08.11.2018, 19:05
An dieser Stelle ist schon mehrfach beklagt worden, dass es Berlins Ämter mitunter mit dem Ordnung halten nicht ganz so genau nehmen. Allerdings machen es ihnen die Berliner auch nicht leicht, weil sie ständig herrenlose Hunde, Fahrräder oder SUVs in der Gegend rumstehen lassen. Kein Wunder, dass da kaum Zeit für wichtige Problem bleibt wie dem Kampf gegen die Sonntagsöffnung jener skurrilen Lädchen, in denen es von der Schrippe bis zur Schippe alles zu geben scheint.
Im Bötzowviertel (Prenzlauer Berg) ist es dem Amt nun aber gelungen, Ordnung und Sicherheit wiederherzustellen. Ein Kramladen, seit 1999 die Lebensgrundlage einer Familie vietnamesischer Herkunft, darf sonntags nicht mehr öffnen. Leider hat er keinen Platz für Zapfsäulen wie die Tanke um die Ecke, dann wäre das alles kein Problem. Und einen großen Bahnhof gibt‘s auch nicht, dann könnte wie in den großen Supermärkten mit Gleisanschluss rund um die Uhr die Kasse klingeln.
Anwohner haben jetzt erst mal eine Online-Petition gestartet, damit der Laden wieder sonntags läuft. Bis zum Erfolg könnte er ja das Sortiment ändern. Wer etwa Touristenbedarf verkauft, darf das auch am heiligen Sonntag. Merkwürdigerweise ist das aber erst ab 13 Uhr erlaubt - weil der Touri gerne ausschläft?