Region: Potsdam
Bürgerrechte

Aufhebung der Schließzeiten im Babelsberger Park

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
SPSG, Herr Prof. Dr. Michael Rohde, Herr Frank Kallensee und Herr Peter Heuer (Vorsitzender der Stadtverordneten Versammlung Potsdam)

1.966 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

1.966 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2021
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht am 25.05.2021
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

26.04.2021, 23:35

Falls Freunde von Euch nicht online unterschreiben wollen, an folgenden Stellen liegen Unterschriftslisten: Kellermann, Regio-Laden; Bürgelbuchhandlung; Uganda-Laden; Fahland Bäcker (Griebnitzsee und Liebknecht-Str); Bio-Laden, Unverpackt; Hiemke; Blumen Steinbach und Plantagen Apotheke.
Liebe Grüße



20.04.2021, 19:53

Sehr geehrter Herr Gerlach,

etwas verspätet möchte ich Ihnen für Ihre Mail vom 15.04.2021 danken und die Gelegenheit nutzen, Ihre Fragen zum Thema Vandalismus beantworten.

Zunächst einige Zahlen: Der Park Sanssouci ist 300 Hektar, der Neue Garten 82,74 Hektar und der Park Babelsberg 124 Hektar groß. Solche Flächen ohne maschinelle Hilfe zu pflegen, ist schlicht unmöglich. Ich denke, so realitätsfern ist auch niemand. Mithin muss in den Park- und Gartenanlagen der SPSG ebenfalls mit Maschinen gearbeitet werden - so wenig wie möglich, aber so viel wie nötig. Für das Vorbereiten und Ausheben von Pflanzinseln im Pleasureground waren sie in der vergangenen Woche erforderlich: Hier werden nämlich in diesen Tagen Gehölze und Stauden im Wert von 10.000 Euro nachgepflanzt.

„Radikaler Einsatz von schwerstem Gerät“? Im Einsatz waren ein kleiner Bagger mit Raupenfahrwerk, ein Traktor mit Stubbenfräse und zwei leichte Piaggio-Transporter. Um die Bereiche befahren zu können und insbesondere zum Schutz der Kantensteine an den Wegen wurden Lastverteilungsmatten ausgelegt.

Sie führen aus, dass mit diesem Technikeinsatz „kein sonstiger Vandalismus im Park … mithalten“ könne und fragen, welche „Gebäude, Einrichtungen, Bänke oder Skulpturen … denn zerstört worden“ seien. Nun, leider reichen die Vorfälle vom umgestürzten Bildstöckl am Ufer der Babelsberger Enge (05.08.2017) und von Beschädigungen der marmornen Hundeskulptur auf der Porzellanterrasse (12.11.2020) und eines Tisches von 1850 auf der Blauen Terrasse des Schlosses (06.04.2021) über abgeschlagene Teile der Steinbank am Achterbecken (26.11.2020) bis hin zu großflächigen Beschmierungen des Flatowturms (26.04.2020) und der Siegessäule (14.06.2020), eingeschlagenen Fenstern am Maschinenhaus (01.09.2020) oder Einbruchsversuchen ins Havelhaus (20.11.2020) und in die Parkgärtnerei (25.12.2020). Dass auch Lagerfeuer entzündet (wie am 19.05.2020 auf dem Mühlenberg) oder Bewässerungsschläuche abgeschnitten werden (23.05.2020) sei ebenfalls erwähnt. Das sind nur einige Beispiele von vielen, aber Sie dürfen davon ausgehen, dass alle Fälle schriftlich und fotografisch dokumentiert sind.

Die SPSG „hat die Aufgabe, die ihr übergebenen Kulturgüter zu bewahren“. So haben es ihr die Länder Brandenburg und Berlin 1994 im Staatsvertrag über die Errichtung einer „Stiftung Preußische Schlösser und Gärten Berlin-Brandenburg“ mit auf den Weg gegeben. Das heißt: Es ist der öffentliche Auftrag der SPSG, die ihr anvertrauten Kunst- und Kulturgüter zu schützen und alle dafür erforderlichen Maßnahmen zu ergreifen. Und dieser gesetzliche Auftrag des Denkmalschutzes wird durch die mit dem UNESCO-Welterbe-Status einhergehende Verpflichtung, dieses Erbe zu bewahren, nur noch einmal verstärkt. Der Kunst- und Kulturgutschutz bleibt folglich ein wesentlicher Grund für die nächtliche Schließung des Parks Babelsberg.

