08.06.2017, 00:18
Mit etwa zehn afghanischen Flüchtlingen aus den Unterkünften in Radolfzell, Singen, Konstanz und Bodman haben wir am Pfingstsamstag zwischen 9.00 und 16.00 Uhr in der Radolfzeller Innenstadt über 400 Unterschriften für unsere Petition gesammelt. Eine Woche zuvor, am Internationalen Tag, waren es 150 Unterzeichner. Auch aus dem benachbarten Engen kamen Unterstützer hinzu. Das Beste: Die Flüchtlinge selbst wurden zu erfahrenen Werbern für ihre Sache und erfuhren, wie direkte Demokratie gelebt werden kann:
Sie verteilten den Hilferuf der afghanischen Flüchtlinge im Landkreis Konstanz, den sie mit Hilfe ihrer deutschen Unterstützer selbst entworfen haben.
Einige haben ihre Lebens- und Fluchtgeschichte aufgezeichnet. Damit sind sie an Passanten herangetreten und haben mit ihnen diskutiert.
Sie haben am Stand das Ausfüllen der Petitionslisten erklärt –
kurz: Sie haben ihre Sache selbst in die Hand genommen. Eine wunderbare Erfahrung war die immer wieder auftretende Frage der Jugendlichen: „Darf man auch unter 14, unter 16, unter der Volljährigkeit unterschreiben?“ Ein junger afghanischer Schüler unterschrieb und mobilisierte anschließend seine gesamte Schulklasse, die noch kurz vor Schluss unserer Aktion die Petition unterzeichnete. Die Mädchen und Jungen zeigten dieselbe Courage wie die Nürnberger Schüler, die sich am 31. Mai der Polizei in den Weg stellten, als ihr afghanischer Mitschüler aus der Klasse gezerrt wurde und in den wartenden Abschiebeflieger nach Afghanistan gebracht werden sollte. Dazu auch das Interview mit der Menschenrechtsbeauftragten der Bundesregierung, Brigitte Kofler:
www.tagesschau.de/multimedia/video/video-294579.html