freien und bezahlbaren, integrativen Musikveranstaltungen für den Bezirk.
Die Entgelte für Schüler*innen wurden erhöht und Mitglieder von Chören und Ensembles, die keinen Vertrag mit der Musikschule haben, werden ab September 2024 auch Beiträge für Kurse, und Chöre zahlen. Das steht im Widerspruch dazu, daß im Moment keine neuen Verträge geschlossen werden, die die Teilnahme an Ensembles unentgeltlich möglich machen würden.
Es wird auch über weitere Einsparungen nachgedacht. Die eingesparten Kosten werden im nächsten Jahr dann der Schule allerdings auch weniger zur Verfügung stehen. Wobei schon die Summe, die dieses Jahr aufgerufen ist, für die 80% freien Mitarbeiter, die mehr als 4.000 Schüler mit Unterricht versorgen, unfassbar niedrig ist. Unschwer läßt sich erahnen, daß auch Vertragskündigungen zu erwarten sind, und das die freien Lehrenden sich nach neuen Arbeitsmöglichkeiten umsehen.
All das geht an die Substanz der fast 100- jährigen mit überregionaler Anerkennung arbeitenden Musikschule Paul Hindemith Neukölln.
Die Verantwortlichen verkennen offenbar die Wichtigkeit, Arbeit und den Auftrag musikalischer Bildungseinrichtungen, und sehen vielleicht deswegen nicht den Schaden mit dessen Konsequenzen, den sie mit ihren Entscheidungen anrichten.
Der SPD Politiker und ein Gründervater unserer Musikschule Dr Kurt Löwenstein schrieb: 'Nicht der gewordene Mensch, nicht der gegenwärtige Mensch, sondern der werdende Mensch ist der Inhalt all unseres Bildungs- und Erziehungsstrebens. Das Kind wächst nicht nur für sich und aus sich heraus, in dem Kind wächst die Gesellschaft.'
So wie es sich jetzt verhält, kann der Bildungsauftrag (Berliner Schulgesetz), der dieser Schule von Senat und Bezirk übertragen wurde, nicht mehr in vollem Maße umgesetzt werden.
Deshalb danken wir Euch nochmal herzlich für Eure Unterstützung bei dieser Petition!
Eure
Freie Lehrer*innen Vertretung der Musikschule Paul Hindemith Neukölln