11.07.2021, 22:02
Sehr geehrte Hörfunk-Interessierte,
seit 12 Tagen sind die ARD-Hörfunkprogramme auf den HD-Transpondern 39 und 61 aufgeschaltet. Viel ist passiert in diesen Tagen, die ARD hatte massive Startschwierigkeiten mit den Audiodatenströmen im AAC-Format. Es gab Ausfälle auch formal AAC-tauglicher Empfangsgeräte, die Befunde reichten von „spielt gar nicht“ über „massive Störgeräusche“ bis zu „spielt unauffällig“. Auch wurden Effekte berichtet, die möglicherweise auf eine Beeinträchtigung der Modulatoren des Satelliten-Uplinks hindeuten: zuckende Signalqualitätsanzeige an bestimmten Sat-Receivern bei Empfang der beiden für den Hörfunk in AAC genutzten Transponder.
Die ARD hat intensiv gearbeitet, die anfänglichen Fehler sind offenbar inzwischen komplett oder zumindest weitgehend behoben. Selbst Empfangsgeräte, die anfangs gar nicht oder nur mit massiven Störungen funktionierten, geben den ARD-Hörfunk in AAC nun unauffällig wieder – wenn sie denn AAC-tauglich sind.
Wenn ein Gerät Stand heute (11.7.2021) immer noch keinen ARD-Hörfunk in AAC wiedergeben kann, dürfte es sehr wahrscheinlich zumindest im derzeitigen Zustand AAC-untauglich sein. Diese Untauglichkeit kann eine generelle Ursache haben (keine AAC-Decoder-Software im Gerät oder Hardware-Audiodecoder ohne AAC-Unterstützung), sie kann auch auf fehlerhafte oder unvollständige Implementierung hindeuten. Es wurden Geräte gemeldet, die zwar von einem USB-Stick problemlos Musiktitel oder Filme mit AAC-Ton abspielen, aber die AAC-Hörfunkprogramme gar nicht erst einlesen.
Sollte es sich dabei um recht neue Geräte handeln, besteht eventuell Hoffnung, dass der Hersteller das Problem mit einem Software-Update lösen kann. Die Chance dafür ist größer, wenn das Gerät prinzipiell mit AAC umgehen kann, beispielsweise beim Abspielen von Musik über den USB-Anschluss. Dann ist immerhin seitens des Herstellers die AAC-Lizenzgebühr abgeführt worden und eine wesentliche Hürde somit genommen.
Andere Geräte werden allerdings niemals AAC-tauglich werden: zu alt, nicht mehr im aktiven Support seitens des Herstellers, Herstellerfirma erloschen (gibt es sowohl bei Sat-Receivern als auch bei UKW-Kabelkopfstellenumsetzern).
Mehrkanalton in AAC bereitet besondere Probleme. Eine Geräteplattform decodiert beispielsweise AAC 5.1 konsequent in Mono. So ist das natürlich nicht geplant – es sollte schon Stereo herauskommen.
Die massiven Tonstörungen der MDR-Hörfunkprogramme dürften allerdings keinen Fehler des AAC-Systems oder der Empfangsgeräte darstellen. Das klirrende, klingelnde und verzerrte Audio hat seine Ursache sehr wahrscheinlich bereits bei der Signalzuführung zum AAC-Encoder.
Falls Sie über ein Kabelnetz empfangen: stellen Sie bitte sicher, dass die AAC-Hörfunkprogramme überhaupt bis zu Ihnen durchgereicht werden, wenn Sie testen. Wenn Ihr für den Hörfunk genutzter DVB-Receiver keine Programme findet, prüfen Sie bitte, ob der Fernseher diese Programme einliest. Falls dies auch nicht der Fall sein sollte, fehlen die Programme in Ihrem Kabelnetz möglicherweise bislang.
In der Liste der bislang als nicht tauglich benannten Geräte finden sich auffällig viele hoch- und höchstwertige HDTV-Sat- und Kabelreceiver speziell für den deutschen Markt und oft aus deutscher Herstellung. Es sind Geräte darunter, die vor wenigen Jahren noch über 500 EUR gekostet haben.
Melden Sie bitte nicht oder fehlerhaft funktionierende Empfangsgeräte (Sat- oder Kabelreceiver, Fernseher mit integrierten DVB-Empfangsteilen, UKW-Kopfstellenumsetzer) mit Angabe des Herstellers / Typ und Fehlerbeschreibung an
Kommunikation und Marketing ARD Digital
c/o Rundfunk Berlin Brandenburg
Standort Babelsberg
Marlene-Dietrich-Allee 20
14482 Potsdam
zuschauer@ard-digital.de
Telefon 0331 / 585 696 06
oder an die Technik-Hotline Ihrer regionalen ARD-Anstalt.
Die ARD muss wissen, welche Geräte nicht tauglich sind – vor allem, wenn es sich um HDTV-taugliche Geräte handelt, also Geräte, die mit dem Fernsehen in HD anstandslos funktionieren.
Werben Sie bitte weiterhin für das Anliegen dieser Petition!
Herzlichen Dank und freundliche Grüße
Christian Schubert