Was das Müllaufkommen betrifft, würde ich gern Ihren Optimismus teilen. Schließlich könnte es so einfach sein: Die Menschen müssten nur die Dinge, die sie in den Park mitbringen, auch wieder mit hinausnehmen. Das entspricht nur leider nicht unseren Erfahrungen. Auch nach Ihrer wirklich dankenswerten Müllsammel-Aktion am Sonntag mussten wir am Montagmorgen wieder die üblichen Müllmengen entsorgen. Allein 2020 ist in nahezu allen Park- und Gartenanlagen der SPSG in Potsdam, Brandenburg und Berlin das Müllaufkommen gegenüber den Vorjahren deutlich gestiegen, teils um bis zu 30 Prozent. Speziell im Park Babelsberg waren im Sommer 2020 an 6 Wochentagen 2 Gärtner für je 3 Stunden mit der Müllentsorgung beschäftigt. In den Vorjahren wurden an 3 Wochentagen 2 Personen je 1-2 Stunden eingesetzt. Bleibt noch anzumerken, dass die Müllentsorgung nicht zum „Kerngeschäft“ von Gärtnerinnen und Gärtnern gehört. Die dafür aufgewendete Zeit und Arbeitskraft, das dafür ausgegebene Geld fehlt bei der Erfüllung der eigentlichen Pflegeaufgaben.

Sie haben recht, sehr geehrter Herr Gerlach, der Verkehrssicherungspflicht ist auch tagsüber nachzukommen. Deshalb hat die SPSG beispielsweise im November 2019 Teile des Parks Babelsberg rund um die Uhr abgesperrt, um Besucherinnen und Besucher nicht den erheblichen Gefahren durch massiv drohende Astabbrüche auszusetzen. Ursache dafür war das Baumsterben nach den Dürresommern 2018 und 2019. Viele dieser Bäume standen direkt an Wegen – und diese Wege mussten eben erst wieder verkehrssicher, sprich: im Zuge 14-tägiger Baumpflegemaßnahmen wieder gefährdungsfrei begehbar gemacht werden.

Die SPSG ist durch die einschlägige Rechtsprechung zum § 823 BGB verpflichtet, alle notwendigen Vorkehrungen zu treffen, um Gefährdungen Dritter zu verhindern. Es ist hier nicht der Ort, den haftungsrechtlichen Begriff „auf eigene Gefahr“ zu erörtern, sicher ist aber, er entbindet die SPSG nicht von ihrer Verkehrssicherungspflicht. Es geht also nicht darum, was die SPSG will, sondern darum, was sie verantwortungsvoll tun kann und darf. Deshalb muss es dabei bleiben: Ein Offenhalten de


19.04.2021, 19:40

Sehr geehrte Damen und Herren,
witterungsbedingt eignete sich der heutige Sonntag eher nicht zum „fröhlichen“ Müllsammeln, aber die Aktivitäten vieler PetitionsunterstützerInnen konnte sich sehen lassen.
Stellvertretend für alle HelferInnen, anliegend ein paar Fotos. Es tut gut zu sehen, dass nicht nur geredet sondern auch gehandelt wird. Auch wenn die Vermüllung nur ein Teil des Vandalismusproblems ist denke ich, dass die heutige Aktion eine ausgestreckte Hand an die Schlösserstiftung darstellen kann. Wir hoffen, dass sie ergriffen wird und ein Dialog mit den BabelsbergerInnen die Folge ist. In zahlreichen heutigen Gesprächen mit UnterstützerInnen und BesucherInnen wurde zum Ausdruck gebracht, dass Vandalismus als Problem erkannt wird, die Lösung aber nicht eine Verschließung sein kann! Vorausgesetzt dass alle wirklich gewillt sind, ist das ein Problem, für welches auf jeden Fall geeignetere Maßnahmen gefunden werden können.

MfG
Matthias Gerlach


19.04.2021, 10:46

Hallo liebe ÜberzeugerInnen,
1155 Unterschriften sind beeindruckend! In gut einer Woche sind das 64%! Und es liegen noch 7 Wochen vor uns. Gut vorstellbar, dass es jetzt etwas zäh wird, was den Zuwachs an Unterschriften betrifft. Deshalb unsere Bitte:
Versucht Eure Familienmitglieder ebenfalls zur Unterstützung zu motivieren und auch Eure FreundInnen. Jeder noch einen, vielleicht schaffen wir es dann!?
Gruß Matthias und Ines


