Bildung

Abschaffung der gebundenen Ganztagsschule Leidersbach, Einführung einer flexiblen Mittagsbetreuung

Petent/in nicht öffentlich
Petition richtet sich an
Bürgermeister Fritz Wörl, Gemeinderat Leidersbach

291 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

291 Unterschriften

Petitionsempfänger hat nicht reagiert.

  1. Gestartet 2016
  2. Sammlung beendet
  3. Eingereicht
  4. Dialog
  5. Gescheitert

Neuigkeiten

10.02.2017, 21:41

Liebe Unterstützer,

am 8. Februar hat nun die Informationsveranstaltung zu den verschiedenen Formen der Mittagsbetreuung stattgefunden. Anwesend waren Bürgermeister Herr Stapf, Schulamtsdirektor Herr Schmid, Schulleiter Herr Büttner, Herr Plomitzer vom Bayerischen Roten Kreuz, sowie Frau Geiger und Frau Aulbach von der Gemeinde.

Aus dem Publikum wurde unter anderem die nicht unwesentliche Frage gestellt, ob Schüler, die die gebundene Ganztagsklasse besuchen oder besucht haben, schulisch erfolgreicher seien. Da während der Veranstaltung darauf keine zufriedenstellende Antwort gegeben wurde, möchten wir den Sachverhalt hier mit einigen Daten beleuchten.

Dazu zunächst ein kleiner Rückblick:

Im Jahr 2009/10 wurde zum ersten Mal eine gebundene Ganztagsklasse in Leidersbach eingeführt. Nachdem diese Klasse alle vier Jahrgangsstufen durchlaufen hatte, wurde im April des Schuljahres 2012/13 Bilanz gezogen. Im Archiv des Internetauftritts der Gemeinde Leidersbach kann man den Artikel heute noch aufrufen. Insgesamt wird die gebundene Ganztagsklasse dort sehr positiv beurteilt und insbesondere die Übertrittsquote als Kriterium genannt, die Qualität des Unterrichts zu beurteilen. Herr Büttner wird folgendermaßen zitiert:

„Dass die Kinder sowohl in den Ganztagsklassen als auch in den Regelklassen gut beschult werden, zeigt sich im Übrigen an den Übertrittsquoten in den drei vierten Klassen. Die seien in beiden Klassenformen gleich, meint Büttner.“

Wir wollten nun wissen, wie sich diese Übertrittsquoten seitdem entwickelt haben und ob die Übertrittsquoten auch in den Jahren nach der ersten gebundenen Klasse stabil geblieben sind. Dazu befragten wir schon vor der Informationsveranstaltung das Sekretariat der Grundschule und erhielten auch Auskunft. Die Situation stellt sich nach Angabe des Sekretariats wie folgt dar:

In den Jahren 2015 und 2016 beendeten insgesamt 86 Schüler ihre Grundschulzeit. 37 Schüler davon kamen aus der gebundenen Ganztagsklasse und 49 aus der Regelklasse.

Aus der Regelklasse traten
- 34,7 % an ein Gymnasium,
- 51,0 % an eine Realschule und
- 14,3 % an eine Mittel- oder Förderschule über.

Aus der gebundenen Ganztagsklasse traten
- 16,2 % an ein Gymnasium,
- 35,1 % an eine Realschule und
- 48,6 % an eine Mittel- oder Förderschule über.

Schüler aus den Regelklassen besuchten also nach der Grundschulzeit sehr viel häufiger ein Gymnasium oder eine Realschule als Schüler, die aus der gebundenen Ganztagsklasse kamen.

Zum Vergleich: In ganz Bayern traten zum Schuljahr 2015/16 39,1 % der Grundschüler an ein Gymnasium über, 28,7 % an eine Realschule und 30,1 % an eine Mittelschule. Während also die Regelklasse auch im bayernweiten Vergleich sehr gut abschneidet, sind die Ergebnisse der Schüler in der gebundenen Ganztagsklasse eher schlecht. Davon, dass die Ganztagsschüler also schulisch erfolgreicher seien, kann keine Rede sein.

Es ist uns natürlich bewusst, dass die Übertrittsquoten alleine noch keine endgültige Aussage über die Leistungsfähigkeit des jeweiligen Systems erlauben. Einen besonders guten Eindruck hinterlässt die gebundene Ganztagsschule hier aber nicht. Es sollte außerdem einmal die Frage gestellt werden, ob unabhängig von den Übertrittsquoten überhaupt andere objektive Daten existieren, die den pädagogischen Vorteil der gebundenen Ganztagsklasse bestätigen. Uns sind keine bekannt.

Viele Grüße
Christian Wagner


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