19.04.2021, 10:44

Hallo liebe HelferInnen,
1155 Unterschriften sind beeindruckend! In gut einer Woche sind das 64%! Und es liegen noch 7 Wochen vor uns. Gut vorstellbar, dass es jetzt etwas zäh wird, was den Zuwachs an Unterschriften betrifft. Deshalb unsere Bitte:
Versucht Eure Familienmitglieder ebenfalls zur Unterstützung zu motivieren und auch Eure FreundInnen. Jeder noch einen, vielleicht schaffen wir es dann!?
Gruß Matthias und Ines


18.04.2021, 22:15

Sehr geehrte Damen und Herren,
witterungsbedingt eignete sich der heutige Sonntag eher nicht zum „fröhlichen“ Müllsammeln, aber die Aktivitäten vieler PetitionsunterstützerInnen konnte sich sehen lassen.
Stellvertretend für alle HelferInnen, anliegend ein paar Fotos. Es tut gut zu sehen, dass nicht nur geredet sondern auch gehandelt wird. Auch wenn die Vermüllung nur ein Teil des Vandalismusproblems ist denke ich, dass die heutige Aktion eine ausgestreckte Hand an die Schlösserstiftung darstellen kann. Wir hoffen, dass sie ergriffen wird und ein Dialog mit den BabelsbergerInnen die Folge ist. In zahlreichen heutigen Gesprächen mit UnterstützerInnen und BesucherInnen wurde zum Ausdruck gebracht, dass Vandalismus als Problem erkannt wird, die Lösung aber nicht eine Verschließung sein kann! Vorausgesetzt dass alle wirklich gewillt sind, ist das ein Problem, für welches auf jeden Fall geeignetere Maßnahmen gefunden werden können.

MfG
Matthias Gerlach



15.04.2021, 22:25

Hallo zusammen,
um zu zeigen, dass wir nicht nur reden, rufen wir Euch zum Müllsammeln auf! Corona zwingt uns das alleine zu machen, da wir in so großen Gruppen nicht unterwegs sein sollten. Wir werden ab 10:00 Uhr unterwegs sein. Wenn Ihr Lust habt macht mit und schickt uns Euren Beitrag mit Foto. Wir würden das dann einstellen und unterstellen Eure Zustimmung. Leider bleibt uns nur eine individuelle private Entsorgung. Die Symbolik soll der eigentliche Effekt sein.
Gruß Matthias und Ines


15.04.2021, 18:36

Guten Tag Herr Kallensee,
vielen Dank, dass Sie sich so schnell Zeit für eine Antwort genommen haben. Sie ahnen es sicher schon, unsere Sichtweisen gehen hier völlig auseinander, vor allem was die Interpretation der Parkordnung, der Zusätze und der Umsetzung betrifft. Wir werden da wohl nicht ohne Diskussion übereinkommen. Das können wir dann sicher mit Einreichung der Petition tun, denn mit über 1000 Unterschriften scheinen wir auf einem guten Weg zu sein und wohl ein Ansinnen zu verfolgen, welches den BürgerInnen am Herzen zu liegen scheint.
Nur noch ein Wort zu Zerstörung und Vandalismus: alleine in den letzten Tagen (und das ist mit Fotos belegbar) ist vermehrt der radikale Einsatz von schwerstem Gefährt Ihrer Mitarbeiter im Babelsberger Park zu beobachten. Damit werden, die vorher liebevoll angelegten Einfassungen der Wege, extrem zerstört. Kein sonstiger Vandalismus im Park kann da mithalten. Ich weiß auch nicht von welchem Vandalismus ansonsten gesprochen wird!? Welche Gebäude, Einrichtungen, Bänke oder Skulpturen sind denn zerstört worden? Und einem Abfallproblem nicht Herr zu werden ist doch wohl lächerlich!? Wenn wir daran schon scheitern, wie will man denn dann erst wirkliche Probleme (z.B. Auto freie Stadt und Klimaneutralität u.s.w.) lösen. Machen wir uns da nicht ein bisschen sehr klein?
Und im Übrigen: Verkehrssicherungspflicht? Die haben Sie am Tage auch! Und in der Parkordnung weisen Sie doch auch auf eigene Gefahr hin!
Also ein Verschließen ist definitiv nicht zielführend und erforderlich, ein Schließen kann eventuell einen Besuch des Parks reduzieren.
Aus meiner Sicht will die SPSG einfach nicht. Da hilft auch kein Hinweis auf das Weltkulturerbe! Aber das wäre noch ein ganz anderes Thema und gehört hier eigentlich nicht vermischt.

Mit Freundlichen Grüßen
Matthias Gerlach


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